IT-Gipfel: Hans Bernhard Beus wird Bundes-CIO
Beus fordert bundesweite Mindest-Standards
"IT-Beauftragter der Bundesregierung" stand in großen Lettern auf der Rückwand des Podiums in Saal 2 des Convention Centers der Hannoveraner Messe. Mithalten mit der Größe des Schriftzugs konnte noch das Forschungsprojekt Theseus, das auf dem ersten IT-Gipfel im letzten Jahr in Potsdam beschlossen wurde. Auch die Breitbandversorgung und das Internet der Dinge wurden mit einem etwas kräftigeren Schriftzug hervorgehoben. E-Energy, Online-Klageverfahren oder Bürgerportale hingegen waren den Gestaltern des Hintergrunds für den zweiten IT-Gipfel erheblich kleinere Buchstaben Wert.
Wie wichtig also wollten die Macher des IT-Gipfels das Thema wirklich machen, für das das federführende Bundesministerium des Innern im Vorfeld des IT-"Marketing"-Gipfels für Deutschland so viel Kritik hatte einstecken müssen? Hans Bernhard Beus hatte seinen Auftritt in der Diskussionsrunde über das öffentliche Gemeinwesen bereits absolviert, als Bundeskanzlerin Angela Merkel um 14 Uhr 53 kurz und bündig bekannt gab, dass ihr Staatssekretär Hans Bernhard Beus ab dem 1.1.2008 der Bundesbeauftragte für IT werden soll. Nicht alle Probleme seien damit gelöst, doch sei es ein wichtiger Schritt für die Modernisierung der IT in der Verwaltung.
Und schon wechselte die Kanzlerin das Thema. Redet von IT, die menschengerecht seine soll - irgendwie auch ein CIO-Thema. Ein Slot für Beus war hier nicht mehr vorgesehen. Wenige Minuten später verließ die Kanzlerin zusammen mit dem künftigen IT-Verantwortlichen Deutschlands vorzeitig vom IT-Gipfel. SAP-Chef Henning Kagermann, der Telekom-Vorstandsvorsitzende René Obermann und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble mussten ihren hochkarätigen ITK-Roundtable ohne den künftigen Bundes-CIO absolvieren. Immerhin war mit Schäuble ja der künftige Chef von Beus auf dem Podium.
Denn Staatssekretär Beus wird nach seiner Schwangerschaftsvertretung im Kanzleramt wieder an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren und als Staatssekretär im Bundesinnenministerium tätig sein. Übrigens als Vorgesetzter von Martin Schallbruch, den IT-Direktor des BMI, der zuerst als Bundes-CIO gehandelt wurde.