„BASEL II “

Transparenz verbilligt Kredite

04.03.2002
Ab 2005 sollen neue Kreditvergabe-Richtlinien in Kraft treten. Damit verteuern sich Kreditzinsen für Unternehmen, die ihre Kennzahlen nicht klar darlegen können. Beim Reporting ist die IT gefordert.
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DIE IDEE VON „BASEL II“: Unternehmen mit einer schlechten Bonität zahlen höhere Zinsen als Firmen mit einer dickeren Kapitaldecke. Nach dem offiziellen Fahrplan der Baseler Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) treten die Richtlinien des so genannten Baseler Akkords zwar erst Anfang 2005 in Kraft. „Um die IT auf die Anforderungen vorzubereiten, sollten sich IT-Verantwortliche aber schon jetzt mit ihren BankenBanken in Verbindung setzen“, rät Thomas Struzek, Leiter des Geschäftsbereichs Business IntelligenceBusiness Intelligence bei SAPSAP SI. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken

 „Basel II“ bedeutet in der Praxis, dass ein Unternehmen der Bank möglichst alle für eine Kreditbeurteilung relevanten Kennzahlen transparent machen muss, wenn es nicht unnötig höhere Zinsen zahlen will.

 „Da jede Bank beim Rating eigene Anforderungen an die Unternehmen stellt, müssen Firmen eine Software aufbauen, die es erlaubt, rasch die relevanten Kennzahlen zu liefern, die für ein gutes und zeitnahes Rating erforderlich sind“, sagt Karsten Füser, Leiter des Grundsatzbereichs Intelligente Informationstechnologie bei Ernst & Young.

 Jürgen Baier, Geschäftsführer des Software-Anbieters Navision, hängt das Thema weniger hoch: „Man muss da gar nicht so viel tun. Unsere Buchhaltungsprogramme enthalten schon die entsprechenden Tools.“ Innerhalb von ein bis zwei Tagen könnten Consultants die Software an die jeweilige Beziehung zwischen Bank und Unternehmen anpassen.

 Auch Struzek von SAP SI sieht keine unüberwindbaren Hürden auf der Software-Seite. Vielmehr rät er, „Basel II“ im Rahmen einer permanenten Optimierung zu sehen: „Das ist ein sehr guter Aufhänger, um sich grundsätzlich Gedanken über das Business zu machen.“ Immer wieder stelle er fest, dass selbst in großen Unternehmen eine klare Strategie fehle. „Was sind meine Kerngeschäftsfelder, was treibt sie, wie sieht mein IT-Bereich aus?“ Erst wenn diese Fragen geklärt seien, lasse sich die IT weiterentwickeln.

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