Top-Antivirus-Tools im Test

Alternativen zu Kaspersky

Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.
Das BSI warnt vor Kaspersky. Wir stellen daher die besten Antivirenprogramme für Windows als Alternative zu Kasperskys Virenschutz vor.
Es gibt jede Menge Alternativen für Kaspersky.
Es gibt jede Menge Alternativen für Kaspersky.
Foto: Kaspersky

Windowsnutzer müssen aufpassen: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI warnt vor Kaspersky-Virenschutzsoftware. Zwar schneidet Kasperskys Virenschutz im Test sehr gut ab, doch aus Sicherheitsgründen sollte Sie Software von Kaspersky durch andere Antivirenprogramme ersetzen. Sie finden in der folgenden Tabelle viele leistungsfähige Alternativen zu Kaspersky, die Ihren Windows-Rechner ebenfalls hervorragend schützen.

Produkt

Schutz (55%)

Ausstattung (20%)

Tempo (15%)

Bedienung (10%)

Gesamt

Preis

1. Kaspersky
Internet Security

1

2,55

2,27

1,8

gut 1,58

40 Euro

2.
Microsoft Defender

1,05

2,4

2,4

1,8

gut 1,60

0 Euro

3.
Eset Internet Security

1,18

2,35

2,3

1,8

gut 1,65

35 Euro

3.
Norton 360

1

2,85

2,47

1,6

gut 1,65

75 Euro

5.
G Data
Total Security

1

2,35

3,05

1,8

gut 1,66

40 Euro

6. McAfee Total Protection

1,09

2,55

2,67

1,8

gut 1,69

30 Euro

7.
Avira
Internet Security

1,09

2,55

3,53

1,6

gut 1,80

49 Euro

7.
Bitdefender
Internet Security

1,18

2,85

2,27

2,4

gut 1,80

50 Euro

9.
Avast
Free Antivirus

1,14

3,1

2,73

1,6

gut 1,82

0 Euro

10.
F-Secure Safe

1,09

3,6

2,13

2,4

gut 1,88

50 Euro

11.
AVG
Internet Security

1,14

3,6

2,83

1,6

gut 1,93

55 Euro

12.
Malwarebytes
Premium

1,41

4,35

3,38

2,4

gut 2,39

40 Euro

13. Microworld
Escan Internet Security Suite

3,05

3,6

2,63

2,4

befriedigend 3,03

23 Euro

Im Überblick: Internet-Sicherheitspakete
Im Überblick: Internet-Sicherheitspakete

Gewinner und Verlierer: Diese Tools sind gut

Alle Infos zu den getesten Programmen finden Sie in der obigen Tabelle. Auf dem zweiten Platz landet das Bordmittel von Windows, der Microsoft Defender. In der Kategorie Virenschutz erkannte es alle Schädlinge und leistete sich nur einen einzigen Fehler bei den Fehlalarmen, da es eine harmlose Datei als gefährlich meldete.

Den Test der Geschwindigkeit besteht der Defender gut und selbst der Funktionsumfang geht, berücksichtigt man die anderen Bordmittel von Windows wie Kindersicherung, Passwortmanager und Ähnliches, in Ordnung. Wer seinen Rechner zuverlässig vor Schädlingen schützen möchte, muss heute also nicht mehr zu einem Zusatzprogramm greifen, sondern ist mit den in Windows integrierten Sicherheitsfunktionen bereits gut bedient. Aber auch die Programme auf den folgenden Plätzen zeigen eine gute bis sehr gute Leistung in den einzelnen Kategorien.

Nur das Programm auf dem letzten Platz, Microworld Escan Internet Security Suite, übersah mehrere Schädling und schnitt damit sowohl in der Kategorie Virenschutz als auch insgesamt nur noch mit einem "befriedigend" ab. Zu diesem Programm können wir aktuell nicht raten.

Wie wir testen

Die Sicherheitstests der Antivirenprogramme hat das weltweit anerkannte Prüfinstitut AV-Test durchgeführt. Der Schwerpunkt der Tests lag dabei auf dem Schutz vor Viren. Alle Tests fanden im Juli und August 2021 statt. Insgesamt wurden die ToolsTools in den folgenden Kategorien getestet. Alles zu Tools auf CIO.de

Virenschutz: In dieser Kategorie müssen die Programme zeigen, wie gut sie PC-Viren erkennen und blockieren können. Die Spezialisten von AV-Test prüfen die Tools mit ganz neuen Schädlingen. Diese nutzen meist Sicherheitslücken in Windows oder in Software aus, gegen die es zum Test- und Angriffszeitpunkt noch keine Updates gab. Die Ergebnisse finden Sie in der Tabellenzeile "Schutz gegen Zero-Day-Angriffe".

Zero Day beschreibt den Umstand, dass ein Angriff stattfindet, bevor vom Softwarehersteller ein Update verfügbar ist. Somit kann nur das Antivirenprogramm den Schädling durchschauen und stoppen. Darüber hinaus nutzen die Spezialisten andere, aktuell stark verbreitete Angreifer, um die Abwehrfähigkeiten der Sicherheitspakete zu testen. Schließlich ist noch wichtig, dass die Programme möglichst wenige Fehlalarme absetzen. Dabei wird eine harmlose Datei als Virus gemeldet.

Weitere Schutzfunktionen: Dort prüfen wir unter anderem, ob die Programme auch eine Rettungs-DVD erstellen können oder zumindest zum Download anbieten. Außerdem sollten die Sicherheitspakete einen Kinderschutz haben, der unerwünschte Inhalte im Browser filtert und eine Zeitsteuerung für die PC-Nutzung bietet. Ein Check mit einem Heimnetzscanner sollte alle Geräte im lokalen Netzwerk finden und auf Schwachstellen abklopfen. Zu den Geräten sollten nicht nur PCs zählen, sondern auch der Router und smarte Geräte wie ein Smart-TV, WLAN-Lautsprecher oder ein Netzwerkspeicher.

Geschwindigkeit: Eine Antivirensoftware muss die Dateivorgänge auf einem Rechner überwachen und bremst damit einen PC automatisch aus. Wie sehr ein Tool Ihr System bremst, variiert von Hersteller zu Hersteller stark.

Bedienung: Bei der Bedienung prüfen wir, ob es eine assistentenunterstützte Konfiguration des Tools gibt und so bereits mit einem einzigen Klick ein sicherer Zustand des PCs ausgelöst werden kann. Außerdem fließen die Existenz einer guten Programmhilfe sowie die persönliche Meinung des Testers in die Bewertung dieser Kategorie ein.

Täglich tauchen 394.000 neue Virenvarianten auf. Das meldet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Oktober 2021. In Teilbereichen herrsche "Alarmstufe Rot", sagt BSI-Präsident Arne Schönbohm. Grund dafür sei die deutliche Professionalisierung der Cyberkriminellen. Die gute Nachricht lautet: Es gibt eine ganze Reihe von Antivirenprogrammen, die sehr gut in der Erkennung von Schädlingen sind. In unserem Vergleichstest konnten fünf Programme alle SchädlingeSchädlinge erfolgreich blockieren. Und auch die meisten anderen Tools erhielten in der Testkategorie Virenschutz die Zwischennote sehr gut. Tatsächlich konnte nur ein einziges Programm hier nicht überzeugen. Alles zu Security auf CIO.de

Mehr Angriffe, aber weniger Antivirenhersteller

Der sehr gute Virenschutz bei den meisten Programmen ist auch bitter nötig, denn die Cyberkriminellen verwenden immer mehr Energie darauf, einen Rechner zu infizieren. Angegriffen werden meist Unternehmen, da sich von diesen hohe Summen erpressen lassen. Teilweise liegen die Forderungen im Millionenbereich. Im November 2021 sollte etwa Mediamarkt 240 Million Dollar zahlen. Doch auch die Virenangriffe auf Privat-PCs sind nach wie vor ein großes Problem, und jeder Anwender sollte sich vor PC-Schädlingen mit einer guten Antivirensoftware schützen.

Die Hersteller der Antivirenprogramme kämpfen allerdings nicht nur gegen hoch motivierte Cyberkriminelle, sondern auch mit schwindenden Marktanteilen und damit meist niedrigeren Gewinnen. Der größte Konkurrent ist dabei Microsoft, denn der in Windows eingebaute Virenschutz, der Microsoft Defender, genügt vielen Anwendern bereits und sie verzichten auf eine Kaufsoftware. In der Folge hat es im Jahr 2021 einige Unternehmensübernahmen gegeben.

Norton Lifelock kaufte den deutschen Antivirenhersteller Avira, das Unternehmen Bullguard sowie Avast und AVG. Bedenkt man, dass es zwar über 20 Antivirenanbieter gibt, doch in einigen von ihnen die Antiviren-Engine von Avira, Bitdefender oder Kaspersky stecken, dann ist 2021 die Zahl der echten Antivirenspezialisten deutlich kleiner geworden. Ob es sich dabei um eine gesunde Marktbereinigung handelt oder ob es mittelfristig zu einer Monopolbildung mit schlechteren Schutzprogrammen kommt, lässt sich heute noch nicht sagen. (PC-Welt)

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