Das jährliche Durchschnittsgehalt eines IT-Leiters beträgt 111.409 Euro. Wer neben der IT-Verantwortung auch noch eine Geschäftsführung innehat, verdient im Jahr durchschnittlich 168.191 Euro. Das geht aus einer IT-spezifischen Auswertung von gut 5000 Datensätzen der Gehaltsdatenbank Gehalt.de hervor.
Neben den Führungspositionen zeigt die Liste auch, wie hoch das durchschnittliche Einkommen für weitere IT-Berufe ist. Ein Augenmerk legt Gehalt.de außerdem auf die zum Teil beträchtlichen Unterschiede zwischen Branchen, Geschlechtern und Regionen.
Schlagseite in Richtung Osten
So werden in München und Frankfurt am Main 15,6 Prozent beziehungsweise 14,5 Prozent mehr gezahlt als im Bundesdurchschnitt. Ein Süd-Nordgefälle mit Schlagseite in Richtung Osten zeigt auch das Bundesländerranking von Gehalt.de. Männliche IT-Mitarbeiter verdienen am besten in Hessen mit durchschnittlich 58.747 Euro jährlich. Auf vergleichbarem Niveau folgen Baden-Württemberg und Bayern.
Von Hamburg über Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bremen, Saarland, Schleswig-Holstein und Niedersachsen bis Berlin sinkt das Niveau von 57.035 Euro in der Hansestadt stufenweise auf nur 51.150 Euro in der Hauptstadt. Dann geht es abrupt abwärts: In den östlichen Bundesländern werden jährlich von IT-Profis im Mittel nur etwas über 40.000 Euro verdient. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit nur 40.663 Euro.
Die Kluft zwischen den Geschlechtern ist bei den IT-Gehältern eklatant. In Hessen verdienen Frauen im Durchschnitt knapp 10.000 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Selbst in Mecklenburg-Vorpommern beträgt der Unterschied noch mehr als 6500 Euro.
66.000 Euro für Projektleiter
Gehalt.de hebt den Bereich Produktmanagement als besonders gravierendes Beispiel für Geschlechterunterschiede hervor. Frauen verdienten 52.406 Euro brutto im Jahr, während das Männergehalt bei 65.085 Euro liege. Zusammengerechnet verdienen die 177 Produktmanager in der Datenbank durchschnittlich 62.493 Euro jährlich.
Den Gehaltswerten für Geschäftsführer und IT-Leiter liegen zusammen mehr als 300 Datensätze zugrunde. Im Durchschnitt bekleiden diese Posten Männer, die 42 oder 43 Jahre alt sind. Während das Durchschnittgehalt der IT-Chefs auf ausgewogener Grundlage ermittelt wurde, arbeiten 74 Prozent der Befragten Geschäftsführer in kleinen Unternehmen.
Unterhalb dieser Ebene verdienen Projektleiter 65.860 Euro jährlich im Schnitt, dahinter folgen die Produktmanager. Knapp unter der 60.000 Euro-Marke liegen IT-Berater und -Analysten sowie Experten für IT-Sicherheit.
Security ein Schritt auf der Karriereleiter
Angesichts des Gefälles dahinter wähnt Gehalt.de eine Spezialisierung auf Security als angemessenen Schritt auf der Karriereleiter. „Es lohnt sich auf jeden Fall, sich auf die sogenannte IT Sicherheit zu spezialisieren, denn der Mittelwert liegt jährlich bei 59.000 Euro, wobei auf Frauen 48.462 Euro und auf Männer 59.739 Euro entfallen“, heißt es auf der Plattform. Das durchschnittliche Alter von Angestellten im IT Sicherheitsbereich liege bei 36,2 Jahren.
„Alternativ kann man sich auch auf die IT-Beratung, Konzeption und Analyse spezialisieren, so dass man sich mit 59.089 Euro durchschnittlich im Jahr begnügen kann“, so Gehalt.de weiter. Diese Zahl basiert auf 1781 Datensätzen – die relativ größte Zahlenbasis. Konkret verdienen Frauen jährlich 53.259 Euro brutto im Jahr, während sich Männer über 59.886 Euro für dieselbe Arbeitsleistung freuen.
Java-Entwickler und Administratoren
In der Datenverarbeitungs-Schulung – einzige Frauen-Domäne in der IT – und mit Java-Entwicklung lassen sich jährlich im Schnitt gut 47.000 Euro verdienen. System- und Netzadministratoren bekommen 38.480 Euro, Support-Spezialisten 36.011 Euro. Studentische Aushilfen arbeiten im Durchschnitt für 9420 Euro im Jahr.
Gehalt.de macht auch branchenspezifische Unterschiede aus. Informatiker bei Banken und Finanzdienstleistern, in der Energiewirtschaft, bei Beratungsunternehmen und in der Autoindustrie verdienen demnach überdurchschnittlich gut. Andere Branchen wie Werbung, Medien, Behörden, Gesundheitswesen oder Großhandel zahlen dagegen deutlich schlechter.
„Gute Aussichten also für IT-Spezialisten, denn sie sind Mangelware auf dem deutschen Arbeitsmarkt“, resümiert Gehalt.de. „Die IT-Branche boomt.“