Bring-your-own-Device (BYOD) spaltet die Gemüter. Während die Analysten von Juniper Research vor einer Eskalation an mobilen Sicherheitsproblemen warnt, drosselt der Berliner Lösungsanbieter Macmon Secure auf Basis einer Umfrage unter 200 deutschen Firmen die Aufregung. Die Diskussion um BYOD werde demnach zu aufgeregt geführt.
Laut Juniper Research werden 2014 weltweit 350 Millionen private Smartphones und Tablets in den Unternehmen verwendet – mehr als doppelt so viele wie die aktuell 150 Millionen Stück. Das Problem: Auf 95 Prozent dieser Endgeräte fehle es komplett an Security-Software.
Besserung sei zwar in Sicht – aber das nur graduell. Auch in fünf Jahren werde lediglich jedes fünfte mobile Endgeräte der jungen Generation mit Software geschützt, die nicht vom Provider stamme, so Juniper. Es sei mit einer Zunahme an Malware-Attacken und Identitäts-Diebstahl zu rechnen, hinzu komme das Risiko verlorener oder gestohlener Geräte.
„Während BYOD für große Unternehmen zum unausweichlichen Trend geworden ist, müssen die Firmen neue Richtlinien für die End User-IT schaffen und Antworten auf die aufkommenden Sicherheits-Schlüsselfragen finden“, warnt Juniper-Analyst Nithin Bhas. „Auf den Weg gebracht werden sollten neue Gerätemanagement-Regeln und Sicherheitsmessungen.“
Ein Stück weit schürt also Juniper die Nervosität, die laut Macmon den hiesigen Unternehmen mittlerweile übertrieben erscheint. Offenbar habe sich die nervöse Stimmung in Sachen BYOD-Sicherheit etwas gelegt, so der Anbieter. Denn nach eigener Erhebung werde die kritische Diskussion von den Unternehmen mehrheitlich als aufgeregt bewertet, weil ihnen die Herausforderungen lösbar erscheinen. Andererseits seien die Sicherheitsfragen erst in seltenen Fällen tatsächlich gelöst. Unterstützung erwartet dabei ein Großteil der Unternehmen durch bestehende Technologien wie Network Access Control (NAC).
Probleme bei BYOD scheinen lösbar
„Nachdem zunächst von vielen IT-Verantwortlichen vor allem aus Sicherheitsgründen große Bedenken geäußert wurden, ist die Diskussion zunehmend pragmatischer und differenzierter geworden“, interpretiert Macmon-Geschäftsführerin Christian Bücker die Ergebnisse der Studie.
Demnach empfindet nur noch ein knappes Drittel die Security-Anforderungen im Zusammenhang mit BYOD als schwer lösbar. Für 7 Prozent ergibt dieses Thema gar keinen Sinn, da sie nicht an die Zukunft von Bring-your-own-device glauben. 37 Prozent hingegen finden die Diskussion zu aufgeregt, weil die Probleme lösbar seien. Ein Viertel meint, der Fokus liege zu wenig auf der Innovation und zu sehr auf den Bedenken.
22 Prozent sehen sich gegen die mit BYOD verbundenen Gefahren zumindest weitgehend gewappnet. 15 Prozent sagen, das sei mit Einschränkungen der Fall. 36 Prozent sind nach eigenen Angaben nicht ausreichend geschützt, 27 Prozent erkennen keinen Bedarf.
57 Prozent erkennen im BYOD-Trend einen ganz normalen Entwicklungsschritt, der keine Umorientierung der IT-Sicherheitsstrategie erzwinge. 34 Prozent hingegen denken, dass durchaus neue Schwerpunkte entstehen.