Workforce Collaboration

Knowledge Worker vergeuden Produktivität

02.12.2009 von Andrea König
Wissensarbeiter machen in manchen Bereichen schon drei Viertel der Beschäftigten aus. Wenn sie arbeiten, verschwenden sie häufig Zeit. Mit Techniken wie Google Docs, Microsoft Office Live und anderen Web-2.0-Technologien können sie effektiver arbeiten, meint McKinsey.

Das Beratungshaus McKinsey beschäftigt sich in einer Studie damit, wie Technologien die Ergebnisse von "Knowledge Worker", so genannten Kopfarbeitern, verbessern. Häufig kollaborieren Knowledge Worker: Sie suchen Problemlösungen, betreuen Kunden, kooperieren mit Partnern und feilen an neuen Ideen.

Technologien sollen den Beteiligten die Arbeit erleichtern.
Foto: sxc.hu

Es gibt immer mehr Knowledge Worker. In manchen Bereichen, etwa Bildung, machen sie bereits drei Viertel der Erwerbstätigen aus. Wissensarbeiter kosten Unternehmen viel Geld. Ihr Gehalt liegt meist 55 bis 75 Prozent über dem durchschnittlichen Angestellten-Gehalt. Unternehmen sehen sich mit der Frage konfrontiert, wie sie die Produktivität der Knowledge Worker verbessern können.

Da die Knowledge Worker vor allem mit dem Kopf arbeiten, ist es naturgemäß schwierig, ihre Produktivität zu messen. McKinsey glaubt, dass man bereits dadurch eine Verbesserung erreicht, wenn genau festgelegt wird, wer im Unternehmen für welche Zusammenarbeit zuständig ist. Dann sollte entschieden werden, wie Interaktionen mit Technologien unterstützt werden. Das können Web 2.0-Werkzeuge wie soziale Netzwerke oder Wikis sein.

McKinsey hat bei seinen Untersuchungen herausgefunden, dass 20 bis 50 Prozent von Kollaborationen vertane Zeit sind. Cisco beispielsweise versucht, die Interaktion zwischen Teams zu verbessern. Neue Richtlinien legten fest, dass die Mitarbeiter Technologien in ihren Alltag integrieren. Cisco soll so in 18 Monaten mehr als 100 Millionen US-Dollar an Reisekosten gespart haben.

Unterschiedliche Kollaborations-Typen

Der Einsatz von Web 2.0-Technologien bei Kollaborationen multipliziert Interaktionen und erhöht die Erreichbarkeit der Knowledge Worker. Für viele Manager ist dieses Gebiet Neuland. Ihre Unternehmen beginnen gerade erst damit, den technologischen Weg einzuschlagen.

In einem ersten Schritt sollten Neulinge ihre Angestellten in Gruppen einteilen, um zu sehen, wer mit wem wie viel zusammenarbeitet. Viele Unternehmen versäumen dies bisher. Sie halten lediglich fest, wo ihre Mitarbeiter in der Unternehmenshierarchie stehen.

Die Experten schlagen folgende Einteilung bei der Kollaboration von Mitarbeitern vor:

  1. Administrator

  2. Agent, z.B. Makler

  3. Helfer, z.B. Zahnarzthelfer

  4. Einkäufer

  5. Berater

  6. Urheber, z.B. Ingenieur

  7. Instrukteur, z.B. Lehrer

  8. Forscher

  9. Manager

  10. Darsteller

  11. Verkäufer

  12. Wissenschaftler

Jede dieser Berufsgruppen hat unterschiedliche Bedürfnisse bei der Zusammenarbeit mit anderen. So nutzen Sie E-Mails, Blogs oder etwa Dokumentenmanagement unterschiedlich intensiv. In einer interaktiven Graphik zur Studie kann man nachlesen, wer welche Technologien benötigt.

Unternehmen sollten sich überlegen, welche technischen Lösungen gebraucht werden. Das kann sehr unterschiedlich sein und hängt etwa davon ab, wie viele Mitarbeiter eingebunden werden.

Manager müssen Knowledge Workers vertrauen

Vergeudet ist die Zeit etwa dann, wenn sie mit Suchen, Missverständnissen, schlechten Absprachen oder Warten verbracht wird. Die Autoren des McKinsey-Reports glauben, dass Web-Technologien diesen Zeitverschwendungen ein Ende setzen könnten. Kollaborations-Technologien wie Google Docs oder Microsofts Office Live sparen Zeit, wenn mehrere Personen gleichzeitig an einem Projekt arbeiten.

Letztlich, betonen die Experten, müssten Manager ihren Knowledge Worker das nötige Vertrauen entgegen bringen. Die bereitgestellten Werkzeuge sollten so flexibel sein, dass sie Freiraum zum Ausprobieren lassen.

McKinsey hat seine Ausführungen unter dem Titel "Using technology to improve workforce collaboration" veröffentlicht.