68 Prozent der Teilnehmer an einer Umfrage der Personalberatung Robert Half zum Thema Work-Life-Balance fühlen sich ausgeglichen, weitere zwölf Prozent empfinden ihre Balance als gut. Allerdings bewertet mehr als jeder fünfte Befragte seine Work-Life-Balance als schlecht (21 Prozent). Viele Stressauslöser können im Arbeitsalltag auf Angestellte lauern. Laut Robert Half empfinden Befragte aus Deutschland am häufigsten die höhere Arbeitsbelastung als Stressauslöser. 51 Prozent der befragten Personal- und Finanzmanager gaben diese Antwort.
Bei der Frage nach den Gründen für Stress am Arbeitsplatz waren Mehrfachnennungen möglich. Der zweithäufigste Auslöser von Stress am Arbeitsplatz ist Personalmangel. 41 Prozent der Umfrageteilnehmer aus Deutschland gaben an, dass ihr Bereich personell unterbesetzt sei. Bei einem knappen Drittel der Befragten (31 Prozent) verursachen unangenehme Kollegen und gemeiner Büroklatsch Stress.
Auch Angestellte in der Schweiz und in Österreich nennen die gleichen Gründe für Stress am Arbeitsplatz wie die Befragten aus Deutschland. Die Reihenfolge in der Schweiz ist die gleiche, in Österreich folgen auf die höhere Arbeitsbelastung zuerst unangenehme Kollegen und dann an dritter Stelle der Personalmangel. Auch in sieben der weiteren acht in die Umfrage einbezogenen Nationen wird die höhere Arbeitsbelastung als häufigster Grund für Stress am Arbeitsplatz genannt. Lediglich Umfrageteilnehmer aus Brasilien nennen unangenehme Kollegen und gemeinen Büroklatsch als Stressgrund Nummer eins, die höhere Arbeitsbelastung war dort die zweithäufigste Antwort der Umfrageteilnehmer.
Unangemessener Druck vom Chef
Die viert- und fünfthäufigsten Stressauslöser von Personal- und Finanzmanagern in Deutschland stehen in Zusammenhang mit dem Chef. 28 Prozent der Befragten nennen als Grund für ihren Stress, dass sie mit den Managementfähigkeiten ihres Chefs unzufrieden sind. Bei 27 Prozent sorgt unangemessener Druck vom Chef für Stress.
18 Prozent der Befragten empfinden Stress am Arbeitsplatz, weil ihnen mehr Verantwortung übertragen wurde. Ebenso hoch ist der Anteil der Umfrageteilnehmer, die nach der Arbeit nicht abschalten können. Sie fühlen sich nach eigenen Angaben gestresst, weil sie die ganze Zeit an die Arbeit denken müssen. Auch dann, wenn sie nicht im Büro sind. Immerhin noch sieben Prozent der Befragten empfinden deshalb Stress am Arbeitsplatz, weil sie ihren aktuellen Job nicht mögen. Ebenso viele antworteten "Nein, ich erlebe keinen Stress am Arbeitsplatz."
Work-Life-Balance am wichtigsten
Obwohl schlechte Managementfähigkeiten des Chefs und unangemessener Druck vom Vorgesetzten als Stressgründe am viert- und fünfthäufigsten genannt wurden, vertrauen viele Befragte ihrem Chef. 69 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie sich dabei wohl fühlen würden, Work-Life-Balance-Themen mit ihrem Vorgesetzten zu besprechen. Nur 31 Prozent der Angestellten aus Deutschland wäre dabei nicht wohl.
Wie wichtig den Befragten das Thema Work-Life-Balance ist, veranschaulicht eine andere Frage. Wenn Umfrageteilnehmer sich zwischen zwei Jobs entscheiden müssten, die ihnen das gleiche Gehalt und die gleichen Benefits bieten, was wäre der wichtigste Entscheidungsfaktor für sie? Die meisten Befragten (26 Prozent) würden nach der Work-Life-Balance entscheiden, für 23 Prozent wären eine bessere Karriereentwicklung und mehr Verantwortung ausschlaggebend. Jeder Fünfte würde sich bei gleichem Gehalt für die Stelle entscheiden, bei der ihm das Verhältnis zu Vorgesetztem und Team mehr zusagt.
Die Ergebnisse stammen aus der Studie Workplace Survey des Personaldienstleisters Robert Half, die Karrieretrends untersucht. An der Umfrage beteiligten sich mehr als 2.500 Personal- und Finanzexperten aus elf Nationen, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz.