Für drei Software-Kategorien - Kundenpflege (CRM), Buchhaltung und Office - untersuchte Soreon Research die Kostenvorteile für mittelständische und große Unternehmen, wenn die Software nur auf Nachfrage über das Internet zum Einsatz kommt.
Da die Anwender bei Software on Demand vorwiegend gestützt auf den Browser arbeiten können, entfallen in den Unternehmen Kosten für Lizenzen und deren Management, für Hardware und die Pflege der Applikationen. Die Marktforscher haben ihren Berechnungen der Total-Cost-of-Ownership für eine Installation im Unternehmen verschiedene Mietangebote gegenüber gestellt.
Im Fall von CRM-Software sollen die Einsparungen zwischen 30 und 60 Prozent für ein mittelständisches Unternehmen betragen, wenn es sich für das On-Demand-Modell entscheidet. Bei Finanzbuchhaltungssoftware könnten Mittelständler bis 72 Prozent und große Unternehmen über 80 Prozent einsparen. Aus dem Rahmen fallen hier die Kosten für Microsofts Office-Paket, da der Konzern keine günstigen Lizenzen für ein Mietmodell bereitstellt, so Soreon Research.
Das Modell des Application Service Providers war bereits vor einigen Jahren en vogue, verschwand aber sang- und klanglos. Neuen Schub erhielt die Idee, nachdem IBM, HP und Sun sich vor zwei Jahren für On-Demand-Strategien entschieden.
Derzeit macht vor allem die Kooperation von IBM mit dem CRM-Anbieter Siebel von sich reden. Siebel startete Ende des vergangenen Jahres sein On-Demand-Angebot. Hauptgründe waren der rückläufige Verkauf von Software-Lizenzen und der steigende Druck durch Konkurrenten wie Salesforce.com, die ihre CRM-Software über das Internet zur Miete anbieten.
In der nicht exklusiven weltweiten Kooperation mit IBM stellt Siebel die Software. IBM übernimmt dagegen das Hosting der Anwendung in seinen Rechenzentren. Während herkömmliche Lizenzen bei Siebel je nach Unternehmensgröße und Software-Bedarf zwischen 1000 und 2000 Dollar pro Nutzer kosten, berechnet der Anbieter für das On-Demand-Angebot 70 Dollar pro Nutzer im Monat.
"Es sind aber nicht alleine die Softwarekosten, die die Entscheidung für oder gegen eine Software-on-Demand bestimmen", sagt Soreon-Analystin Melanie Henke. Die Entlastung der eigenen IT-Spezialisten, flexible Verträge und die Streckung der Kosten über einen längeren Zeitraum könnten für die Mietvariante sprechen, so die Marktforscher.
Andere Analysten sind jedoch skeptisch, ob Unternehmen ihre sensitiven Daten außer Haus geben werden. Die könnten dann, etwa bei Salesforce.com auch in den USA lagern. Zudem hinkt das internationale Recht bei solchen Konstruktionen noch hinterher. Außerdem erschwert die Auslagerung von Anwendung und Daten die Integration mit der übrigen Unternehmenssoftware.
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