Geschäftsanwendungen kommen hinsichtlich ihrer Praktikabilität und ihres Kosten-/Nutzen-Verhältnisses im Schnitt alle acht Jahre auf den Prüfstand. Grund und Auslöser dafür sind meist veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen, an die Unternehmen ihre Geschäftsprozesse anpassen müssen.
Wichtige Punkte sind beispielsweise eine bessere unternehmensübergreifende Zusammenarbeit sowie die Vernetzung verschiedener Standorte. Häufig können die neuen Anforderungen mit den bestehenden Systemen nicht oder nur unzureichend umgesetzt werden.
Software-Hersteller in der Pflicht
Hier sind die Software-Hersteller in der Pflicht, ihre Produkte den Markterfordernissen anzupassen. Im Vergleich zu 2006 bemühen sich die untersuchten Hersteller um eine erhöhte Service-Orientierung.
90 Prozent unterstützen nun eine Wartung von Software-Modifikationen im Rahmen des Wartungs- und Pflegevertrages. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 9,1 Prozent.
Die stärkere Service-Orientierung lässt sich auch daran ablesen, dass inzwischen 55 Prozent der untersuchten Software-Produkte eine vollständig browser-basierte Benutzeroberfläche haben. Das sind zehn Prozent mehr als im Jahr 2006.
Wichtige Impulse für die Weiterentwicklung von Software-Produkten kommen - außer von Microsoft und SAP - unter anderem von Ramco Systemes (Ramco Enterprise Series), SoftM (Greenax sowie Sharknex), Demand software Solutions (Genesis4web) oder E.bootis (E.bootis-ERPII).
Von Service-orientierten Software-Produkten zur Service-orientierten Architektur (SOA) ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Hierzu stellen beispielsweise IBM mit Websphere, Microsoft mit .NET und SAP mit Netweaver entsprechende Technologie- und Integrations-Plattformen bereit.
Bessere Entwicklungskonzepte
Auch ihre Entwicklungs-Konzepte haben die Hersteller weiter verbessert. Haben Anwender projekt- oder kundenspezifische Modifikationen am Standard mittels User Exits vorgenommen, wird deren Update-Fähigkeit jetzt von 72,5 Prozent der untersuchten Applikationen sichergestellt. Das bedeutet eine Zunahme von 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
57,5 Prozent stellen die Update-Fähigkeit mittels Ereignissteuerung sicher, das sind 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine nach DIN/EN/ISO 9001-3 zertifizierte Entwicklungsabteilung haben aktuell 42,5 Prozent der Hersteller, eine Steigerung von 6,3 Prozent gegenüber 2006.
Java und C++ liegen vorn
Die am häufigsten verwendeten Programmier-Sprachen sind Java mit einem Anteil von knapp 54 Prozent, gefolgt von C++ mit rund 48 Prozent. 46 Prozent gaben an, eine eigene Entwicklungsumgebung zu benutzen. Die am häufigsten in einer Anwendungsumgebung verwendeten Komponenten sind unter anderem Compiler, Debugger, eine Source-Code-Verwaltung, GUI-Builder, Übersetzungswerkzeug und Repository.
Betrieben werden die Unternehmens-Anwendungen in rund 40 Prozent der Fälle auf Apache/Tomcat Applikations-Servern. In weitem Abstand folgen IBM-Server mit knapp 24 Prozent. Bei Datenbanken und Betriebs-Systemen landen Microsoft-Produkte wie der SQL-Server und Windows 2003 Server jeweils auf den ersten Plätzen mit einem Anteil von 71 Prozent beziehungsweise 92 Prozent.
Vergleich mit dem Vorjahr
Gegenstand der Softtrend-Untersuchung "IT-Technologie 2007" waren 63 Systeme von 50 Software-Herstellern unter anderem aus den Bereichen ERP, Finanzbuchhaltung, Warenwirtschaft, Produktionsplanung und -steuerung, Human Resources, CRM sowie Service Management.
Für die Vergleichswerte wurden nur die Anbieter und Software-Produkte berücksichtigt, die sowohl im Vorjahr - dort waren es 41 Systeme von 34 Anbietern - als auch in der aktuellen Studie analysiert wurden.