Süßer die Glocken nie klingen? Die deutschen Arbeitnehmer hören zu Weihnachten lieber die Haushaltskasse klingeln. Rund zwei Drittel bevorzugen eine Sonderzahlung gegenüber festlicher Musik am Arbeitsplatz. Das zeigt die Studie "Geld statt Glühwein", die die Zeitarbeitsfirma Manpower unter mehr als 1.000 Angestellten durchführen ließ.
Die Arbeitgeber ließen sich zur Weihnachtszeit einiges einfallen, erkennt Manpower an. In der Gunst der Belegschaft steht die Zahlung von Weihnachtsgeld mit 64 Prozent der Nennungen ganz oben. Ein Wunsch, der nicht immer in Erfüllung geht: Laut Daten der Hans-Böckler-Stiftung erhalten 55 Prozent solche Zuwendungen.
Alle anderen Maßnahmen bleiben unter der 50-Prozent-Marke. 40 Prozent legen auf Urlaub zwischen Weihnachten und Neujahr wert. 30 Prozent finden, man sollte auch gemeinsam feiern: Sie freuen sich über eine betriebliche Weihnachtsfeier. 28 Prozent sehen es gern, wenn die Firma ihnen einen Schoko-Nikolaus oder Ähnliches hinstellt, 26 Prozent erwarten das von ihrem direkten Chef. 19 Prozent wissen selbstgebackene Plätzchen der Kollegen zu schätzen. Ebenso viele finden, man sollte zusammen über den Weihnachtsmarkt bummeln. Gemeinsames Glühweinschlürfen oder Wichteln im Büro wollen dagegen nur zehn Prozent.
So überleben Sie die Weihnachtsfeier
Karrierekiller oder Sprungbrett?
Wir geben ihnen sieben Tipps für die fröhliche, aber nicht peinliche Weihnachtsfeier im Kollegenkreis.
Vorsicht Anwesenheitspflicht!
Wer glaubt, das Einfachste wäre, beim der Firmenfeier erst gar nicht zu erscheinen, der irrt gewaltig. Die Anwesenheit bei der Weihnachtsfeier ist nicht Kür, sondern Pflicht.
Vorsicht Fettnäpfchen!
Das angebotene "Du" hat am folgenden Arbeitstag nur dann noch Bestand wenn der Vorgesetzte es verwendet. Der Chef entscheidet also zum einen, ob er seinem Mitarbeiter das "Du" anbietet und zum anderen, ob man über die Feier hinaus bei dieser persönlichen Anrede bleiben wird.
Vorsicht Alkohol!
Zurückhaltung gilt beim Alkohol: "Hüten Sie sich davor, bei Firmenfesten zu tief ins Glas zu schauen. Die Kollegen sollen Ihnen auch nach der Feier mit Anerkennung begegnen und Sie nicht mit peinlichen Zwischenfällen in Verbindung bringen", sagt Carolin Lüdemann. Auch überschwängliche Verbrüderungsaktionen sollten nicht zum Standard gehören.
Vorsicht Interna!
Eine weitere Hürde sind Gespräche, die sich um Internes drehen. Nicht jede Information ist für alle Ohren geeignet. Es gilt daher, sein Mitteilungsbedürfnis zu zügeln: Wer internes Wissen ausplaudert und sich in den Vordergrund spielt, mag zwar kurzfristig im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, muss das später aber unter Umständen teuer bezahlen.
Vorsicht Geschenke!
Werden Geschenke überreicht, so gilt, dass man diese bei Nichtgefallen weder umtauscht noch im nächsten Jahr weiterreicht. Auch der Satz "Das wäre doch nicht nötig gewesen" sollte der Beschenkte aus seinem Vokabular streichen.
Achtung Chance!
Neben Fettnäpfchen bietet ein Betriebsfest aber auch Chancen, die eigene Position im Unternehmen zu stärken. Selten ist es so leicht wie hier, neue Kontakte zu knüpfen und wertvolle Bekanntschaften zu festigen. Ohne sich zunächst einen Termin im Vorzimmer holen zu müssen, ist ein Gespräch mit Vorgesetzten in lockerer Atmosphäre möglich.
Achtung Tabuthemen!
Doch auch hier sollte man sich zuvor überlegen, was man zu sagen hat. Es gelten die Regeln des Smalltalks, was zusammengefasst bedeutet: Keine schlechten Nachrichten verbreiten. Tabu sind auch konfliktträchtige Themen wie Politik oder Religion. Besser ist es, über positive Gemeinsamkeiten zu sprechen - zum Beispiel über neue Entwicklungen im Unternehmen oder erfolgreich abgeschlossene Projekte.
In die festliche Gestaltung der Firmenräume braucht die Geschäftsleitung zumindest laut dieser Studie nicht viel Mühe zu stecken. Lediglich 20 Prozent achten auf ein geschmücktes Büro, 18 Prozent auf einen Weihnachtsbaum am Empfang und 16 Prozent auf einen Adventskalender auf dem Schreibtisch. Und nur acht Prozent möchten festliche Musik im Büro hören.
Über Grußkarten - seien sie haptisch oder digital - freut sich nur jeder Zehnte. Das gilt für Karten von der Firmenleitung ebenso wie für solche von Kunden und Geschäftspartnern.
Kleidungsratgeber für die Weihnachtsfeier
Weihnachtsfeiern in Unternehmen...
... finden oft im festlichen Rahmen statt. Mit dem falschen Outfit kann man schnell ins Fettnäpfchen treten.
Knigge-Experte Kai Oppel ...
hilft, Zweifel bei der richtigen Kleiderwahl auszuräumen.
Ist die Krawatte ein Muss?
Dazu Kai Oppel: Zur Weihnachtsfeier kleidet man sich ein wenig eleganter als gewöhnlich. Falls overdressed, kann eine Krawatte mit wenigen Handgriffen immer abgelegt werden
Offenes Hemd, ja aber ...
... bitte nicht zu freizügig. Ohne Krawatte dürfen die obersten ein bis zwei Knöpfe gerne offen sein. Mit Krawatte ist es hingegen Pflicht, das Hemd komplett zuzuknöpfen.
Wer eine elegante Stoffhose ...
... zum Hemd wählt, liegt laut Knigge-Experte Oppel immer richtig.
Kniestrümpfe sind für Männer ein Muss.
Damit keine behaarten Waden aus dem Hosenbein hervorlugen, trägt Mann außerdem hohe Kniestrümpfe.
Zu viel Haut ist tabu!
"Je mehr Haut eine Frau zeigt, desto leichtfüßiger verspielt sie Autorität“, weiß Autor Oppel. Auch auf freie Schultern und zu kurze Röcke sollte im besten Fall verzichtet werden.
Als Faustregel gilt:
Ein Rock sollte immer mindestens über die Knie reichen.
Knallige Farben sind kein Problem, ...
... solange sie mit gemäßigten Schwarz- oder Weißtönen kombiniert werden. Wer sich bei der Farbwahl dennoch unsicher ist, greift einfach auf schlichte Farben wie Grau, Blau oder auf Pastelltöne zurück.
Der wichtigste Tipp zum Schluss:
Mitarbeiter müssen sich in ihren Kleidern wohlfühlen. Wer sich trotzdem unsicher ist, dem rät Knigge-Experte Oppel: Die sicherste Lösung ist daher, sich in seinem professionellen Stil an den eigenen Vorgesetzten zu orientierten.