Ein gängiger Wunsch von CIOs lautet: Die IT darf keine Kostendiskussion mehr führen, sondern eine Wertediskussion. CIOs seien es leid, immer nur als die Prügelknaben im Unternehmen zu gelten. Mit einer Wertediskussion stoße man allerdings maximal auf taube Ohren im Management. Woran liegt nun die oft anzufindende Unzufriedenheit von CIOs in ihrer Arbeit?
Ein Grund liegt daran, dass IT noch auf dem Weg vom Handwerk zur IT Factory ist. IT muss also noch viele Schritte gehen, die ausgereifte Industrien schon lange hinter sich haben.
Basisarbeit auf dem Weg dahin ist es, das Budget richtig zu strukturieren und zu bewerten. Dabei sei es ein Denkfehler, ein kleines Budget stünde automatisch für ein erfolgreiches Unternehmen. Die Praxis kann diese Annahme nur selten bestätigen. Erfolgreiche Unternehmen haben nicht selten auch hohe IT-Ausgaben.
Um das Budget in den Griff zu bekommen, müsse man zunächst sein IT-Budget den beiden Blöcken „Run“ und „Change“ zuordnen. Die Blöcke sollten anschließend so gegliedert werden, dass die einzelnen Bestandteile mit Produkten aus dem Markt vergleichbar sind. Beim Vergleich der eigenen Stückkosten mit den Marktpreisen ergeben sich Felder, wo CIOs teuerer ihre Dienste erbringen als der Markt. Die daraus resultierenden Handlungsfelder nennt Resch Performance-Bereich.
CIOs müssen die Stückpreise kennen
Im Bereich „Run“ ist es entscheidend, dass CIOs die Stückpreise kennen. Mathematisch ergibt sich das Budget dann daraus, indem man den Stückpreis mit der Menge multipliziert. Heißt: Die Höhe des IT-Etats sagt nichts über die IT aus.
Dagegen hängt das Budget für Change vom jeweiligen Business Case ab. Dabei definierte Resch Change als Innovation für den Geschäftsbereich. Dabei ist es egal, ob es sich um ein großes oder kleines Projekt handelt. Der Business-Case dahinter muss immer stimmen. Sonst sind auch 500-Euro-Projekte sinnlos. Letztlich wandert ein erfolgreicher Change ins Run-Budget – das damit wieder steigt.
Budget ist also keine isoliert zu betrachtende Größe. Der Business-Case und der Nutzen für das Unternehmen muss immer mit betrachtet werden. CIOs müssen stärker in die Performance-Diskussion einsteigen. Wenn CIOs diesen Argumentationsweg einschlagen und umsetzen, wird ihnen die Arbeit auch wieder täglich Freude machen.