Für die Studie "Wissensarbeiter und Unternehmen im Spannungsfeld" haben PAC und Personaldienstleister Hays AG mit zehn Wissenschaftlern, Beratern und Knowledge-Management Verantwortlichen gesprochen, die sich mit dem Thema befassen und deren Aussagen in einem Thesenpapier zusammengestellt. Als Wissensarbeiter definieren die Studienautoren hochqualifizierte Fachkräfte, die mit ihrem Wissen zur Wertschöpfung der Unternehmen beitragen.
Drei Punkte heben die Studienautoren bei der Veröffentlichung ihres Thesenpapiers besonders hervor:
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Der individuelle Wissensarbeiter muss wieder im Mittelpunkt der Überlegungen stehen. Bisher wurde beim Thema Wissensarbeit meist nur ein technologischer Ansatz mit dem Ziel, Wissen in Datenbanken zu speichern, verfolgt.
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Wissensarbeit ist ein strategisches Thema, das sowohl im Management als auch bei IT- und HR-Abteilungen verankert sein sollte. Sind Wissensmanagement-Initiativen nur als IT-Projekte definiert, werden sie nach Meinung der Studienautoren scheitern.
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Strukturen des Industriezeitalters, also Arbeit, die an einen festen Raum zu einer festen Zeit gebunden ist, lösen sich auf.
Damit Wissensarbeit im Unternehmen zum Erfolg wird, ist der Wandel zu einer wissensarbeiterfreundlichen Unternehmenskultur erforderlich. Denn Wissensarbeiter müssen Bedingungen vorfinden, die es ihnen ermöglichen, ihr Wissen stetig zu erweitern und sich mit anderen zu vernetzen. Die Studienautoren liefern in ihrem Thesenpapier konkrete Hinweise, wie sich bei der Unternehmenskultur - einem komplexen Gebilde aus Führung, Organisation, Personalmanagement und Infrastruktur - ansetzen lässt:
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Das Management sollte Mikromanagement vermeiden und stattdessen eine ergebnis- und werteorientierte Führung anstreben. Dazu setzt das Steuern von Wissensarbeitern ein anderes Verständnis von Führung voraus, denn sie benötigen Coaches und keine Vorgesetzte, die sie ständig kontrollieren.
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Unternehmen sollten die Partizipation in Netzwerken fordern, fördern und steuern. Wissensarbeit benötigt darüber hinaus eine Unternehmenskultur, die sich gegenüber flexiblen Beschäftigungsformen und dem Einsatz externer Spezialisten öffnet.
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Bei der Raumgestaltung und der technischen Infrastruktur sollten die Bedürfnisse der Wissensarbeiter im Fokus stehen. Die IT-Abteilung sehen die Studienautoren gefragt als Enabler für Austausch und Zusammenarbeit.
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Der HR-Bereich sollte für eine wissensarbeiterfreundliche Unternehmenskultur multiple Karrierepfade etablieren und Medienkompetenz und Softskills schulen.
Es ist nicht nur wichtig, Wissensarbeit als strategisches Thema im Management zu verankern, auch die Unterstützung des Managements ist eine Grundvoraussetzung. Denn nur so lassen sich Widerstände - insbesondere aus dem mittleren Management - überwinden. Dabei sollte man sich immer vor Augen halten, dass Wissensarbeit kein Projekt ist, das in wenigen Monaten oder einem Jahr abgeschlossen werden kann. Wissensarbeit im Unternehmen zu optimieren, ist ein dauerhaftes Thema.
Wie man mit Wissensarbeit beginnt
Den Einstieg in das Thema Wissensarbeit sollten Unternehmen über kleine Projekte nehmen und gegebenenfalls mit wenigen Verbündeten anfangen. So lassen sich Erfolgsgeschichten entwickeln, die weitere Mitarbeiter oder Verantwortliche überzeugen, empfehlen die Studienautoren im Thesenpapier. Für schnelle Erfolge lohnt es sich, auf bestehende Strukturen aufzusetzen. Erfolge ließen sich relativ einfach erzielen, wenn vorhandene Netzwerke durch den Einsatz neuer Technologien unterstützt und ausgebaut werden, so die Studienautoren.
Das auf zwei Jahre angelegte Studienprojekt von PAC und der Hays AG "Wissensarbeiter und Unternehmen im Spannungsfeld" beleuchtet auf verschiedenen Ebenen, wie Wissensarbeiter agieren möchten und in welcher Form Unternehmen dies umsetzen. Als Wissensarbeiter definieren die Studienautoren im Rahmen dieser Studie hochqualifizierte Fachkräfte, die mit ihrem Wissen zur Wertschöpfung der Unternehmen beitragen.
Das im April 2012 veröffentlichte Thesenpapier zeigt die Ergebnisse des ersten Untersuchungsteils, für den zehn Wissenschaftler, Berater und Knowledge Management-Verantwortliche aus Unternehmen interviewt wurden, die sich seit Jahren professionell mit dem Thema Wissensarbeiter auseinandersetzen.