Deutsche Postbank

Keine Religionskriege

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Banken kämpfen ständig mit neuen Regularien. Mit einem immer komplexeren Markt auch. Für Postbank-CIO Dirk Berensmann kein Problem - er setzt auf Standardisierung. Und wenn es keine Standardplattform gibt, entwickelt er eben eine.

"Die Herausforderung besteht darin, die Komplexität aus der IT zu nehmen", sagt Berensmann. Da sieht er nur zwei Möglichkeiten: die Produkte weniger komplex gestalten - oder die Prozesse. Ersteres kommt nicht in Frage: "Wir als kunden-orientierte Bank legen auf unsere Produktvielfalt Wert", stellt der CIO klar. Also bei den Prozessen ansetzen. Und das geht am besten über Standardisieren und Modularisieren, "ähnlich den Fertigungsstraßen in der IndustrieIndustrie", überlegt Dirk Berensmann. Top-Firmen der Branche Industrie

Dabei stand das Unternehmen noch vor einigen Jahren vor dem Problem, dass es für eine Bank dieser Größe keine Standardplattform gab. Pragmatische Lösung: gemeinsam mit SAPSAP selbst eine entwickeln. Dieses Mammut-Projekt wurde 2000 in Angriff genommen, Mitte 2005 war die Plattform fertig. Wo nötig, werden neue Module entwickelt, so auch derzeit. SAP verkauft die Standardplattform mittlerweile übrigens weltweit. Alles zu SAP auf CIO.de

Ein anderes großes Thema für die Finanzbranche ist ComplianceCompliance. "Die Flut in den vergangenen Jahren war teilweise kaum noch zu bewältigen", sagt der Postbank-CIO. Zumal die Zeitvorgaben für die IT oftmals wenig realistisch seien. Sein Haus setzt die Bestimmungen trotzdem so zügig um wie möglich. Die Postbank war denn auch das erste Geldinstitut, das von der Finanzaufsicht für die neuen Basel-II-Regeln zugelassen wurde. Darüber hinaus ist das Unternehmen firm genug, um als Dienstleister für andere BankenBanken tätig zu werden. So wickelt die Postbank zum Beispiel den SEPA-Zahlungsverkehr (Single Euro Payment Area) für ein großes Schweizer Institut ab. Alles zu Compliance auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken

Ob als Geber oder Nehmer - beim OutsourcingOutsourcing steht immer die Frage im Mittelpunkt: "Wie gut sind wir wirklich?", erklärt Berensmann. Grundsätzlich schließt er gern längerfristige Verträge ab, der Partner soll für Investitionen eine gewisse Sicherheit haben. Allerdings kann der Vertrag ganz schnell gekündigt werden, wenn etwa Service Level Agreements verfehlt werden. Damit es nach Möglichkeit so weit gar nicht erst kommt, gibt es für jeden Dienstleister einen festen Steuerungsmechanismus im Haus. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Zur Startseite