Sensor verlängert Batterie-Lebensdauer

Gabelstapler-Batterie warnt den Fahrer

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
Wie für alle Akkus gilt auch für Gabelstaplerbatterien: Gute Pflege und regelmäßige Wartung verlängern die Lebensdauer. Willenbrock Fördertechnik hat eine IT-Lösung entwickelt, mit der diese Aufgaben besser und komfortabler erfüllt werden können.

Die Willenbrock Fördertechnik mit Hauptsitz in Bremen ist auf Verkauf, Vermietung, Service, Reparatur und Logistik-Dienstleistungen rund um Flur- und Fördertechnik spezialisiert. Die Idee, den Service für batteriebetriebene Flurförderfahrzeuge zu verbessern, hatte Ulrike Meyer, Leiterin der Abteilung "Digitale Lösungen". Aufgrund ihrer langjährigem Erfahrung im Vertrieb von Fördertechnik weiß Meyer, was ihre Kunden umtreibt: "Wenn sich zum Beginn und zum Ende einer Schicht die Gabelstapler an der Ladestation stauen, geht es meistens hektisch zu, und es fehlt oft die Zeit, den Wasserstand der Batterien zu überprüfen."

Ulrike Meyer - Leiterin Digitale Lösungen, Willenbrock Fördertechnik: "Mit einer optimalen Wartung lassen sich erhebliche Kosteneinsparungen erzielen."
Ulrike Meyer - Leiterin Digitale Lösungen, Willenbrock Fördertechnik: "Mit einer optimalen Wartung lassen sich erhebliche Kosteneinsparungen erzielen."
Foto: Willenbrock

Das Kontrollieren des Wasserstandes gehöre zwar zu den Aufgaben des Fahrers, aber weil die Elektrolytkonzentration der Batteriezellen auch von der tatsächlichen Nutzung des Staplers abhänge und die Prüfung oft ergebe, dass vorerst kein Nachfüllen notwendig ist, werde dieser Vorgang im hektischen Arbeitsalltag nicht in jedem Fall zuverlässig umgesetzt. Oft verließen sich die Fahrer auch darauf, dass der nächste Kollege sich schon darum kümmern werde.

Bei unzureichendem Wasserstand allerdings versagt der Stapler irgendwann seinen Dienst. Schlimmer noch: Die Lebensdauer der Staplerbatterien hängt in hohem Maße von optimalen Ladezyklen und der konstanten Elektrolytkonzentration ab. Die Anschaffungskosten für die Antriebsbatterie eines Frontstaplers liegen bei 5.000 bis 8.000 Euro. Ein mittelständischer Betrieb mit 100 Gabelstaplern und Zweischicht-Betrieb verfügt mindestens über die gleiche Anzahl an Wechselbatterien, rechnet die Expertin vor. "Mit einer optimalen Wartung, die sicherstellt, dass die Batterien ihr volles Nutzalter von fünf bis sechs Jahren erreichen, lassen sich erhebliche Kosteneinsparungen erzielen."

Von der Idee bis zum ersten Prototyp vergingen nur 6 Monate.
Von der Idee bis zum ersten Prototyp vergingen nur 6 Monate.
Foto: Willenbrock

Meyer hat mit ihrem Team deshalb eine Applikation entwickelt, die eine optimale Wartung der Akkus sicherstellt. Die Batteriezellen wurden mit Sensoren ausgestattet, die die jeweilige Elektrolytkonzentration per Bluetooth an einen zentralen ServerServer übermitteln. Damit lässt sich nicht nur ablesen, wann Wasser nachzufüllen ist, sondern aus den kumulierten Daten lässt sich auch der Zeitpunkt für eventuell nötige Regenerationsladungen errechnen. Den Staplerfahrern werden die notwendigen Maßnahmen über eine ein­fache Ampelanzeige signalisiert. Alles zu Server auf CIO.de

Von der Idee bis zum ersten Prototyp vergingen nur sechs Monate. Gegenwärtig wird das System in einem Pilotprojekt bei einem Kunden aus der Automotive-Branche an einem Standort in Deutschland eingesetzt. Die ersten Ergebnisse sind so überzeugend, dass der Kunde darüber nachdenkt, alle seine europäischen Niederlassungen damit auszustatten.

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