HP bestätigt Übernahmeangebot
Xerox denkt über Übernahme von HP nach
Xerox zieht offenbar eine Übernahme von HPHP in Erwägung. Das berichtet das Wall Street Journal. Dem Blatt zufolge soll der gebotene Kaufpreis deutlich höher als der aktuelle Marktwert von HP liegen, der rund 27 Milliarden Dollar beträgt. Einzelheiten zu den Verhandlungen oder offizielle Stellungnahmen der beteiligten Firmen liegen noch nicht vor. HP hat jedoch inzwischen gegenüber US-Medien bestätigt, dass es ein Übernahmeangebot erhalten hat. Alles zu HP auf CIO.de
HP denkt grundsätzlich über einen Verkauf nach
"Neben anderen Dingen haben wir auch schon darüber nachgedacht, was notwendig wäre, um solch eine Transaktion zu rechtfertigen. Zuletzt haben wir gestern ein Angebot erhalten", erklärte HP in der Stellungnahme. "Wir haben in der Vergangenheit bewiesen, dass wir zu Handeln gewillt sind, wenn es einen besseren Weg gibt, der uns weiterbringt und werden auch weiterhin mit Bedacht, diszipliniert und im Hinblick darauf handeln, was zum besten aller am Unternehmen Beteiligten ist."
Damit weist HP das Angebot zumindest nicht rundweg zurück. Grundsätzlich dürfen solch ausweichende Stellungnahmen von Firmen als Eingeständnis laufender Überlegungen in die nicht kategorisch ausgeschlossene Richtung verstanden werden.
Dem Bericht des Wall Street Jounal zufolge erhält Xerox, dessen Marktwert derzeit bei rund 8 Milliarden Dollar liegt, Unterstützung einer großen Bank, bei dem Vorhaben, das dreimal wertvollere HP zu schlucken. Quellen sollen dem WSJ gegenüber gesagt haben, dass man sich nach dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen Kosteneinsparungen in Höhe von 2 Milliarden Dollar erhofft.
Sicher ist dagegen, dass Xerox seine Anteile am Joint Venture mit Fujifilm verkauft. Im Rahmen der Transaktion erhält Xerox für seinen Anteil von 25 Prozent an der Fuji Xerox Co. Ltd., einer Tochter von Fujifilm, rund 2,3 Milliarden Dollar. Außerdem haben die beiden Firmen Vereinbarungen getroffen, die eine weitere Belieferung von Xerox sicherstellen.
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Zudem wird im Zuge des Deals der Mehrheitsanteil von Xerox in Höhe von 51 Prozent an Xerox International Partners (XIP), einem OEM Joint Venture mit Fuji Xerox, an eine Tochter von Fuji Xerox veräußert. Zusammen mit der Überlassung des erforderlichen geistigen Eigentums kann Fuji Xerox bestimmte Produkte (etwa Druckwerke) auch weiterhin an seine bisherigen Kunden verkaufen. Xerox erhält dafür eine feste Lizenzzahlung.
Schließlich lässt Fujifilm eine Klage über eine Milliarde Dollar fallen, die es nach dem im vergangenen Jahr geplatzten Merger der beiden Firmen eingereicht hatte. Der Anfang 2018 beschlossene Verkauf von Xerox für rund 6 Milliarden Dollar wurde im Mai aufgrund des Drucks der Investoren Icahn und Deason abgeblasen. Im Zuge der Absage trat Xerox-Vorstandschef Jeff Jacobson zusammen mit einigen Kollegen der Führungsspitze zurück.
HP hatte sich mit der Samsung-Druckersparte verstärkt
Kommt die Transaktion zustande, wäre es ein weiterer Schritt zur KonsolidierungKonsolidierung im eher stagnierenden Markt für Drucker und Kopierer. Um sich da besser aufzustellen, hatte HP im Herbst 2016 die Übernahme der Druckersparte von Samsung angekündigt. Die war mit einem Kaufpreis von knapp über einer Milliarde Dollar ein echtes Schnäppchen - auch angesichts der zahlreichen Samsung-Patente, die HP dafür erhielt. Möglich war das wohl auch, weil Samsung sich neu aufstellen wollte und die Drucker-Sparte nicht mehr in die neuen Pläne passte. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de
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Die Übernahme wurde im November 2017 abgeschlossen und anschließend die Vertriebskanäle angepasst und die Fachhandelsstrukturen zusammengeführt. In Deutschland wechselten im Zuge das Kaufs 60 Mitarbeiter von Samsung zu HP. Bei den Produkten waren es vor allem die A3-Geräte, mit denen HP sein Portfolio erweitern konnte. Das Segment fristete bei dem amerikanischen Unternehmen zuvor immer ein Schattendasein, ist aber derzeit eines der attraktiveren und margenträchtigeren im insgesamt stark umkämpften Druckermarkt. Kommt die Transaktion mit Xerox zustande, würde es gerade hier viele Überschneidungen geben.
Im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2019, das am 29. Oktober endete, erwirtschaftete Xerox einen Umsatz von 2,2 Milliarden Dollar. Das waren je nach Berechnung der Wechselkurse zwischen 5,3 und 6,5 Prozent weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Im Berichtszeitraum konnte das Unternehmen seine Umsatzrendite jedoch auf 12, Prozent steigern (von 10,9 Prozent im dritten Quartal 2018).