Der Handelskonzern Metro hat sich mit einem Konsortium um den Immobilieninvestor X-Bricks grundsätzlich über den Verkauf seiner angeschlagenen Supermarktkette Real geeinigt. Einzelne offene Punkte würden jedoch noch verhandelt. Ein Kaufvertrag sei noch nicht unterschrieben.
Die Vereinbarung sieht eine Veräußerung von Real als Ganzes zu einem Unternehmenswert von etwa einer Milliarde Euro vor. Metro erwarte einen Nettomittelzufluss von etwa 300 Millionen Euro und weiterhin mehr als 1,5 Milliarden Euro Nettomittelzuflüsse nach sämtlichen Transaktionskosten aus dem Verkauf von Real und der Veräußerung eines Mehrheitsanteils am chinesischen Geschäft. Außerdem sollen die Servicegesellschaften von Metro für eine Übergangszeit weiterhin Dienstleistungen für Real erbringen. Diese würden allerdings nach und nach reduziert.
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Der Supermarktkette mit 277 Real-Märkten und etwa 34.000 Beschäftigten droht die Zerschlagung. Denn die künftigen Eigentümer wollen nach den bisher bekanntgewordenen Plänen nur einen kleinen Teil der Real-Märkte selbst weiter betreiben. Der Großteil der Standorte soll an andere Händler wie Edeka oder Kaufland verkauft werden. Einigen Standorten droht auch die Schließung. Die Supermarktkette war zuletzt das Sorgenkind bei dem Düsseldorfer Handelsriesen und hatte im Geschäftsjahr 2018/19 für tiefrote Zahlen bei der Metro gesorgt.
Die Metro hatte bereits 2018 angekündigt die Supermarktkette abgeben zu wollen, um sich ganz auf das Großhandelsgeschäft mit Gastronomen und kleinen Händlern konzentrieren zu können. Doch erwies sich der Verkaufsprozess als deutlich schwieriger als erwartet. Mit großen Hoffnungen begonnene, exklusive Verhandlungen mit dem Immobilieninvestor Redos scheiterten.
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Bei der nun erzielten sogenannten kommerziellen Einigung zwischen Metro und dem Bieter-Konsortium um X-Bricks steht die Genehmigung durch die zuständigen Gremien auf beiden Seiten noch aus. Zudem müssten die Kartell- und Aufsichtsbehörden dem Vollzug noch zustimmen. (dpa/rw)