"Die Millennials verändern unsere Arbeitskultur grundlegend - auch in Deutschland", sagt Marius Möller, Personalvorstand beim Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC. Seine Generation sei lange nach dem Karotten-Prinzip vorgegangen: Klein anfangen, fleißig arbeiten und dann die Belohnung bekommen. Das sei für die jüngeren Mitarbeiter nicht attraktiv. Der Begriff Millennials umfasst Angestellte zwischen 18 und 33 Jahren.
Um diese Aussagen über die Generationenunterschiede zu stützen, hat PwC weltweit rund 44.000 Mitarbeiter zu ihrem Verhalten und ihren Erwartungen an den Beruf befragt. Für Unternehmensberatungen typisch sind die Angestellten im Durchschnitt relativ jung - zwei von drei zählen zur Generation der Millennials. In der Befragung selbst stammt allerdings nur ein Viertel der Antworten von bis 33-Jährigen.
Die Umfrage-Ergebnisse zeigen, dass viele der jüngeren Mitarbeiter nicht mehr davon überzeugt sind, zu Beginn ihres Berufslebens ihre privaten Bedürfnisse hintenanzustellen und so ihre Karriere anzukurbeln. Besonders sensibel zeigten sich die Befragten für das Wechselverhältnis von "arbeiten" und "leben". 71 Prozent der Millennials gaben in der Befragung an, ihre Arbeit wirke sich deutlich auf ihr Privatleben aus. Unter den älteren Angestellten sahen dies 63 Prozent der Befragten so.
Andere Umfragen unter vergleichbaren Zielgruppen veröffentlichen regelmäßig Ergebnisse, nach denen gerade die jüngeren Mitarbeiter schnell den Arbeitgeber wechseln würden. Bei den befragten PwC-Mitarbeitern ist das anders, zumindest hinsichtlich der persönlichen Vorstellungen. 62 Prozent rechnen damit, mindestens neun Jahre für denselben Arbeitgeber tätig zu sein, bei den Nicht-Millennials sind es 70 Prozent.
Wichtig sind den Umfrageteilnehmern Feedback und Wertschätzung für ihre Arbeit. 41 Prozent von ihnen möchten möglichst monatlich für ihre Arbeit gelobt werden. Unter den älteren Befragten erwarten nur 30 Prozent der Mitarbeiter über 33 Jahren diese Häufigkeit in der Rückmeldung.
Jüngere sprechen über ihr Gehalt
Besonders unter den jüngeren Angestellten signalisieren viele Interesse an internationalen Einsätzen: 37 Prozent der Millennials würden gerne im Ausland arbeiten, unter den älteren Kollegen sind es 28 Prozent der Umfrageteilnehmer. Besonders große Unterschiede in den Antworten zeigen sich beim Thema Gehaltstransparenz. Während 43 Prozent der Mitarbeiter bis 33 Jahren schon einmal mit Kollegen über ihr Gehalt gesprochen haben, hat dies bei den Älteren nur knapp jeder Vierte getan.
Der Vergleich der Antworten von Millennials und Nicht-Millennials zeigt aber auch, dass sich manche Anliegen nicht auf die jungen Mitarbeiter beschränken. Generationenübergreifend regierte beispielsweise der Wunsch nach Flexibilität in der Bestimmung von Arbeitszeit und -ort. 64 Prozent der Mitarbeiter bis 33 Jahren möchten gerne gelegentlich von zuhause aus arbeiten, das gilt allerdings ebenso für 66 Prozent ihrer älteren Kollegen.
Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC hat für die PwC's NextGen Study rund 44.000 Mitarbeiter befragt. Etwa ein Viertel der Antworten stammt von Angestellten aus der sogenannten Millennial-Generation, der Generation der 18- bis 33-Jährigen.