Fast ein Jahr danach wird von der Rückgabe-Möglichkeit nur selten Gebrauch gemacht, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den großen Handelsketten ergab.
Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka berichtete, die Rückgabemöglichkeit werde "eher vereinzelt genutzt". Auch beim Konkurrenten Rewe, zu dem auch die Discountkette Penny gehört, hieß es: "Von dem Angebot wurde bisher in unseren Märkten wenig Gebrauch gemacht."
Der Discounter Lidl teilte mit, dass das Angebot nur "verhalten angenommen wird". Und auch bei Aldi Nord hieß es, die Möglichkeit werde "nur in Maßen genutzt". Lediglich Kaufland berichtete, die Kundinnen und Kunden nähmen "die Möglichkeit zur Rückgabe von Elektrogeräten bisher gerne an". Der zur Edeka-Gruppe gehörende Discounter Netto teilte mit, die Nachfrage nach der Rückgabemöglichkeit variiere je nach Filialstandort.
Elektro- und Elektronikgerätegesetztes
Eigentlich sollte die im vergangenen Sommer eingeführte Neuregelung die Entsorgung von ausgedienten Handys, Rasierern und ähnlichem Kleingerät in Deutschland viel einfacher machen. "Alte Elektrogeräte kann man nun gleich beim Wocheneinkauf zurückgeben", schwärmte damals der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk Messner. Durch die Neuregelung gebe es auf einen Schlag 25.000 zusätzliche Rückgabestellen für Elektroaltgeräte in der Bundesrepublik.
Die Neuregelung des Elektro- und Elektronikgerätegesetztes verpflichtet seit dem 1. Juli 2022 auch Supermärkte, Discounter und Drogeriemärkte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern, alte Elektrogeräte bis zu 25 Zentimeter Kantenlänge zurückzunehmen, wenn sie mehrmals im Jahr oder dauerhaft Elektro- und Elektronikgeräte verkaufen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, reichen schon elektrische Zahnbürsten im Angebot. (dpa/rs/rw)