"Wir werden nicht sofort alle Verträge mit Condor kündigen. Schließlich sind das auch unsere Kunden, die wir nicht allein lassen dürfen und wollen. Aber wenn Verträge auslaufen, dann laufen sie aus", sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister dem "Handelsblatt". Der deutsche Ferienflieger Condor soll zu einer Schwester der polnischen PGL-Airline LOT werden.
Zuletzt war offen, wie der deutsche Marktführer auf den Angriff der Star-Alliance-Partnerin LOT reagieren wird. Auf dem Prüfstand stehen unter anderem Zubringerflüge zu den Condor-Langstreckenbasen München, Frankfurt und Düsseldorf, die bislang noch von Lufthansa zum Sonderpreis angeboten werden. Dort starten jeweils auch Langstreckenflüge der Lufthansa-Tochter Eurowings, die künftig Vorrang erhalten könnten.
Anderes Wettbewerbsumfeld
Das Wettbewerbsumfeld habe sich deutlich verändert, begründete Hohmeister das Vorgehen. Bisher sei Condor Teil des Tour-Operators Thomas Cook gewesen und habe nur begrenzt die gleichen Strecken angeboten wie Lufthansa: "Nun wird die Airline vermutlich Teil eines polnischen Staatsunternehmens", so Hohmeister.
Zudem habe Lufthansa ehrgeizige Pläne im Tourismus-Markt. "Wir werden uns hier noch breiter aufstellen", sagte der Lufthansa-Vorstand: "Letztlich geht es uns darum, neue Märkte zu erschließen, die wir heute mit Lufthansa und einem Vier-Klassen-Produkt aus Kostengründen nicht anfliegen können." Deshalb werde man sich die Zusammenarbeit mit Condor auch beim Thema Kundenbindung, also der Kooperation bei Miles & More, genau anschauen. (dpa/rs)