Business-IT-Alignment

IT-Strategie vorhanden - aber unbekannt

14.09.2009 von Andrea König
Mehr als 83 Prozent der Befragten einer Studie bezeichnen ihr Business-IT-Alignment als "ausreichend" oder "unzureichend". Drei Viertel der Befragten finden das Thema wichtig, was aber nicht zwangsläufig zu mehr Beschäftigung damit führt. Den Inhalt ihrer IT-Strategie kennen nur rund 41 Prozent.

Der Nachholbedarf beim Alignment von IT und Business ist in den meisten Unternehmen groß. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungsunternehmens Detecon und der Universität Erlangen-Nürnberg.

Nur 13,8 Prozent der Befragten fühlen sich von ihrer IT optimal unterstützt, wenn es Herausforderungen wie den hohen Preis- und Wettbewerbsdruck oder den Zwang zu Flexibilisierung und Innovation zu meistern gilt. Die Mehrheit der Befragten, 65 Prozent, bezeichnet das Business-IT-Alignment nur als "ausreichend", 18,1 Prozent charakterisieren es als "unzureichend".

Es ist nicht so, dass die Unternehmen einer optimalen IT-Unterstützung ihres Geschäfts keine Bedeutung zumessen. 77 Prozent der Befragten messen ihr sogar eine hohe bis sehr hohe Bedeutung zu. Das Alignment soll die IT dabei unterstützen, Effizienz und Effektivität der Prozesse zu steigern und die IT-Strukturen flexibler zu machen.

Die Studienautoren interpretieren das schlechte Business-IT-Alignment auch als Folge einer großen Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit in den Unternehmen. "Entwicklung und Steuerung der IT-Strategie" ist die am häufigsten genannte Antwort nach der für die strategische Steuerung der IT bedeutsamsten Fähigkeit.

Frameworks ITIL, CobiT und ISO/IEC 20000 am bekanntesten

Befragt wurden Mitarbeitergruppen, die aufgrund ihrer Tätigkeitsbereiche mit den Aspekten des Business-IT-Alignments vertraut sind. 79,4 Prozent von ihnen wissen, dass ihr Unternehmen über eine IT-Strategie verfügt. Den Inhalt dieser Strategie kennen aber nur 41,2 Prozent der Studienteilnehmer. Knapp die Hälfte der Befragten (49,2 Prozent) gibt an, dass sich kein Prozess zur systematischen Weiterentwicklung der IT-Strategie im Unternehmen befindet.

Die Hälfte der Befragten bezeichnet ihr Potenzial beim Thema Business-IT-Alignment als "hoch" oder "sehr hoch". 35,6 Prozent stufen es als "mittel" ein. 56,3 Prozent der Unternehmen messen gar nicht erst, welchen Mehrwert sie durch systematisches IT-Business-Alignment erzielen. Damit verschenken sie einen der wesentlichen Erfolgsfaktoren, meinen die Studienautoren. Denn eine Messung bringt mehr Transparenz und eine höhere Aufmerksamkeit des Managements.

Das bekannteste und am häufigsten eingesetzte Business-IT-Alignment-Framework ist ITIL. 69,4 Prozent der Befragten nannten dieses Modell. An zweiter und dritter Stelle folgen CobiT und ISO/IEC 20000. Diese drei Modelle sind die bekanntesten und am häufigsten eingesetzten.

An der Umfrage der Bonner Managementberatung Detecon nahmen 160 Personen teil. Die Studie wurde gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsinformatik, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt.