Der Schweizer Transport- und Logistikdienstleister Panalpina bekommt einen neuen CIO. Ab September übernimmt der 52 Jahre alte Brite Rod Angwin diese Funktion. Angwin war zuletzt als CIO des britischen Baustoffhändlers Wolseley tätig und wird bei Panalpina nach Unternehmensangaben direkt an CEO Monika Ribar berichten, die seit Oktober 2006 als Vorstandsvorsitzende fungiert.
Die Gemengelage bei der in Basel ansässigen Panalpina Gruppe, die den interkontinentalen Transport von Luft- und Seefracht mit umfassenden Logistik- und Supply Chain-Services kombiniert, ist aus CIO-Sicht insgesamt höchst interessant. CEO Ribar war zwischen 2000 und 2005 selbst als CIO des Unternehmens tätig – ihr gelang also der recht seltene Aufstieg vom IT- zum Vorstandschef.
Vorgänger Günther Denk übernimmt neue Zuständigkeit
Seit 2005 leitete dann Günther Denk die IT, allerdings in der Funktion als Corporate IT Officer. Denk – seit 26 Jahren im Unternehmen – bleibt Panalpina erhalten und kümmert sich künftig um SAP TM, eine integrierte Betriebssystemlandschaft für die Transportindustrie. Er berichtet an COO Karl Weyeneth.
Der neue CIO Angwin wird auch Mitglied von Panalpinas erweiterter Geschäftsleitung, dem Executive Committee. Angwin stieg 1981 als Programmierer bei der British Telecom ins Berufsleben ein. Danach arbeitete er rund zehn Jahre lang in verschiedenen IT-Funktionen bei Mars Inc. Es folgten Führungsfunktionen bei britischen Unternehmen wie Safeway und B&Q.
Zu den wichtigsten Aufgaben von Angwin bei Panalpina zählen Entwicklung und Rollout personalisierter Kunden-IT-Lösungen. „Hier geht es um die Optimierung der Kommunikationsschnittstellen zwischen uns und unseren Kunden“, erläutert CEO Ribar. „Die direkte Verknüpfung von IT-Systemen und der Zugriff in Echtzeit oder Fast-Echtzeit auf jegliche Informationen über die transportierte Ware sind heute für unsere Kunden genauso wichtig wie die Zustellung der Ware selbst.“
Mehr Produktivität als Ziel
Die Implementierung von SAP TM und damit verbundener Projekte sind Teil von Panalpinas betrieblichem Umstrukturierungsprogramm OTP (Operations Transformation Program). OTP sei ins Leben gerufen worden, um betriebliche Prozesse und Informationssysteme zu überarbeiten, teilt Panalpina mit. Erklärtes Ziel sei die Steigerung der Produktivität auf globaler Ebene. Verantwortlich dafür bleibt der alte Fahrensmann Denk.
Die Panalpina Gruppe betreibt ein weltweites Netzwerk mit rund 500 eigenen Geschäftsstellen in mehr als 80 Ländern. In weiteren 80 Ländern arbeitet sie eng mit Partnern zusammen. Das Unternehmen beschäftigt rund 15.500 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr erbrachte die Firmengruppe Speditionsleistungen im Wert von 7,9 Milliarden Schweizer Franken, wovon nach Abzug von Zöllen, Abgaben und Steuern 6,5 Milliarden Schweizer Franken Nettoumsatz blieben. Angaben zur Größe der IT-Abteilung macht Panalpina nicht.