Modehandel

Peek & Cloppenburg plant Abbau von 350 Stellen

16.05.2023
Im März sucht das Traditionsunternehmen angesichts tiefroter Zahlen Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Nun zeichnet sich ab, wie die Modekette wieder in die Gewinnzone gelangen soll.
Peek & Cloppenburg baut in der Zentrale Arbeitsplätze ab. In den Verkaufshäusern soll es zu keinem Stellenabbau kommen.
Peek & Cloppenburg baut in der Zentrale Arbeitsplätze ab. In den Verkaufshäusern soll es zu keinem Stellenabbau kommen.
Foto: DaLiu - shutterstock.com

Der angeschlagene Modehändler Peek & Cloppenburg KGPeek & Cloppenburg KG Düsseldorf (P&C) will im Rahmen seiner Sanierungsbemühungen etwa 350 der über 1.500 Arbeitsplätze in der Düsseldorfer Zentrale abbauen. "Um unser UnternehmenUnternehmen wieder in die Gewinnzone zu bringen, sind die Neuaufstellung der Organisation und eine deutliche Reduzierung der Kosten erforderlich", begründete Geschäftsführer Steffen Schüller am Freitag den Schritt. Zuvor hatten "Handelsblatt" und "Textilwirtschaft" darüber berichtet. Top-500-Firmenprofil für Peek & Cloppenburg KG Top-Firmen der Branche Handel

Das Traditionsunternehmen hatte im März angesichts tiefroter Zahlen Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht. Bei der auf Sanierung ausgerichteten Insolvenzvariante übernimmt ein gerichtlich bestellter Sachwalter die Aufsicht über die Rettung. Die Unternehmensführung behält die Kontrolle, wird aber von einem externen Sanierungsexperten beraten. Nicht vom Schutzschirmverfahren betroffen ist das von P&C Düsseldorf unabhängige Unternehmen Peek & Cloppenburg Hamburg.

Transfergesellschaft

Viele der 350 betroffenen Arbeitsplätze könnten mithilfe von Eigenkündigungen, Befristungsabläufen und Probezeitkündigungen abgebaut werden, betonte das Unternehmen. Der überwiegende Teil der anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalte das Angebot, in eine Transfergesellschaft zu wechseln.

Die etwa 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 67 Verkaufshäusern in Deutschland sind nach Unternehmensangaben von dem Stellenabbau nicht betroffen. Die Modehäuser sollen P&C zufolge zentraler Bestandteil des Geschäftsmodells bleiben. "Unser stationärer Fußabdruck soll weiter wachsen, und wir eröffnen demnächst neue Stores in Bonn und Berlin", sagte P&C-Geschäftsführer Thomas Freude.

Kostendruck auf jeder Filiale

Allerdings will das Unternehmen auch in den Filialen künftig schärfer auf die Kosten gucken. "Es ist wichtiger denn je, dass wir jedes Verkaufshaus kostendeckend betreiben", sagte Restrukturierungsgeschäftsführer Dirk Andres. Die Profitabilität der einzelnen Standorte werde deshalb intensiv beobachtet. Das Unternehmen sei in Gesprächen mit den Vermietern, um angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen marktgerechte Konditionen zu verhandeln. "An einigen Standorten erweisen sich die Gespräche jedoch als bisher nicht zufriedenstellend", sagte Andres.

Ziel des Unternehmens ist es nach eigenen Angaben, die Insolvenzverfahren der Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf sowie der Einkaufsgesellschaft Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co. KG bis spätestens Ende des Jahres abzuschließen. (dpa/rs)

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