Der Druck kommt von allen Seiten: Jeder zweite Befragte berichtet von steigenden Herstellungskosten, 44 Prozent beklagen wachsende Kosten im Transport, 38 Prozent führen die Verteuerung der Energie an. Hinzu kommen immer anspruchsvollere Kunden und nicht zuletzt Compliance-Vorgaben, die nicht vernachlässigt werden dürfen.
Erstaunlich ist es daher nicht, dass drei von vier Unternehmen ihre Lieferkette unter die Lupe nehmen. Ein näherer Blick zeigt, dass 41 Prozent sowohl ihre globalen Prozesse und Netzwerke redesignen wollen als auch die auf dem Heimatmarkt. 18 Prozent konzentrieren sich auf das eigene Land, 16 Prozent gehen die weltweiten Prozesse und Netzwerke an. 25 Prozent schließlich verfolgen keine derartigen Pläne.
Die Analysten wollten wissen, in welchen Bereichen der größte Verbesserungsbedarf besteht. Darin sind sich die Befragten einig: Mit 76 Prozent der Nennungen steht die Daten- und Prozess-Sichtbarkeit durch alle Etagen hinweg auf Platz Eins. Dahinter folgen mit 71 Prozent der Stimmen cross-funktionelle Metriken.
Das Zentralisieren des Lieferketten-Managements landet dagegen mit "nur" 64 Prozent der Nennungen auf dem letzten Platz der Top Fünf. Ein Fehler, sagen die Analysten. Sie sehen in der Zentralisierung einen der wesentlichen Erfolgsfaktoren.
Sie stützen das auf einen Vergleich der Performance ihrer befragten Unternehmen. Demnach dürfen sich 30 Prozent der Studienteilnehmer als "Best in Class" fühlen, der Rest ist entweder Durchschnitt oder gehört gar zu den 15 Prozent "Trödlern". Die Musterschüler heben sich zum Beispiel dadurch ab, dass ihre Logistik-Kosten seit 2005 entweder gesunken oder zumindest nicht gestiegen sind.
Zentralisierung des Lieferketten-Managements
Während mit 47 Prozent fast jedes zweite "BiC"-Unternehmen das Lieferketten-Management zentralisiert hat, ist es im Schnitt nur jede zehnte Firma. Weniger stark ist die Diskrepanz in punkto Daten- und Prozess-Transparenz innerhalb der Lieferkette sowie innerhalb des Unternehmens.
Dabei machen sich besonders erfolgreiche Unternehmen die Technologie stärker zunutze als der Durchschnitt. So leisten sich zum Beispiel 60 Prozent der BiCs Anwendungen für das Transportation Management, aber nur 25 Prozent der Trödler. 40 Prozent der "Best in Class"-Firmen hat Software für das strategische Netzwerk-Design implementiert, unter den Trödlern sind es wiederum nur 25 Prozent.
Das ist umso erstaunlicher, als den Befragten die Bedeutung des Lieferketten-Managements eigentlich klar ist. Immerhin gilt es mittlerweile als Wettbewerbsvorteil.
Damit es sich denn auch als solcher auswirkt, empfehlen die Analysten folgende Schritte:
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Die Schlüssel-Elemente des Lieferketten-Managements zentralisieren,
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die Lieferkette transparent machen, um Kapazitäten effizienter nutzen zu können,
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mehrmals pro Jahr die Policies rund um die Lieferkette auf Aktualität und Gültigkeit überprüfen und den Wandel des Konsumentenverhaltens im Blick haben und
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die Anwendungen zur Optimierung der Lieferkette upgraden.
Für die Studie "Supply Chain Cost-Cutting Strategies" hat Aberdeen weltweit die Strategien von 74 Unternehmen aus der Prozess-Industrie untersucht.