Schlafraum und Home Office

Welche Extras sich Mitarbeiter wünschen

22.02.2013 von Andrea König
Angestellte wollen keinen schicken Titel sondern ein angemessenes Gehalt und einen Job, in dem sie etwas bewegen können. Ein langes Wochenende wäre auch nett.

Eine Umfrage zeigt, welchen Stellenwert Jobtitel, Gehalt und Freiheit im Arbeitsleben genießen. Die Online-Stellenbörse Careerbuilder hat bei 3900 US-Angestellten nachgefragt, worauf es ihnen im Job ankommt. 55 Prozent der Umfrageteilnehmer legen überhaupt keinen Wert auf einen ganz bestimmten Titel, die große Mehrheit hält ein vernünftiges Gehalt für viel wichtiger (88 Prozent).

Müssten Mitarbeiter sich für ein einziges Extra im Job entscheiden, würden zwölf Prozent einen Raum für Mittagsschlaf wählen.
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Flexible Arbeitszeiten bezeichnen 59 Prozent der Befragten als wichtig, knapp die Hälfte (48 Prozent) möchte in ihrem Job etwas bewegen. Rund ein Drittel der Angestellten wünscht sich außerdem eine herausfordernde Tätigkeit und die Möglichkeit, auch von zuhause aus zu arbeiten. Auf ein Büro oder einen Dienstwagen legt weniger als ein Fünftel der Befragten Wert.

Careerbuilder legte den Umfrageteilnehmern darüber hinaus eine Liste von Extras vor, bei der sie sich für nur eines entscheiden mussten. Die meisten (40 Prozent) würden am liebsten schon Freitagmittag ins Wochenende starten, 20 Prozent der Angestellten halten das unternehmenseigene Fitnessstudio für das beste Angebot. An dritter Stelle steht mit 18 Prozent der Stimmen die Möglichkeit, am Arbeitsplatz Jeans tragen zu dürfen.

Massagen, Mittagsschlaf und Shuttle-Service

17 Prozent der Befragten würden ein tägliches Mittagessen wählen, wenn sie sich für genau ein Extra entscheiden müssten. Dann wird es exotischer: Denn als weitere beliebte Arbeitgeber-Sonderleistungen tauchen in der Liste außerdem Massagen (16 Prozent), ein Raum für einen Mittagsschlaf (zwölf Prozent) und ein persönlicher Shuttle-Service zwischen Wohnung und Büro auf (zwölf Prozent).

Schatzjäger
Hier handelt es sich in erster Linie um die jüngsten Mitarbeiter eines Unternehmens. Für Schatzjäger steht das Geld am stärksten im Vordergrund. 64 Prozent von ihnen sind bereit, länger zu arbeiten, um ihr Einkommen zu steigern. Fast ein Viertel (23 Prozent) sehen sich in drei Jahren in einem anderen Karrierestatus.
Lebensgenießer
Wie der Name bereits vorwegnimmt, sind Lebensgenießer vor allem an einer ausgewogenen Work-Life-Balance interessiert. Dabei ist ihnen Flexibilität genauso wichtig wie Geld. Allerdings spielt für jeden fünften in dieser Gruppe die eigene Karriere trotzdem eine große Rolle: 21 Prozent sehen sich in drei bis fünf Jahren in einer höheren Position.

Schließlich fragte die Online-Stellenbörse Careerbuilder die Angestellten auch, was ein Arbeitgeber ihnen bieten muss, um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen. 70 Prozent der Befragten nannten eine Gehaltserhöhung, für 58 Prozent wären bessere Extras ein Bleibeargument.

Was Mitarbeiter ans Unternehmen bindet

Auch flexible Arbeitszeiten und eine stärkere Anerkennung der Mitarbeiter - etwa durch Awards oder Firmenausflüge - sehen mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer als Gründe, ihrem Arbeitgeber treu zu bleiben. Für fast ebenso viele würde es die Bindung stärken, wenn das Feedback der Angestellten stärker gehört und einbezogen würde.

So klappt die Zusammenarbeit in der Firma
Damit es im Unternehmen "funktioniert", sollten Führungskräfte einige Regeln befolgen. Stefan Bald stellt sie vor.
Tipp 1
Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mitarbeitergespräche und bereiten Sie sich gut darauf vor.
Tipp 2
Hören Sie Ihren Mitarbeitern zu; achten Sie auch auf leise Zwischentöne.
Tipp 3
Vereinbaren Sie mit Ihren Mitarbeitern realistische Ziele.
Tipp 4
Erläutern Sie Ihren Mitarbeitern auch, warum das Erreichen der Ziele für das Unternehmen/Ihren Bereich wichtig ist.
Tipp 5
Sprechen Sie mit ihnen auch darüber, wie sie diese erreichen können und welche Schritte hierfür nötig sind.
Tipp 6
Klären Sie mit Ihren Mitarbeitern auch, was sie brauchen, damit sie die vereinbarten Ziele erreichen und die übertragenen Aufgaben erfüllen können.
Tipp 7
Denken Sie stets daran, dass Sie als Führungskraft für die Leistung Ihrer Mitarbeiter verantwortlich sind. Ihre Leistung wird an der Leistung Ihrer Mitarbeiter gemessen. Setzen Sie diese deshalb so ein, dass sie ihr Potenzial entfalten können.
Tipp 8
Kontrollieren Sie regelmäßig, ob Ihr Mitarbeiter sich noch auf dem richtigen Weg zum Erreichen der (Zwischen-)Ziele befinden.
Tipp 9
Würdigen Sie die Leistung Ihrer Mitarbeiter angemessen.
Tipp 10
Kritisieren Sie ein registriertes Fehlverhalten zeitnah, damit sich dieses nicht zu einem Verhaltensmuster verfestigt.
Tipp 11
Äußern Sie Kritik jedoch stets unter vier Augen - speziell wenn sie auch persönliche Verhaltensmuster des Mitarbeiters betrifft.
Tipp 12
Machen Sie Ihren Mitarbeitern nie (finanzielle) Zusagen, von denen Sie nicht sicher wissen, dass Sie diese auch hundertprozentig einhalten können.

Jeder Dritte würde dann von einer Fremdbewerbung absehen, wenn sein aktueller Arbeitgeber mehr Weiterbildungen im Angebot hätte. Gut ein Fünftel der Mitarbeiter wäre dann weiterhin an Board, wenn sich durch Neueinstellungen die Arbeitslast verringert und man ihnen im Unternehmen eine klare Perspektive aufzeigen würde. Für 14 Prozent der Befragten wäre ein gelockerter Dresscode ein Argument, ihrem Arbeitgeber weiterhin treu zu bleiben.

Angemessenes Gehalt und flexible Arbeitszeiten

Auch wenn jeder Mitarbeiter unterschiedliche Vorlieben hat, ziehen sich doch bestimmte Themen durch die Antworten. Bei Arbeitnehmern bestimmt heute nicht der Jobtitel, ob sie sich für eine Stelle entscheiden. Viel wichtiger sind Themen wie ein angemessenes Gehalt, flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Möglichkeiten, Work-Life-Balance und ein herausfordernder Job, in den man sich einbringen kann.

Allerdings zeigen regelmäßig Auswertungen und Studien, dass auch die Flexibilisierung ihre Schattenseiten mitbringt. So leisten Angestellte ohne Präsenzzeiten viele Überstunden. Krankenkassen etwa prangern an, dass durch die zeitliche und räumliche Flexibilisierung der Arbeitswelt Arbeitnehmer an ihre psychischen Belastbarkeitsgrenzen geraten.

Zehn Tabus im Home Office
Wenn aus dem heimischen Büro Tele- oder Videokonferenzen geführt werden, wird der Arbeitsplatz zum öffentlichen Raum. Dementsprechend ist auch am heimischen Schreibtisch alles tabu, was unprofessionell wirken könnte.
1. Kinderlärm...
stört nicht nur die Gesprächsteilnehmer, sondern signalisiert ihnen auch, dass der Heimarbeiter ihnen nicht seine volle Aufmerksamkeit widmet. Bei fest terminierten Telekonferenzen sollten die Kinder außer Hörweite sein.
2. Hundegebell oder Geräusche von anderen Haustieren..
schaden dem professionellen Image.
3. Essen während eines Meetings vermeiden!
Bei Telefonen mit Stummschaltung erscheint dieser Ratschlag überflüssig, aber was, wenn der Teilnehmer mitten in einem herzhaften Bissen direkt angesprochen wird?
4. Keine Hausarbeit...
während des Gesprächs erledigen – vielleicht stört die Waschmaschine im Hintergrund nicht mehr als der Fluglärm aus dem Handy des Kunden, aber der Image-Schaden ist unvergleichlich höher!
Fernseher, Radio oder sonstige Geräusche...
im Hintergrund lenken ab und wirken unprofessionell.
Ein leerer Akku...
ist immer ärgerlich für alle Beteiligten. Im Büro ist er obendrein peinlich.
Die private Ansage auf dem Anrufbeantworter...
„Hier ist die Familie …“ ruft immer Verwirrung hervor. Deshalb sollte das Bürotelefon auch nicht kurzfristig auf den Privatanschluss weitergeleitet werden.
Nicht im Schlafanzug ...
oder in der Badehose arbeiten. Ordentliche Kleidung fördert die Konzentration.