Veraltete EDV für viele keine Leistungsbremse

Deutsche Manager beklagen intransparente Leistungsvergütung

29.06.2004
Von Thomas Zeller
Deutsche Führungskräfte leiden unter unzureichender Kommunikation und unklaren Aufgabenstellungen. Organisatorische und technische Mängel wie beispielsweise eine veraltete EDV-Ausstattung werden dagegen kaum als Faktoren gesehen, die das eigene Leistungsvermögen blockieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Akademie für Führungskräfte.

Manager stellen sich selbst jedoch ein gutes Leistungszeugnis aus. Rund 51 Prozent geben an, 81 bis 100 Prozent ihrer möglichen Leistungskraft für das Unternehmen abzurufen. Auf den vorderen Plätzen der Leistungstreiber stehen die oft unsichtbaren "Soft Facts": Spaß an der Arbeit wird von allen Befragten am wichtigsten eingeschätzt, gefolgt von "guter Zusammenarbeit mit den Vorgesetzten" und "eigenständigem Arbeiten".

Außerdem untersuchte die Studie, welche Eigenschaften eine gute Führungskraft haben muss, wenn sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu bewegen will, am Arbeitsplatz volle Leistung zu bringen. Wahrhaftigkeit steht auf der Wunschliste ganz oben: Etwa 95 Prozent sind der Meinung, dass Authentizität wichtig ist, um motivieren zu können. Der souveräne Umgang mit Konflikten steht mit 87 Prozent auf Platz zwei.

Geld spielt (fast) keine Rolle

Geld und GehaltGehalt nehmen in den Augen der Manager auf der Liste der Leistungsanreize lediglich Platz 12 ein. Rund 42 Prozent der Führungskräfte sind der Meinung, dass die Leistungsvergütung in ihrem Unternehmen gerecht ist. Ein Drittel glaubt das jedoch nicht. Jeder Vierte will sich kein Urteil zu diesem Thema erlauben. Die Prinzipien der Leistungsvergütung in deutschen Unternehmen sind dem Umfragergebnis zufolge jedoch undurchsichtig und zumindest nicht leicht zu verstehen. Nur jeder Zweite (50,6 Prozent) gibt an, dass die Leistungsvergütung im eigenen Unternehmen nachvollziehbar ist. Alles zu Gehalt auf CIO.de

Fast ein Viertel (22,6 Prozent) der befragten Manager beschreibt einen Grund für fehlende Leistung klar und deutlich mit "Angst am Arbeitsplatz". Rund 30 Prozent der Befragten beklagen außerdem "Misstrauen" , fast 22 Prozent geben "unausgesprochene Konflikte" als Grund an – auch das wohl eine Folge einer mangelhaften Kommunikationskultur.

Mitarbeitermotivation wird zum Problem

Fehler werden in deutschen Firmen vor allem bei der Kommunikation und der Aufgabenstellung gemacht. Folgt man der Befragung, dann erweisen sich viele Motivationsprobleme vor allem als Kommunikationsprobleme. Mitarbeiter würden sich heute eine direkte Kommunikation mit ihrem Vorgesetzten – im persönlichen Gespräch, per Telefon, über das Intranet oder zumindest über die Mitarbeiterzeitung wünschen, so der Geschäftsführer der Akademie für Führungskräfte, Daniel Pinnow.

Für die Studie "Zur Leistung (ver)führen – Leadership und Leistung in deutschen Unternehmen" der Akademie für Führungskräfte wurden 342 Führungskräfte befragt.

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