Studie
Teilzeitbeschäftigte bekommen seltener Gehalts-Boni
Dabei setzen rund 60 Prozent der Betriebe in Deutschland variable Vergütungssysteme ein, wie aus einer Langzeitstudie hervorgeht, die von Bundesarbeitsministerium und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Juni vorgelegt wurde. "Die Studie zeigt, dass die Teilzeitfalle oft zur Bonifalle wird. Teilzeitbeschäftigte, also vor allem Frauen, werden bei erfolgsabhängigen Vergütungen oft nicht berücksichtigt. Diese Bonuskultur ist nicht mehr zeitgemäß", erklärte dazu Staatssekretär Björn Böhning (SPD).
Gute Aussichten auf zusätzliche Zahlungen haben demnach leitende Beschäftigte mit hohem Bildungsniveau. Mitarbeiter in Teilzeit oder mit befristeten Verträgen werden hingegen seltener in Boni-Programme aufgenommen. Gerade die Teilzeit-Komponente treffe häufig Frauen.
Bei Führungskräften beobachten die Forscher einen leichten Trend, die Prämien stärker an den Erfolg des ganzen Unternehmens oder mindestens der Organisationseinheit zu koppeln. Die persönliche Leistung stand im Jahr 2016 nur bei 33 Prozent der Führungskräfte im Fokus. Vier Jahre zuvor waren es noch 36 Prozent gewesen.
Der Monitor zeigt nach Ansicht der Verfasser, dass die Mitarbeiter zufriedener seien und sich stärker engagierten, wenn die Anreize an den Unternehmenserfolg gekoppelt seien. "Eine höhere Individualisierung der Vergütung hingegen senkt die Arbeitszufriedenheit und Kooperationsbereitschaft", berichtete der Tübinger Wirtschaftsprofessor Patrick Kampkötter. (dpa/ad)