IT versus Fachbereiche
Big Data: Hysterie und Praxis
Die wachsende Datenflut hat unter dem Stichwort Big DataBig Data Medienkarriere gemacht. "Aktuell gibt es kaum einen Begriff, der in den verschiedensten Print- oder Online-Medien einen so großen Widerhall findet", erklärt jedenfalls Fritz Moser, CEO des Hamburger Beraters Steria Mummert. Moser spricht von einer Hysterie rund um Big Data. Er stützt sich auf Erfahrungen der Consultants und die Studie "BiMa 2012/2013" aus dem Hause Steria Mummert, an der 668 Entscheider teilgenommen haben. Die Hanseaten sprechen von einer europäischen Studie, allerdings stammt knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) aus dem deutschsprachigen Raum. Unterstützt wurde die Arbeit vom BARC (Business Application Research Center). Alles zu Big Data auf CIO.de
Die Diskussion um Big Data werde in Fachbereichen anders geführt als unter Informatikern, so Steria Mummert. Der Hype habe bei Fachbereichen hohe Erwartungen geweckt, während IT-ler die Dinge nüchterner sehen. Mosers Rat an CIOs lautet denn auch: "Lassen Sie sich durch den aktuellen Hype um Big Data nicht verunsichern, sondern prüfen Sie die Relevanz speziell für Ihr Unternehmen."
Das untermauern einige Zahlen der Studie. Die Marktforscher haben zunächst ein paar Eckpunkte zum Thema Business IntelligenceBusiness Intelligence (BI) abgefragt. Sie wollten wissen, wo die größten Probleme liegen. Mit 38 Prozent liegt die unzureichende Datenqualität an der Spitze. Außerdem erklärt jeder Dritte, in seinem Unternehmen gebe es keine allgemein akzeptierte BI-Strategie. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de
Knapp jeder Vierte (24 Prozent) beklagt einen Mangel an interner BI-Expertise. Weitere Probleme: die BI-Systemlandschaft ist zu komplex (23 Prozent), das Thema hat keinen Sponsor im Top-Management und es gibt noch nicht einmal adäquate Prozesse und Verantwortliche dafür (jeweils 21 Prozent).
Laut Steria Mummert steigt mit dem Datenvolumen auch die Komplexität der Systemlandschaft. "Da insbesondere diejenigen Unternehmen ein Problem mit steigenden Datenvolumina haben, die bereits größere Datenmengen verwalten, klagen sie auch öfter über eine schlechte Performance der BI-Lösung", schreiben die Consultants.
Nach den Worten von Moser muss Big Data "als Synonym für alles herhalten, was den Umgang mit exponetiell wachsenden Datenmengen betrifft, die immer häufiger aktualisiert werden und aus immer heterogeneren Quellen stammen." Berater wie Hersteller versprächen Unternehmen, mit neuen Angeboten und Technologien "den schon vielfach versprochenen Informationsschatz endlich zu heben".
Das weckt Hoffnungen. Steria Mummert bat Fachbereiche wie Informatiker, Relevanz und Zielerreichung zu bestimmten BI-Trends einzuschätzen. Der Einschätzung lag eine Skala von eins (niedrig) bis fünf (hoch) zugrunde. Hier zeigt sich die Diskrepanz zwischen den Welten. Konkret: Analytischen Plattformen geben die Fachbereiche den Wert 3,26. Informatiker liegen mit 2,97 deutlich darunter. Das Schlagwort Big Data setzen Fachbereiche bei 2,83 an, Informatiker bei 2,66. BI in der Cloud kommt bei den Fachbereichen auf einen Wert von 2,1 und bei den Informatikern auf 1,75.
Das Team um Fritz Moser spricht hält folgende fünf Tipps für IT-Chefs parat:
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Datenqualität gehört ganz oben auf die Agenda. Denn das primäre Ziel von BI bleibt die Bereitstellung verlässlicher Daten.
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Die Professionalität von BI-Infrastrukturen und die Erwartungshaltung der Anwender in Einklang bringen. Dabei müssen Querschnittsaufgaben wie das Management von Metadaten professionalisiert werden.
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Die Agilität der BI-Landschaft steigern. Das hat nicht nur mit der Architektur zu tun, sondern auch mit der Organisation. Das temporäre Betreiben eigener Datenbereiche in sogenannten Sandboxes wie das Arbeiten mit Self-Service-BI-Tools sorgen für Tempo.
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BI-spezifische Strukturen und Prozesse etablieren.
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Sachlich bleiben angesichts des Hypes um Big Data. Use Cases für Big Data aus anderen Bereichen prüfen und anhand eines Proof of Concept hinsichtlich ihres Mehrwertes und der technischen Machbarkeit evaluieren.
- Big Data
Das Thema Big Data/Datenflut hat nach Einschätzung der Analysten von Steria Mummert Consulting eine regelrechte Medienkarriere hingelegt. Die Analysten sprechen von einer "Big-Data-Hysterie". - Dr. Frtiz Moser, CEO von Steria Mummert
Fritz Moser, CEO bei Steria Mummert, wollte dem Big Data-Hype auf den Grund gehen. An der Studie "BiMA 2012/13" haben 668 Entscheider teilgenommen. - Probleme bei Business Intelligence
Als wichtigste Probleme bei Business Intelligence gelten unzureichende Datenqualität und das Fehlen einer allgemein akzeptierten BI-Strategie. - Fachbereiche versus Informatiker
Steria Mummert beobachtet, dass Fachbereiche höhere Erwartungen in BI setzen als Informatiker. Zum Beispiel trauen Fachbereiche Analytischen Plattformen mehr zu. - Vor allem Eines: sachlich bleiben
Wichtigster Rat von Steria Mummert an CIOs in puncto Big-Data-Initiativen: Sachlich bleiben. Use Cases für Big Data aus anderen Bereichen prüfen und anhand eines Proof of Concept hinsichtlich ihres Mehrwertes und der technischen Machbarkeit evaluieren.