Nur die Firmen, die neue Technologien nutzen, werden über lange Sicht, erfolgreich im Geschäft bleiben können. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie des Think Tank Future Foundation. Im Auftrag von Google Enterprise wurden dafür 3500 Arbeitnehmer und 13 Innovationsexperten aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Japan und den USA befragt.
Neue Technologien haben mittlerweile einen großen Einfluss darauf, wie Produkte und Dienstleistungen auf den Markt gebracht werden. Doch Unternehmen hinken bei der IT hinterher. So glaubt nur ein Drittel der deutschen IT-Manager, dass ihr Betrieb das volle Potenzial von Technologie und webbasierten Tools ausschöpft.
Im Vergleich zu den Unternehmen scheinen die Mitarbeiter die Vorteile bereits erkannt zu haben. So sagen 73 Prozent der Deutschen, dass ihnen die neuen Technologien die Arbeit erleichtern. Fast genauso viele meinen, dass ihre Arbeit effektiver geworden ist und sie besser mit ihren Kollegen zusammenarbeiten. Außerdem nutzen 65 Prozent der Arbeitnehmer webbasierte Programme einmal pro Woche im Job. Mehr als drei Viertel verwenden diese wöchentlich privat.
Arbeitnehmer, die privat auf dem neuesten technischen Stand sind und Social Media-Plattformen nutzen, gehen davon aus, dass Unternehmen ähnliche Tools und virtuelle Arbeitsplätze bereitstellen müssen, um attraktiv zu bleiben. Zwei Drittel aller Befragten glauben, dass Firmen nur mittels zeitgemäßer Technologien die besten Mitarbeiter gewinnen und die Produktivität erhalten beziehungsweise steigern können.
Laut der Studie scheinen sie damit auch Recht zu haben. Sie hat nämlich ergeben, je mehr Mitarbeiter zusammenarbeiten, umso besser entwickeln sie neue Ideen. Besonders deutsche Angestellte schätzen eine kollegiale Umgebung. So arbeiten hier zwei Drittel lieber im Team. 62 Prozent kreieren die besten Ideen, wenn sie sich mit ihren Kollegen austauschen.
In diesem Punkt müssen Firmen allerdings nicht nur die richtige Technologie zur Verfügung stellen, sondern auch motivierende Anreize schaffen, um neue Ideen zu generieren. So sagen mehr als die Hälfte, dass sie mehr kreative Ideen beitragen würden, wenn diese entsprechend honoriert würden.
Arbeitgeber ohne Vision und Investitionen
Der Einführung neuer Technologien stehen häufig Barrieren gegenüber. Deutsche IT-Manager sehen als größte Hürden die fehlenden Visionen der Geschäftsleitung und die fehlenden Investitionen. Außerdem glauben 47 Prozent, dass der Zugriff auf soziale Netzwerke Arbeitsprozesse hemmt. Gleichzeitig meint die Hälfte der deutschen Mitarbeiter, die schon mit Cloud-Programmen gearbeitet haben, dass webbasierte Zusammenarbeit-Tools ihre Arbeitsweise verändert hat.
64 Prozent denken, dass besonders ältere Mitarbeiter Probleme mit der Anwendung neuer Technologien haben werden. Dabei zeigt die Studie, dass nur 16 Prozent der Befragten sich derzeit der neuesten Technik gegenüber nicht gewachsen fühlen.
Die Untersuchung hat ergeben, dass sich die neuen Technologien auch auf die Funktionen von HR- und IT-Division auswirken. Technologie, Human Relations und IT rücken enger zusammen, um Prozesse zu maximieren und die Wechselwirkung von Technik und Mensch besser verstehen zu können.
Ein Drittel der deutschen Befragten glaubt, dass CIOs in Zukunft mehr Verantwortung für Innovationen übernehmen müssen. 40 Prozent der deutschen HR-Mitarbeiter denken, dass sie künftig Entwicklungsmöglichkeiten und neue Lohnstrukturen finden müssen, um Innovation besser zu fördern.
Flexibles Arbeiten ist kein Standard
Flexibles und standortunabhängiges Arbeiten gehört in Deutschland noch nicht zum Standard. So fühlen sich nur 15 Prozent von ihren Arbeitgebern ermutigt, von überall zu arbeiten. Dagegen arbeitet in den USA und Großbritannien bereits fast jeder Dritte von zu Hause aus. Allerdings sind 55 Prozent der deutschen Befragten der Meinung, dass ihr Arbeitgeber in Zukunft individuell angepasstes Arbeiten ermöglichen wird.