Olap-Survey 2004
"SAP BW ist geschenkt noch zu teuer"
IN DER BUSINESS-INTELLIGENCE-SZENE mag man Nigel Pendse – jedenfalls lieben ihn die Anwender. Als der Engländer Ende Oktober auf der Anwendertagung des Barc-Instituts in Würzburg über seine vierte herstellerunabhängige Studie, den „Olap-Survey“, berichtete, herrschte gespannte Stille im großen Saal der Festung. Pendse teilt gerne aus. Wer als Hersteller sein Urteil nicht fürchten muss, kann viel Spaß an den klaren Worten finden: „Glauben Sie nicht, dass große Anbieter besser sind als kleine“, lautet eine von Pendses Kernaussagen. „Die geben zu viel für den Vertrieb aus und tun zu wenig für das Produkt.“ Im Gespräch mit dem CIOMagazin wird Pendse noch deutlicher: „SAPSAP BW ist geschenkt noch zu teuer“, wettert der Spezialist über den ERP-Anbieter. Die meisten Kosten in BI-Projekten entstehen Pendse zufolge nicht durch Lizenzgebühren, sondern durch Pflege der Systeme und Beratung der Anwender. Gerade in der dafür wichtigen Datenqualität und -extraktion sowie in der Handhabung und Leistungsfähigkeit sei SAP BW jedoch unschlagbar schlecht. Kostenvorteile aus möglicherweise bereits vorhandenen SAP-Lizenzen würden deshalb schnell aufgefressen, sagt Pendse. „In jeder Hinsicht liefert SAP die schlechtesten Ergebnisse und braucht auch noch am längsten, um sie zu implementieren.“ Alles zu SAP auf CIO.de
Aber auch die anderen großen Anbieter kriegen ihre Schelte: „MicrosoftMicrosoft und OracleOracle scheinen darin zu wetteifern, wer der langsamste von ihnen ist“, kommentiert Pendse die Entwicklung der Marktanteile. Microsoft sieht in dieser Statistik zwar sehr gut aus, doch das könnte auf die Loyalität der Anwender zurückzuführen sein. Auch Oracle steht in puncto Loyalität noch gut da, büßt jedoch zunehmend Marktanteile ein. „Wer immer nur ankündigt und nie liefert, verliert halt irgendwann seine Kunden“, sagt Pendse. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de
Er stützt sein hartes Urteil auf 971 Befragungsbögen von BI-Nutzern weltweit. Erstmals in diesem vierten Olap-Survey ist der Anteil der deutschen Antworten dabei auf fast 30 Prozent angewachsen, was an der engen Zusammenarbeit Pendses mit dem deutschen Institut Barc liegt. Die deutschen Antworten unterscheiden sich dabei kaum von den anderen. Lediglich über fehlendes Interesse seitens der Business-User klagen sie häufiger als die Vertreter anderer Nationen.
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