Kleine Dinge mit großer Wirkung

Mehr Erfolg als CIO in 20 Minuten

02.04.2008 von Alexander Galdy
Der strategische Fünf-Jahres-Plan für die IT-Abteilung muss noch entworfen und der Outsourcing-Deal überprüft werden. Schön wäre es, wenn man dazukommen würde, stattdessen stehen Meetings und Kundenbesuche auf der To-do-Liste. CIOs brauchen einen langen Atem, damit sich der Erfolg einstellt. Es gibt aber auch Dinge, die ganz schnell gehen und eine große Wirkung haben. Wir haben Tipps zusammengetragen, mit denen IT-Verantwortliche erfolgreicher ihren Job meistern können - und das schon in 20 Minuten.
Um mehr Erfolg als CIO zu haben, sollten sie die Konkurrenz im Auge behalten. Sehen Sie es sportlich: Wettbewerb ist alles.
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Wenn's mal wieder länger dauert mit einem Projekt, könnte man als CIO schon fast verzweifeln. Wobei klar ist, dass größere Umgestaltungen im Unternehmen eine Weile brauchen. Aber nicht alle Veränderungen brauchen einen militärstabsmäßigen Schlachtplan. Es gibt Kleinigkeiten, mit denen jeder CIO langfristig seinen Job, sein Leben und die Firma zum Positiven hin verändern kann.

Schon kleine taktische Handlungen können helfen, die IT-Abteilung zu verbessern, die Karriere voranzutreiben und zum bereits vorhandenen technologischen Fachwissen auch mehr Verständnis für das große Business insgesamt zu entwickeln. Hier die Rezepte, die dem CIO in 20 Minuten zum Erfolg verhelfen:

Zum Konkurrenten schielen

Schnappen Sie sich die einschlägigen Studien. Hier berichten Mitbewerber darüber, was in den vergangenen Jahren gut oder schlecht gelaufen ist. Das ist wichtig, um den Markt und den Wettbewerb besser zu verstehen. Außerdem gibt es Aufschluss darüber, wie Unternehmen zu Top-Performern wurden. Was die können, können Sie schließlich auch.

Von Singles lernen

Machen Sie es bei Meetings wie Singles. Die versuchen mit einem intensiven Gespräch, in den ersten Minuten zu fesseln und zu überzeugen. Schließlich entscheiden die ersten Augenblicke über Erfolg oder Nicht-Erfolg beim Anbandeln. Das Gleiche gilt für CIOs. Versuchen Sie die Zeit für Besprechungen auf 20 Minuten zu verkürzen. Alles was darüber hinausgeht ist sowieso meist eher unproduktiv und kostet nur Zeit, die Sie ja eigentlich nicht haben. Meetings, die wie meist üblich auf eine Stunde angesetzt werden, bringen nichts außer heißer Luft.

Resümieren

Machen Sie eine Liste mit den Dingen, die in den vergangenen Jahren in der Firma schlecht gelaufen sind. Überlegen Sie, was verbessert und was aufgegeben werden kann.

Über die Beziehung reden

Kleiner Aufwand, große Wirkung: Reden Sie mit den Geschäftspartnern über ihre Beziehung.
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Wie in einer guten Partnerschaft, hilft es auch im Business über die Beziehung zu reden. Fragen Sie ihre wichtigsten IT-Anbieter nach der Einschätzung ihrer Verbindung mit ihrem Unternehmen. Das ist nur ein kleiner Aufwand für einen CIO, kann sich aber enorm auszahlen. Das verhilft zu einem Dialog über Innovation und Angelegenheiten der Zusammenarbeit. Das bringt die Beziehung voran.

Selbst-Analyse

20 Minuten reichen aus, um einmal in sich zu gehen und sich selbst zu analysieren. Schon kleine Veränderungen im Verhalten können positive Auswirkungen bei der Karriere oder bei der Work-Life-Balance mit sich bringen. Suchen Sie sich einen stillen Raum, wo Sie nicht gestört werden. Fragen Sie sich, ob Sie arbeiten, um etwas zu erreichen, oder einfach nur der Arbeit willen. Möchten Sie der CIO eines der Top-Unternehmen sein oder selbst eine Firma gründen. Wenn jemand der neue CIO von Google wird, warum nicht Sie?

Kundenkontakt

Rufen sie doch einmal einen Kunden an, vielleicht sogar einen, der wütend ist. Ein positiver Austausch bringt Vorteile für das ganze Unternehmen. Endlich kann sich zeigen, was Kunden wirklich wollen. Darauf kann sich die Firma dann einstellen und ihr Angebot verbessern. Der Kunde honoriert so etwas.

Leben ohne E-Mail

Seien Sie als CIO Vorbild, gerade was die Kommunikation angeht. ITler ahmen gerne ihren Chef nach. Es werden zu viele E-Mails mit zu vielen Kopien an andere Kollegen und mit zu vielen Anhängen verschickt. Nehmen Sie sich als CIO einmal 20 Minuten Zeit, um ihren Mitarbeitern zu erklären, dass es ab sofort einen oder einen halben E-Mail-freien Tag gibt. Das führt zu einer aktiveren Entscheidungsfindung, einer besseren Beziehung zwischen den Mitarbeitern und zu einem besseren Verständnis für Kundenbedürfnisse.

Mitarbeiter-Training

In 20 Minuten ist locker eine Mail an die gesamte Belegschaft geschrieben, in der sie erfährt, dass es etwas Neues gibt. Teilen Sie ihren Mitarbeitern mit, dass ab sofort einmal im Monat eine Schulung stattfindet. Der Termin sollte fix im Kalender stehen. Die meisten Mitarbeiter haben nicht die Zeit oder das Interesse ihren Horizont zu erweitern. Das wird sich aber ändern, wenn sie auch einmal berichten können, was sie im Unternehmen vermissen.

Unters Volk mischen

Seien Sie nicht der große Unbekannte. Das macht Mitarbeitern bei einem Gespräch mit Ihnen nur nervös und liefert keine Informationen. Wenn Sie glauben, dass Personal der Schlüssel zum Erfolg ist, dann besuchen Sie es auch einmal. Aber Vorsicht mit Fragen wie "Wie läuft's?". Seien Sie spezifischer und zeigen Sie, dass sie auch das meinen, was Sie sagen. Menschen spüren, ob sich jemand wirklich für ihre Meinung interessiert oder nicht. Fragen sie die Belegschaft, was ihren Job leichter und effektiver machen kann.

Spazierengehen

Gehen Sie einmal vor die Tür und laufen eine Runde. Danach ist der Kopf frei und Sie sind kreativer.
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Ein regelmäßiger 20-minütiger strammer Spaziergang reduziert nicht nur das Herzinfarktrisiko und hält das Gewicht unten. Er hilft auch beim Stress. Er fördert das klare und kreative Denken. Danach läuft die Arbeit viel besser. Also stehen Sie von ihrem Stuhl auf und drehen eine Runde.

An fremden Türen klopfen

Um ihre IT-Abteilung nicht nur technisch, sondern auch strategisch auszurichten, müssen Sie wissen, wie das gesamte Business läuft. Also woher das Geld kommt, wer die Kunden sind und welchen Anspruch welche Person hat. Sie müssen als CIO mit vielen Leuten reden - von der Chefetage bis zur Basis. Nutzen Sie immer wieder zwischendurch 20 Minuten, um fremdes Terrain zu betreten und jemand Neues zu treffen. Lassen Sie dabei ihre Agenda und den Strategie-Plan ruhig auf ihrem Schreibtisch. Halten Sie keine Ansprache, sondern führen Sie ein Gespräch und fragen nach.

Wissen, wann es Zeit ist, zu gehen

Gute Anführer wie auch gute Kapitäne denken oft, sie müssen ihren Job tun, egal was passiert, oder sogar mit ihrem sinkenden Schiff untergehen. Aber manchmal ist es besser, ein Rettungsboot zu suchen und an eine einladende Küste zu paddeln. Wenn Sie ihren Job nicht mehr als erfüllend ansehen, ist es vielleicht cleverer, sich nach etwas Neuem umzusehen. Es dauert nicht länger als 20 Minuten, um sich klar zu werden, dass man den Point of no Return erreicht hat.

Erstellen Sie eine Liste mit den Punkten, die dafür und die dagegen sprechen, den Job zu wechseln. Wenn die erste Spalte länger ist als die zweite, ist es Zeit zu gehen. Wenn sie keine Lust auf ihre momentane Arbeit haben, spüren das die Kollegen früher oder später. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Ihnen die Entscheidung zu gehen abgenommen wird.

Besuche erhalten die Freundschaft

Viele IT-Abteilungen führen nur einen geringen oder gar keinen Austausch mit anderen Unternehmensbereichen durch. Laden Sie doch Leiter anderer Abteilungen zu einer ihrer Besprechungen ein und zeigen eine kurze Präsentation. Die IT-Abteilung wird sicher enger in die Unternehmensfamilie eingebunden fühlen und erhält Gegeneinladungen von anderen Bereichen. Der Vorteil dabei ist: Je besser die IT den Rest der Welt versteht, desto besser kann sie diese auch bedienen.

Mitmachen beim Social Networking

Auch wenn Sie denken, Facebook und andere Portale wären nur etwas für Kinder, sollten Sie die Gelegenheit nicht auslassen, etwas über Social Networking zu lernen. Deshalb nehmen Sie sich 20 Minuten Zeit und erstellen einen eigenen Account für eine der Networking-Plattform.

Jetzt Verschlüsseln oder später bereuen

Machen Sie es nicht wie viele andere Unternehmen, die die Zugänge zu ihren Notebooks nicht verschlüsselt haben. Es kommt immer wieder vor, dass eines durch die Schusseligkeit eines Mitarbeiters verloren geht. Was sagen Sie dann ihrem CEO, wenn er fragt, warum Sie nicht dafür gesorgt haben, dass die Daten sicher sind? Eines ist sicher: Lustig wird das nicht. Also beginnen Sie, sich über Möglichkeiten zu informieren.

Auf den User hören

Sind Sie sicher, dass Sie die richtigen Investitionen bei der IT tätigen? Fragen Sie doch einmal die Anwender. Nach Meinung von Beratern, verbringt das IT-Management oft mehr Zeit damit, sich über neue Technologien zu informieren und daran zu erfreuen. Aber was der User will, dafür ist dann keine Zeit.

Setzen Sie eine Mail auf, die Sie an alle Mitarbeiter versenden. Fragen Sie darin, welche Applikationen den meisten Sinn haben und warum, welche nie genutzt werden, welche die meisten Probleme bereiten und welche neue Anwendungen bereitgestellt werden sollten, um die Arbeit zu erleichtern und die Performance zu steigern.

Den Nachwuchs fragen

Sicher, die Veteranen im Unternehmen haben Erfahrung und großartige Ideen, aber fragen Sie auch die jungen Mitarbeiter. Die können dazu beitragen, die Effizienz und die Qualität zu steigern. Denn sie sind aufgeschlossener gegenüber neuen Technologien, weil sie damit fast spielerisch groß geworden sind. So können sie zum Beispiel Wiki-Tools im Unternehmen als Management-System einführen.

Anbieter mit ins Boot holen

Den Strategie-Plan mit dem IT-Anbieter zu teilen, kann beiden helfen. Denn vielleicht basiert ihr Plan auf Produkten, die schon bald zu den Auslaufmodellen gehören. Wäre das nicht gut zu wissen? Und vielleicht gibt es Produkte kurz vor der Marktreife, die ihre Bedürfnisse in der Zukunft viel besser befriedigen. Wie wollen Sie das wissen?

Dieser Text basiert auf einem Artikel unserer Schwesterpublikation CIO.com.