Fakten und Trends im deutschen Krankenhausmarkt
Konsolidierung mit IT-Innovation begleiten
Die erste Gruppe der besagten drei Hauptkategorien bilden Häuser mit privatwirtschaftlich ausgerichteter Struktur. Die öffentlichen Betriebsformen – also Einrichtungen, die sich in Trägerschaft der Kommunen, der Länder oder des Bundes befinden – machen das zweite Segment aus. Die dritte Kategorie schließlich rekrutiert sich aus Einrichtungen, die von christlich- oder freigemeinnützigen Trägern geführt werden (siehe Grafik 1).
Der Staat bzw. die Länder und Kommunen werden sich immer weiter aus dem Krankenhausmarkt zurückziehen. Wie stark wird sicherlich vom Erfolg der deutschen Reformen im Gesundheitswesen und der Umsetzung europäischer Wettbewerbsvorschriften abhängen, aber auch insbesondere vom deutschen Bundeskartellamt. Dieses hat im Jahre 2004 schon des öfteren Übernahmen von kommunalen Einrichtungen durch private Träger verhindert.
Die Kartellbehörde ist der Auffassung, dass auch die regionale Bedeutung eines Betreibers und dessen Möglichkeiten, durch regionale Vormachtstellung Preise durchzusetzen, zum Maßstab zu nehmen ist. Somit kann es durchaus gerade in Ballungsgebieten geschehen, dass eine private Trägergesellschaft die Schwelle der sogenannten „Significant Market Power (SMP)“, also eine marktbeherrschende Stellung, erreicht und somit kartellrechtlich Konsequenzen zu befürchten hat.
Größe und Umsatz des Krankenhausmarktes
Laut seinerzeitiger Markterhebungen machten im Jahr 1995 Kliniken mit weniger als 200 Mitarbeitern mehr als die Hälfte (52 Prozent) des Marktes aus. Gemäß der MBmedien HealthCare IT Studie beträgt ihr derzeitiger Marktanteil 44,5 Prozent. Dabei ist die Zahl der Kliniken mit weniger als 100 Mitarbeitern im Laufe von zehn Jahren um 4,5 Prozent gesunken. Klinikbetriebe mit mehr als 600 Beschäftigten haben im letzten Jahrzehnt hingegen einen Anstieg um 5,5 Prozent zu verzeichnen und stellen mittlerweile 14,5 Prozent des Gesamtmarktes.
In der Vergangenheit wurde die Gesamtzahl der Betten in den deutschen Krankenhäusern und Kliniken deutlich verringert. Der größte Rückgang war zwischen den Jahren 1995 bis 2000 zu konstatieren. Allein in diesem Zeitraum nahm das Volumen um 8 Prozent ab. Von 2000 bis 2005 war der Abbau mit 1,7 Prozent eher gering. Insgesamt reduzierte sich in den letzten zehn Jahren die Bettenzahl von 609.100 auf 550.000 (siehe Grafik 2).