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Gesundheitsreform macht kleinen Unternehmen Bauchschmerzen

12.09.2006
Firmenchefs kleiner Unternehmen in Deutschland halten die Gesundheitsreform für überfällig, lehnen sie aber in ihrer jetzt geplanten Form mit großer Mehrheit ab (73 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt eine von Microsoft Deutschland beim Marktforschungsinstitut TechConsult in Auftrag gegebene Marktstudie, die kleine Unternehmen zu ihrer wirtschaftlichen Lage und Investitionsbereitschaft befragt.

Hinter der ablehnenden Haltung der Mehrheit dieser Unternehmen steht die Befürchtung, dass sie aufgrund der Beitragserhöhungen mit steigenden Lohnnebenkosten rechnen müssen. Dem „Trendbarometer für kleine Unternehmen“ zufolge halten die kleinen Firmen die Gesundheitsreform allerdings für das wichtigste Reformprojekt der Bundesregierung, gefolgt von Steuerreform und Föderalismusreform. Die Ergebnisse der Studie können unter der Adresse www.kleineUnternehmen.de/trendbarometer abgerufen werden.

Die Große Koalition hat mit der Steuer-, Gesundheits- und Föderalismus-Reform umfangreiche gesellschaftspolitische Projekte angestoßen. Die Föderalismusreform regelt vor allem die Beziehungen zwischen dem Bund und den Ländern bei der Gesetzgebung neu und ist die umfassendste Änderung des Grundgesetzes in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Auch die Steuerreform haben Bundestag und Bundesrat schon beschlossen. Sie enthält unter anderem eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent, die Senkung des Steuerfreibetrags und die Kürzung der Pendlerpauschale. Kontrovers diskutiert wird die Gesundheitsreform, welche die Finanzierung der Krankenkassen und des Gesundheitswesens zukunftsfähig machen soll.

Gesundheitsreform steht an erster Stelle

89 Prozent der befragten Firmenchefs halten die Gesundheitsreform für die wichtigste und notwendigste Reform der Bundesregierung, gefolgt von Steuerreform (84 Prozent), Finanzreform (64 Prozent) und Föderalismusreform (62 Prozent). Am heftigsten bewegt momentan die Gesundheitsreform die Gemüter der kleinen Unternehmen. Nach dem derzeit vorliegenden Entwurf der Bundesregierung werden die Beiträge zu den gesetzlichen Krankenkassen steigen und die Leistungen für die Versicherten gleich bleiben. Nur 34 Prozent der befragten Unternehmen halten diesen Beschluss für sinnvoll. Die Hälfte der Unternehmer hätte Leistungskürzungen ohne Beitragserhöhungen bevorzugt, da sich damit die Sozialabgabenlast ihrer Unternehmen nicht erhöhen würde. 16 Prozent der Befragten halten weder Leistungskürzungen noch Beitragserhöhungen für den richtigen Weg. Insgesamt überwiegen eindeutig die negativen Meinungen zur Art und Weise, wie die Gesundheitsreform geplant und umgesetzt werden soll.

Unternehmen kritisieren steigende Lohnnebenkosten

Lediglich 17 Prozent der kleinen Unternehmen erwarten positive Auswirkungen der Gesundheitsreform auf das deutsche Gesundheitswesen. Hier wurden vor allem mehr Eigenverantwortung durch Wahlfreiheit und die freie Entscheidung über die medizinische Betreuung durch die Möglichkeit von Zusatzversicherungen genannt. 10 Prozent der befragten Unternehmer können die Auswirkungen der Reform auf ihr Unternehmen bisher noch nicht einschätzen.

Fast drei Viertel der Befragten sehen die Gesundheitsreform in einem negativen Licht (73 Prozent). Hauptgründe dafür sind steigende Lohnnebenkosten wegen der Beitragserhöhungen oder hohe Kosten der Versicherten durch Zusatzversicherungen. Auch die Gefahren einer Zweiklassen-Behandlung und die Verschlechterung der medizinischen Betreuung zu Lasten der Patienten werden von über 60 Prozent der Befragten befürchtet.

Mit dem „Trendbarometer für kleine Unternehmen“ erhebt das Marktforschungsinstitut TechConsult monatlich im Auftrag von MicrosoftMicrosoft Indikatoren zur wirtschaftlichen Lage, zu realisierten und geplanten ITK-Investitionen und zu wirtschaftspolitischen Fragen. Dafür führt TechConsult Interviews mit 200 kleinen Unternehmen und Organisationen aus den Branchen IndustrieIndustrie, Dienstleistungen, HandelHandel, Kredit- und Versicherungsgewerbe, Energie- und Wasserversorgung sowie Telekommunikation. Untersucht werden Unternehmen mit zwei bis 49 Mitarbeitern. Diese repräsentieren etwa 97 Prozent aller Unternehmen in Deutschland. Alles zu Microsoft auf CIO.de Top-Firmen der Branche Handel Top-Firmen der Branche Industrie

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