Mitarbeiter in der IT-Branche können sich aktuell über eine Gehaltssteigerung von durchschnittlich 3,4 Prozent freuen. Das hat der Berater Kienbaum aus Gummersbach in seinem "Vergütungsreport Führungskräfte und Spezialisten in der IT-Branche" ausgerechnet. Kienbaum stützt sich auf Daten von rund 2.400 Einzelpositionen aus etwa 200 Unternehmen. Der Report 2014 wies ein leicht höheres Plus von 3,6 Prozent aus.
Nicht alle Angestellten profitieren davon in gleichem Maße. So beziehen Geschäftsführer mit 3,6 Prozent überdurchschnittlich mehr Vergütung, gefolgt von Spezialisten mit 3,5 Prozent. Dagegen erreichen Führungskräfte einen Anstieg von 3,2 Prozent. Am unteren Ende der Skala stehen Sachbearbeiter mit einem Plus von 2,9 Prozent.
Zu ausgewählten Positionen einige absolute Zahlen: Spitzenreiter unter den Führungskräften sind wie im Vorjahr Vertriebsleiter mit einem Jahresgehalt von 131.000 Euro. Auf dem zweiten Platz rangieren Verkaufsleiter (109.000 Euro). Dicht gefolgt von den Leitern der IT-Anwendungsentwicklung (108.000 Euro), den Leitern IT-Kundenmanagement (107.000 Euro) und Leitern IT-Projektmanagement (106.000 Euro).
Zwischen 102.000 und 43.000 Euro für Fachkräfte
Bei den Fachkräften ist die Diskrepanz noch größer. So liegen Key-Account-Manager mit 102.000 Euro vorn. Die Zweitplatzierten, das sind IT-Projektleiter, verdienen 76.000 Euro pro Jahr, vor IT-Software-Architekten mit 75.000 Euro. Das niedrigste Gehalt beziehen IT User Helpdesk-Spezialisten mit 43.000 Euro. Julia Zmitko, Vergütungsexpertin bei Kienbaum, erklärt: "Auch in der IT-Branche gehören Vertriebler wegen ihres direkten Einflusses auf das Geschäftsergebnis zu den Top-Verdienern."
Kienbaum hat sich außerdem angesehen, in welchen Regionen Deutschlands wie viel Geld fließt. Führungskräfte mit materieller Ausrichtung sollten sich demnach einen Arbeitgeber in Düsseldorf suchen: in der Stadt am Rhein liegt das Gehalt üblicherweise um fast ein Fünftel (19 Prozent) über dem Bundesdurchschnitt. In Frankfurt am Main sind es 17 Prozent.
Quasi das umgekehrte Bild zeigt sich dagegen in Berlin und Dresden, Leipzig und Halle. Die beachtlichen regionalen Unterschiede erklären sich für Zmitko schlicht aus dem Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Ein weiteres Ergebnis der Studie bestätigt einen alten Grundsatz: Bildung zahlt sich aus. So bezieht ein Geschäftsführer mit Doktortitel ein Jahresgehalt von durchschnittlich 268.000 Euro, mit Diplom (Universität) oder Master sind es 222.000 Euro. Wer nur den Bachelor in der Tasche hat, muss sich mit 196.000 Euro begnügen.
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