Firmen beim Erwerb von Zubehör zurückhaltend

Notebook führt in vielen Unternehmen ein Desktop-Dasein

16.05.2006 von Alex Wolschann/CW.at
Mobile Geräte sind zwar weit verbreitet, dennoch werden sie in erster Linie am fixen Arbeitsplatz genutzt. Das ergab eine vom Linzer Marktforschungsinstitut Market im Auftrag von Hewlett Packard durchgeführte Befragung. Vor allem die Sicherheit der Daten und eine bequeme Handhabung der Geräte werden beim mobilen Arbeiten gewünscht. Zubehör, das diesen Anforderungen gerecht wird, ist aber noch kaum im Einsatz.

Auch die Arbeitgeber halten sich hier noch sehr zurück: nur 48 Prozent stellen ihren Mitarbeitern Equipment zur Verfügung. Der Gebrauch von Zubehör entscheidet aber, ob "echte" Mobilität realisiert werden kann.

"Mobilität ist Trend, mobiles Arbeiten teilweise schon Realität. Absolute Mobilität jedoch existiert in vielen Bereichen noch nicht – sie wird aber kommen", ist Universitätsprofessor Christian Stary vom Kompetenzzentrum Wissensmanagement der Johannes Kepler Universität Linz überzeugt. "Künftig wird es nicht nur darum gehen, mobil zu arbeiten, sondern vor allem auch mobil zusammen zu arbeiten. Das bedeutet, ortsunabhängig miteinander zu kommunizieren und gemeinsam am gleichen Inhalt zu werken", erklärt Stary. "Wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass die Anforderungen an Sicherheit und Vernetzung sowie ständige Synchronisation der Daten erfüllt werden.

Notebook als Universalgerät

Wie die Studie zeigt, verwenden bereits zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung ab 18 Jahren Computer, Notebooks oder Pocket PC. Vor allem die Jüngeren und Menschen mit höherem Bildungsniveau setzen dabei verstärkt auf mobile Geräte: Etwa ein Drittel der unter 30-Jährigen arbeitet mit Notebooks oder Pocket PC. Stark vertreten sind mobile Geräte in höheren Bildungsschichten und bei leitenden Angestellten. Mehr als die Hälfte der User (52 Prozent) nutzen das mobile Gerät beruflich und privat.

Immerhin 34 Prozent verwenden das Gerät ausschließlich für den privaten Bereich. Im Durchschnitt sitzen die User drei Stunden pro Tag vor dem Notebook, ein Viertel der Befragten arbeitet bereits mehr als fünf Stunden täglich damit. Interessant ist, dass auch die mobilen Geräte vorwiegend noch an einem fixen Arbeitsplatz verwendet werden: So arbeiten sechs von zehn Anwendern mehr als 60 Prozent der Zeit mit dem Notebook an einem Schreibtisch.

Auf die Frage, was ihnen beim mobilen Arbeiten wichtig sei, geben 92 Prozent eine bequeme Eingabe durch externe Geräte an. Knapp dahinter folgen der Schutz der Daten und des Geräts vor einem möglichen Diebstahl sowie ein möglichst komfortabler Transport des Notebooks (jeweils 87 Prozent). Immerhin acht von zehn befragten Personen betonen auch die Wichtigkeit einer langen Akkuleistung. In der Realität ist aber nur wenig Zubehör im Einsatz: Lediglich eine externe Maus verwenden zumindest 47 Prozent der User.

Zukunftsthema Zubehör

Dass so manches Zubehörteil das mobile Arbeiten stark vereinfachen würde, darüber sind sich die Befragten einig. Die größten Erleichterungen erwartet man von der externen Maus (58 Prozent), gefolgt von Ersatz-Akkus (54 Prozent) und einer passenden Tasche (44 Prozent). Genauso viele sehen auch zusätzliche Speichermöglichkeiten als wichtigen Faktor – vor allem im Hinblick auf Schutz vor Datenverlust bei eventuellen Diebstählen.

Vier von zehn Usern sehen in Wireless LAN/UMTS-Karten und dem damit verbundenen mobilen Breitband-Einstieg ins Internet einen großen Nutzen für die tägliche Arbeit. Wie aus der Studie weiter hervorgeht, stellen erst 48 Prozent der Unternehmen in Österreich ihren Angestellten Zubehör als Basis für mobiles Arbeiten zur Verfügung. Und das, obwohl sie gesetzlich dazu verpflichtet sind, einen ergonomischen Arbeitsplatz zu bieten. Die Zahl der Zubehörteile auf dem Arbeitsplatz ist daher erschreckend gering: Nur ein Drittel der Notebook- und Pocket PC-Anwender benützt externe Eingabegeräte, ein zusätzlicher Monitor und eine Docking Station sind überhaupt nur vereinzelt im Einsatz.

Dass das Potenzial mobiler Anwendungen im Geschäftsleben enorm ist, davon ist Experte Stary überzeugt: "Allein in Österreich sind es rund 1,4 Millionen Arbeitnehmer, die durch mobiles Arbeiten wesentlich effizienter wären. Vor allem bei Nachrichten sowie Termin- und Adress-Management leisten Notebooks und PDA wertvolle Dienste."