"Man ist in Walldorf einfach etwas ab vom Schuss, und deswegen gibt es dort weniger kreative Impulse", sagte der Aufsichtsratschef der "Welt am Sonntag". Er fügte hinzu: "SAP müsste in Deutschland noch viel mehr die Berliner Karte spielen. Die jungen Leute wollen halt lieber ihre nächsten Jahre in der Großstadt verbringen."
Über eine Verlagerung des Hauptsitzes nach Berlin gibt es ihm zufolge zwar keine Diskussion. "Wir müssen aber die Impulse für Innovation an anderen Standorten mehr nutzen." SAP hatte erst kürzlich angekündigt, der europäische Co-Chef Jim Hagemann Snabe werde seinen Posten aufgeben. Die Belegschaft ist seitdem in Sorge, dass SAP sich von Walldorf weg und weiter in die USA verlagern könnte.
Auch Plattner sieht die Zukunft des Konzerns eher andernorts. "In den alten Tagen von SAP war es egal, wo wir unsere Software programmiert haben", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" im Hinblick auf den Sitz des Dax-Konzerns. "Heute müssen wir global auftreten, um Erfolg zu haben."
Zugleich kritisierte Plattner in der "Welt am Sonntag" eine mögliche Vermögensteuer in Deutschland. Seiner Einschätzung nach könnte sie dazu führen, dass Wohlhabende ihren Aktienbesitz verkauften. "Was ist denn, wenn eine Firma keine deutschen Aktionäre mehr hat? Wird es dann noch eine Zukunft für den Firmensitz in diesem Lande geben?" (dpa/rs)