Kristin Burnham vom amerikanischen CIO.com hat sich eine Studie von Millennial Branding und Identified.com angeschaut, die Facebook-Nutzer um die 20 nach ihren Jobvorlieben analysiert. Die Autoren haben dafür rund vier Millionen Nutzerprofile studiert, um einen Einblick darin zu bekommen, wie sich Angehörigen dieser Generation im Berufsleben bewegen.
Der Studie zufolge arbeiten derzeit ganze sieben Prozent der Digital Natives für eins der Fortune 500-Unternehmen. Das wiederum bestätigt die Erkenntnisse einer anderen Studie, der zufolge 40 Prozent der umsatzstärksten Unternehmen der Welt die nächsten zehn Jahre nicht überstehen werden.
"Fortune 500-Unternehmen werden ab sofort große Schwierigkeiten beim Anheuern und Halten qualifizierter Gen Y-Mitarbeiter haben", meint dazu Dan Schawbel von Millennial Branding. Leute der Generation Y suchten bei potenziellen Arbeitgebern nach mehr Flexibilität, als Großunternehmen sie in der Regel bieten könnten, so Schawbel.
Das Ende der 9-to-5-Jobs
Dazu gehöre etwa die Möglichkeit, von zuhause aus zu arbeiten, oder der Zugriff auf soziale Netze auch während der Arbeitszeit. "Fortune 500-Unternehmen bieten diese Flexibilität normalerweise nicht". Ebenfalls auf der Streichliste des Experten: "9-to-5-Jobs, wie wir sie heute kennen."
Lieber gehen die Arbeitskräfte um 20plus der Untersuchung zufolge zu Startup-Firmen, wo die Einstellungsprozesse viel schneller und informeller über die Bühne gehen, als in den großen und unbeweglichen Unternehmen. Zudem hätten die jungen Mitarbeiter in jungen und kleinen Firmen eher das Gefühl, schnell zu Ergebnissen kommen zu können, meint Schawbel.
Starker Unternehmergeist und kurze Verweildauer
Dazu kommt, dass die Generation Y der Analyse zufolge über einen ausgeprägten Unternehmergeist verfügt. In der Liste der Berufsbezeichnungen steht "Inhaber" schon auf Platz 5, nur übertrumpft von Kellnern, Managern, Praktikanten und Verkaufs-Mitarbeitern.
Kellner und Praktikant, das deutet wenigstens zart auf die weltweite Rezession und die deswegen mitunter schlechten Berufsaussichten junger Leute hin. Tourismus und Gastronomie - eigentlich typische Studentenbranchen - liegen mit einem Anteil von 7,2 Prozent auf Platz 1, gefolgt von der Konsumgüterindustrie, dem eher US-spezifischen Bereich Regierung/Militär und Technologieunternehmen mit jeweils 4,4 Prozent.
Auch die Verweildauer der Digital Natives unterscheidet sich von anderen Generationen: Sie ist außergewöhnlich niedrig, hat die Studie herausgefunden. Junge Mitarbeiter verbringen im Schnitt gerade einmal zwei Jahre in ihrem ersten Job und wechseln auch danach regelmäßig von einem Job zum nächsten.
Mitarbeitern Verantwortung geben
Wer junge Leute länger behalten möchte, muss sich in den Geist der Generation Y hineinversetzen, raten die Autoren der Studie. So sollten Arbeitgeber ihren jungen Mitarbeitern ermöglichen, im Unternehmen unternehmerisch tätig sein zu können. "Geben Sie ihnen die Kontrolle über ihre (Arbeits-)Zeit, über ihre Tätigkeiten und ihre Budgets, so weit das möglich ist", so die Empfehlung.
Den Originalartikel von Kristin Burnham finden Sie bei CIO.com.