Seit 136 Jahren verkauft Galeria Kaufhof Damen-, Herren- und Kindermode. Die 100-prozentige Tochter der kanadischen Hudson's Bay Company betreibt rund 100 Warenhäusern und 14 Sporthäuser. Rund 21.500 Mitarbeiter bieten in 80 deutschen Städten Mode, Schuhe, Spielzeug, Uhren, Schmuck oder Lebensmittel an. Drei Prozent vom Umsatz konnte das Unternehmen vor Projektstart online erwirtschaften. "Das ist deutlich mehr geworden", sagt Torsten Hamper, Leiter Plattform Service bei Galeria Kaufhof.
Der E-Commerce-Auftritt stieß Ende 2013 an seine Grenzen. "Die monolithische Plattform wurde bei einem Drittanbieter verantwortet", erklärt Hamper: "Von uns eingesteuerte Änderungen dauerten aufgrund der aufwändigen Integrationstests zu lange. Ausfälle und Störungen betrafen nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Kunden." Daher entschied sich das Unternehmen im April 2014, die Plattform selbst zu betreiben.
Bereits in der Vergangenheit hatte die Galeria Kaufhof IT viele Arbeitsprozesse selbst durchgeführt, etwa den Betrieb der eigenentwickelten Warenwirtschaft. Diese Eigenständigkeit sollte nun auf den E-Shop unter www.galeria-kaufhof.de erweitert werden. Das Ziel war die Ablösung der monolithischen Plattform durch einen Domänen- und Open-Source-basierten Online-Shop innerhalb eines Jahres, also bis Mitte 2015.
Galeria Kaufhof | Warenhauskette mit bis zu zwei Millionen Besucher täglich, gegründet 1879, seit Oktober 2015 hundertprozentige Tochter der kanadischen Hudson‘s Bay Company |
Sitz | Köln |
Umsatz | 3,1 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2013/14) |
Mitarbeiter | 21.500 |
Filialen | 100 Warenhäuser und 60 Dinea Restaurants in rund 80 Städen, 16 Filialen Sportarena, 16 Filialen in Belgien (August 2016) |
Die Anforderungen an die neue Plattform waren klar formuliert: Effizienter Eigenbetrieb, schnelle Time to Market, flexible Skalierung, einfache und einheitliche Nutzung auf allen Geräten sowie hohe Kundenfreundlichkeit. "Insbesondere zum Weihnachtsgeschäft 2013 fielen uns Performance-Engpässe beim bisherigen System auf", sagt Torsten Hamper. "Trotzdem wollten wir weiterhin bei dediziertem Hosting bleiben, um nicht selbst den Aufwand für ein eigenes Rechenzentrum tragen zu müssen."
Rackspace überzeugte die Kaufleute durch Kompetenz im Bereich OpenStack und durch die Umsetzung der EU-Model-Clauses in punkto Datenschutz. "Schließlich sind Sicherheit und Vertraulichkeit für unseren Ruf sehr wichtig", betont Hamper. "Da außerdem die Schnittstellen von Rackspace nahe an den Open Source APIs sind, können wir dynamischer skalieren."
Cloud-Betriebssystem OpenStack
Rackspace hat gemeinsam mit der NASA das Cloud-Betriebssystem OpenStack im Juli 2010 ins Leben gerufen und betreibt nach eigenen Angaben die weltweit größte OpenStack Public Cloud. Galeria Kaufhof hat auf Basis der OpenStack-Plattform die bislang sieben getrennt laufenden sowie von verschiedenen IT-Teams betreuten und entwickelten Anwendungen auf eine einheitliche Umgebung konsolidiert. "Bislang ist der Online-Shop aber eine technologische Insel", erläutert Torsten Hamper. "Er läuft völlig losgelöst von den anderen Systemen und ist per VPN an das restliche Kaufhof-Netz angebunden. Der Vorteil dieser Architektur liegt in der Möglichkeit für schnelle Änderungen."
Der Provider ist für den Betrieb der Virtualisierungsplattform sowie der darunter liegenden Netzwerk- und Storage-Systeme verantwortlich. Galeria Kaufhof nutzt die Schnittstellen für Netzwerk, Server und Storage auf dem virtualisierten Betriebssystem, um die eigenen Betriebssysteme, Software-Verteilung, Entwicklungsumgebungen, Sicherheitssysteme, Anwendungen oder Monitoring-Lösungen zu betreiben. "Die Zusammenarbeit mit Rackspace ist sehr gut und partnerschaftlich", bestätigt CIO Hansjörg Bausch. "Sowohl bei den Vertragsverhandlungen als auch beim Service haben wir immer dedizierte Ansprechpartner, was für einen Cloud-Anbieter nicht selbstverständlich ist.
Projekt | Migration auf OpenStack as a Service, Betrieb der Virtualisierungsplattform sowie der darunter liegenden Netzwerk-, Server- und Storage-Systeme |
Dienstleister | Rackspace |
Zeitrahmen | Migration in 12 Monaten abgeschlossen, laufender Betrieb seit Mai 2015 |