Digitalisierung

Mitarbeiter fühlen sich schlecht vorbereitet

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Digitalisierung verändert die Arbeit. Doch nur wenige Arbeitnehmer bescheinigen ihrem Unternehmen, eine Personalstrategie für die digitale Transformation zu haben, wie eine Studie von CSC zeigt.
  • 35 Prozent geben an, die Erwartungen an die Mitarbeiter müssten neu definiert werden
  • 27 Prozent sagen das auch für die Führungskräfte
  • 58 Prozent fordern flexible Strukturen, die starre Hierarchien, Abteilungsgrenzen und Präsenzzeiten im Büro aufbrechen
Mitarbeiter bewerten ihre Unternehmen in Sachen digitale Transformation mäßig.
Mitarbeiter bewerten ihre Unternehmen in Sachen digitale Transformation mäßig.
Foto: Hamburg-Mannheimer

Wie wirkt sich die DigitalisierungDigitalisierung an den Schreibtischen der Mitarbeiter aus? Um diese Frage dreht sich die Studie "Digitale Agenda 2020 Human Resources", für die CSC rund 1500 Angestellte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragen ließ. Fazit: Digitalisierung ist auf Mitarbeiterebene kein abstraktes, fernes Thema. Allerdings fühlen sich die Befragten nicht gut vorbereitet. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

In Zahlen heißt das: Nur knapp jeder vierte Deutsche (23 Prozent) spürt noch keine Auswirkungen der Digitalisierung und glaubt, dass das auch in den kommenden fünf Jahren so bleibt. Eine Mehrheit von 53 Prozent dagegen sagt, die Arbeitswelt im Unternehmen habe sich bereits verändert. Die verbleibenden 24 Prozent erwarten in einem Zeitraum von einem bis fünf Jahren Auswirkungen.

Die Zahlen sind im gesamten deutschsprachigen Raum ähnlich. Allerdings rechnen auffallend wenig Österreicher (18 Prozent) damit, binnen fünf Jahren von der Digitalisierung unberührt zu bleiben.

Wenig HR-Konzepte für die Digitalisierung

Auf die Frage, ob das Unternehmen eine HR-Strategie (Human Resources) für die Herausforderungen der Digitalisierung entwickelt habe, fallen die Antworten nicht so eindeutig aus. Eine relative Mehrheit von 27 Prozent der Deutschen gibt an, in ihrer Firma gebe es keine solche Strategie und es sei auch keine geplant. Lediglich 22 Prozent wissen von einem bereits fertigen HR-Konzept. Fast ebenso viele (20 Prozent) haben die Frage nicht beantwortet. Die anderen Studienteilnehmer erwarten, dass ihr Unternehmen binnen Jahresfrist (18 Prozent) oder später (dreizehn Prozent) eine Strategie aufstellt.

Die deutlichsten Ausschläge zeigen bei dieser Frage die Schweizer. 26 Prozent verfügen über ein fertiges Konzept - und 32 Prozent haben keines und planen dies nach Angaben der Befragten auch nicht.

Die Mitarbeiter sollten angeben, welche Maßnahmen sie in ihren Unternehmen für nötig halten. Am dringlichsten ist für sie Organisatorisches: 35 Prozent geben an, die Erwartungen an die Mitarbeiter müssten neu bestimmt werden. 27 Prozent halten außerdem eine Neu-Positionierung der Führungskräfte für erforderlich.

Gute bis mäßige Noten für Aus- und Weiterbildung

Jeder Dritte (33 Prozent) schreibt Aus- und Weiterbildung eine Schlüsselrolle zu. An diesem Punkt hat CSC nachgehakt und um eine Schulnotenvergabe (eins für sehr gut, sechs für ungenügend) der aktuellen Qualifizierungsangebote gebeten. Gut 40 Prozent der Befragten vergeben eine Drei für folgendes Statement: "Das aktuelle Aus- und Weiterbildungsprogramm erfüllt die Erfordernisse der digitalen Transformation." An den beiden Enden der Skala sieht es so aus: Sieben Prozent vergeben für dasselbe Statement eine Sechs, zehn Prozent eine Eins.

Die unternehmenseigene Vermittlung von Hard und Soft Skills bewerten deutsche Mitarbeiter wie folgt: 37 Prozent geben der Qualifizierung in puncto Hard Skills eine Drei, weitere 29 Prozent eine Zwei. Die Vermittlung von Soft Skills benoten 38 Prozent mit einer Drei und 28 Prozent mit einer Zwei.

Unternehmenskultur und Kreativität

Ein weiteres Ergebnis der Studie bezieht sich auf die Unternehmenskultur. 67 Prozent der Angestellten sehen eine Kultur, die gezielt Innovationen fördert, als "sehr wichtig" oder "wichtig" für die digitale Transformation an. Weitere 63 Prozent sagen dasselbe zum Thema Kreativität. 58 Prozent plädieren für flexible Arbeitsstrukturen, die starre Hierarchien, Abteilungsgrenzen und auch Präsenzzeiten im Büro aufbrechen.

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