Von ERP bis Web 2.0, vom Bau eines Rechenzentrums bis zum Rollout von PCs: es gab nichts, was CIOs nicht gemacht hätten. Klar ablesen lässt sich der Trend zu mehr Miteinander und dem Abbau von Hürden. Integration ist das Gebot der Stunde. Sei es auf technischer Ebene durch die Verknüpfung verschiedener Anwendungen oder durch Strategien für eine bessere Zusammenarbeit zwischen der IT und dem Business. Die Qual der Wahl hatte die hochkarätige Jury aus Wissenschaft und Praxis. Die Juroren zeigten sich besonders beeindruckt von der Leistung des Daimler-CIOs Michael Gorriz - und kürten ihn zum CIO des Jahres 2009.
Lernen Sie auf den folgenden Seiten die TOP-10-CIOs des Jahres 2009 aus den Kategorien Großunternehmen und Mittelstand kennen:
Platz 1 in der Kategorie Großunternehmen
Michael Gorriz (50), Daimler AG
Herausragend in: Mobilisieren. Mit einer ganzen Reihe von Projekten zeigt Daimler CIO Gorriz, wie sich mit IT das Business vorantreiben lässt. Am bekanntesten dürfte die Trennung des Konzerns von seiner amerikanischen Hälfte Chrysler sein. Hier musste die mühsam vernetzte weltweite IT-Infrastruktur in Rekordzeit entkoppelt werden. Darüber hinaus hat die Konzern-IT in den vergangenen Jahren seine Werkstätten mit neuartigen Testgeräten, die Produktion mit dem Weiterdenken zur "digitalen Fabrik" oder den Vertrieb und das Marketing mit einem neuen, globalen Intranet unterstützt. Kein Wunder, dass Gorriz selbstbewusst sagen kann: "Ich will die IT-Organisation über die Rolle des Service-Providers hinaus zu einem Kompetenzzentrum für Prozess-Consulting entwickeln."
Wichtigstes Projekt: "Car2go". Mit dem neuartigen Konzept einer Mietwagenflotte überzeugte Gorriz die Jury ausnahmslos. Mit dem Projekt beschreitet Daimler den Weg in die Zukunft der Mobilität. Schon heute lässt sich die Umsetzung der Idee in Ulm besichtigen, geplant ist nun die Ausdehnung auf die Stadt Austin, Texas.
Hinter Car-2-Go steht eine Mischung aus Car-Sharing und Mietwagen. Über das gesamte Stadtgebiet verteilt stehen Car-2-Go-Autos, in diesem Fall Wagen der Daimler-Marke Smart. Sie können von registrierten Benutzern spontan oder mit Vorbestellung benutzt werden. Bezahlt wird eine Pauschale von 19 Cent pro Minute, in der sämtliche Kosten enthalten sind.
Für die Umsetzung war jede Menge Pionierarbeit - vor allem in der IT - vonnöten. Das Team um Gorriz musste die komplette IT-Architektur entwerfen, ein Nutzer-Portal aufbauen und eine eigene Telematik-Software entwickeln. Denn ein besonderer Clou der Anwendung ist: Mit der Registrierung erhält der Mieter ein eigens entwickeltes Siegel für seinen Führerschein, das von einem Lesegerät an der Windschutzscheibe des Autos erfasst wird.
Michael Gorriz' Ziele 2010: "Für 2010 ist es unser oberstes Ziel, der technischen Innovation im Unternehmen wieder größeren Stellenwert einzuräumen - und das bei stringentem Kostenmanagement. Dazu werden wir beispielsweise unser Projektportfoliomanagement, das wir dieses Jahr begonnen haben, ausbauen und optimieren. Darüber hinaus will ich die Effizienz der IT für unsere Business Partner weiter erhöhen und lege im nächsten Jahr den Schwerpunkt auf die Einführung eines weltweit einheitlichen und verbindlichen IT-Prozessmodells. Es ist mein Ziel, eine prozessorientierte IT-Organisation mit global standardisierten Prozessen, Methoden und Tools zu etablieren. Natürlich werden wir uns auch bei Zukunftsthemen wie Green-IT weiter engagieren und so einen Beitrag für die Nachhaltigkeit im Unternehmen leisten."
Platz 2 in der Kategorie Großunternehmen
Patrick Naef (44), Emirates Airline Group
Herausragend in: Zuhören. Nachdem Patrick Naef im Jahr 2006 seinen Job als CIO der Fluglinie Emirates begann, führte er zunächst viele und intensive Gespräche. Und deckte so eine Reihe von Problembereichen der IT auf: Keine Nähe zu den Fachbereichen, keine Skalierbarkeit der IT-Infrastruktur, keine Offenheit, Kommunikation und Fairness, keine IT-Governance… Mit anderen Worten: es gab mehr als genug zu tun für den IT-Verantwortlichen und in erster Linie bedeutete das Change-Management in Reinkultur.
"Die Bewerbung von Herrn Naef besticht durch starke Projekte, die er konsequent aus Kundenwert ableitet. Alle Projekte setzt er zielstrebig in engen Zeiträumen um und definierte klare KPIs für deren Erfolgsmessung. Neben der prozessgetrieben Restrukturierung der IT-Organisation setzte Naef viele zukunftsweisende Projekte im Bereich mobiler Endgeräte um. Beides zeigt seine große Erfahrung im Management von IT-Projekten und unterstreicht seine fachliche Kompetenz." So ein Auszug aus der Jury-Beurteilung.
Wichtigstes Projekt: Phoenix. Derselbe Name, den auch der mythische Vogel trägt, der immer wieder verbrennt und sich neu aus seiner Asche erhebt. Im übertragenen Sinne könnte das bedeuten, dass Naef mit seinem konzernweiten Change-Projekt etwas bereits verloren Geglaubtes wieder zum Leben erweckt hat. Die Mühen, die damit verbunden waren, haben sich gelohnt: "Wir haben jetzt saubere Prozesse und klare Zuständigkeiten", resümiert Naef. Beispiel: Im ersten Quartal 2006 hatte die Emirates-IT jeden Monat mit rund 100 Ausfällen zu kämpfen. Heute sind es etwa fünf bis sieben Ausfälle. "Ich finde diese Zahl immer noch zu hoch", sagt Naef. Im nächsten Frühjahr wird es also weiter gehen.
Patrick Naef zu den Zielen 2010: "Unser Geschäftsjahr endet am 31. März. Daher zunächst die Ziele für unsere laufendes Geschäftsjahr:
Werte: Unsere Werte müssen auf allen Stufen der Organisation etabliert und gelebt werden. Die Mitarbeiter sollen sich durch Vorleben klar zu unseren Werten bekennen und diese innerhalb der Organisation vorantreiben. Im Besonderen das IT-Führungsteam sollte als Vorzeigebeispiel für unsere Werte stehen, durch entsprechende Aktivitäten diese vorantreiben und organisationsweit vorleben.
Kosten-Management: signifikante Kostenreduktion vorantreiben ohne negative Auswirkungen auf den vereinbarten Service Level.
Externes Geschäft: diesjährige Umsatz- und Gewinn-Ziele trotz des widrigen wirtschaftlichen Umfeldes erreichen und die Organisation auf einen nächsten Wachstumsschub im Drittmarktgeschäft vorbereiten.
Projekt-Delivery: Die richtigen Projekte erfolgreich und professionell umsetzen. Wir müssen überzeugt sein, dass alle unsere Projekte einen angemessenen Mehrwert zu den Geschäftsbereichen beitragen. Effektivität und erfolgreiche Umsetzung der Projekte muss deutlich verbessert werden.
Standardisierung: Aggressive Vereinfachung, Rationalisierung und Standardisierung aller Komponenten mit dem Ziel hin zu weniger Anwendungen, Technologien, Schnittstellen und Lieferanten.
Relationship-Management: Die IT muss voll mit den Geschäftsbereichen integriert sein, sodass diese uns als "ihre" IT Organisation betrachten, das heißt: die Beziehung mit den Geschäftsbereichen signifikant verbessern.
Qualität: Stetige Verbesserungen vorantreiben, in allem, was wir tun mit der Passion für Qualität. Alle unsere KPIs um mindestens zehn Prozent pro Quartal verbessern."
Platz 3 in der Kategorie Großunternehmen
Jennifer Allerton, Hoffmann LaRoche AG
Herausragend in: Lernen. Sie studierte Mathematik, Physik, hat gerade ein sechsjähriges Geologiestudium absolviert und besucht jetzt Vorlesungen in Kunstgeschichte. Sie liest auch nicht nur ein Buch auf einmal - zur Zeit ihrer Bewerbung zum CIO des Jahres waren es mindestens drei Werke, in denen sie schmökerte. Keine Frage, Jenniffer Allerton beeindruckt. Dass sie - wahrscheinlich en passant - auch noch die IT des rund 80 000 Mitarbeiter starken Konzern Hoffmann LaRoche bravourös managed, muss gar nicht mehr groß erwähnt werden.
Wichtigstes Projekt: ForWard. Bei dem Projekt handelt es sich um das Aufsetzen eines neuen Geschäftsmodells mit vereinfachten und harmonisierten Geschäftsprozessen und SAP-Systemen in den Bereichen Supply Chain, Finanzen, Verkauf & Logistik sowie Personalwesen. Kernstück der Geschäftsprozesse ist ein SAP-System mit Verbindungen zu rund 1000 Anwendungen in den Geschäftsbereichen. Die Integration erfolgte über Tibco. Bemerkenswert war unter anderem der Ansatz "einmaliges Design gefolgt von mehrfachen Einführungen", mit dem sich die Umsetzung von 39 auf 27 Monate reduzieren ließ. Und nicht nur das hat die Juroren beeindruckt. Einer von Ihnen urteilt: "Jennifer Allerton hat unter allen Bewerbern das größte IT-Projekt implementiert. Es bewältigt ebenso Sprachbarrieren wie große kulturelle Unterschiede. Allerton bewältigt ihre große Aufgabe im Konzern souverän. Bei ihr finden sich breite internationale Ausbildung gepaart mit herausragenden Fachkenntnissen."
Jennifer Allertons Ziele 2010: "Unsere IT Organisation wird auch 2010 dafür sorgen, dass unsere Mitarbeiter bei Roche reibungslos arbeiten können und die gesamte Wertschöpfungskette von Entwicklung bis zu Vertrieb und Marketing unterstützt werden. Unsere IT-Mitarbeiter arbeiten an insgesamt mehr als 600 Projekten im Jahr. Seit der Übernahme der Biotech-Firma Genentech Anfang 2009 befassen sich ungefähr 140 dieser Projekte mit der Integration der Systeme beider Firmen. In diesem Sinne bleibt die Systemintegration von Roche und Genentech auch für 2010 mein wichtigstes Ziel sein."
TOP 10 der Kategorie Großunternehmen (in alphabetischer Reihenfolge)
Markus Bentele (44), Rheinmetall AG
Herausragend in: Wissen. Markus Bentele ist nicht nur CIO der Rheinmetall AG, sondern trägt auch den Titel Corporate Chief Knowledge Officer (CKO). Damit legt der Konzern IT und Wissen in die Verantwortung einer Person - mit dem Ergebnis, dass bei Rheinmetall Technologie zur Wahrung, Verteilung und Entwicklung von Wissen genutzt wird. Für einen Konzern wie Rheinmetall eine wichtige Ressource, die auch für die Zukunftsfähigkeit des Geschäfts steht. Schon heute arbeitet das Unternehmen daher intensiv an der Frage, wie sich Wissen und Erfahrung für das Unternehmen sichern und ausbauen lässt.
Wichtigstes Projekt: C@R - Collaboration at Rheinmetall. Mit Hilfe einer integrierten Collaboration Suite soll nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern erleichtert werden. Auch die Frage nach mehr Transparenz hoffen die Verantwortlichen damit zu lösen. Dank der Web-2.0-Lösung (in diesem Fall von IBM) wandelt sich laut Bentele das Unternehmen von einem "Produktionsort" zu einem "Denkplatz". Das mit der zunehmenden Virtualisierung der Zusammenarbeit auch Herausforderungen für die Mitarbeiter einhergehen, ist ihm sehr wohl bewusst. Hier ging und geht es unter anderem darum, den Kollegen die Angst vor der Arbeit mit den neuen Technologien zu nehmen.
TOP 10 der Kategorie Großunternehmen (in alphabetischer Reihenfolge)
Jürgen Burger (41), Hellmann Worldwide Logistics
Herausragend in: Humor. Nicht ganz ernst nehmen darf man Burgers "Neun Regeln für den Stillstand", wie in unserem neuesten Heft veröffentlicht. Zugegeben, der Mann legt nicht unbedingt viel Wert darauf, ein typischer Vertreter seiner Spezies zu sein. Doch dass er seinen Job nicht ernst nimmt, soll man daraus nicht folgern. Als ehemaliger Accenture-Berater hat Burger nach seinem Wechsel zu Hellmann technische Silos durch Standardtechnologie ersetzt, sämtliche Teile der IT-Infrastruktur und -Prozesse per ITIL erfasst und Ende 2007 konzernweite Regeln zur IT-Governance verabschiedet.
Wichtigstes Projekt: HELIOS (Hellmann Information- und Organization System). Mit dem Projekt integriert das Team um Burger sämtliche Komponenten der Hellmann-Wertschöpfungskette in einer zentralen Anwendungslandschaft. Entwickelt wurde die Strategie im Jahr 2007 nach einer Markt- sowie einer Fähigkeitenanalyse. Auf Basis einer Standardanwendung (hier Oracle) werden Prozesse überarbeitet und nur im Fall gravierender Abweichungen wird die Software angepasst. Mit dem Ergebnis, dass Standardprozesse günstiger werden und Spezialabläufe teurer. Im Mittel ließ sich aber eine Kostenreduktion bei steigender Flexibilität erreichen. Leuchtturmcharakter bekommt das Projekt außerdem, da es im Markt der Logistikspezialisten eine wie von Burger vorangetriebene Integration noch nicht gibt.
TOP 10 der Kategorie Großunternehmen (in alphabetischer Reihenfolge)
Jesper Doub (39), Bauer Media Group
Herausragend in: Tee trinken und Anpacken. 2008 erwarb die Bauer Media Gruppe ein Unternehmen in Großbritannien. Rund 2.500 Mitarbeiter und 33 Standorte mussten in die Bauer Gruppe integriert werden. Bei laufendem Betrieb dublierte Doub IT- und Finanzsysteme des britischen Unternehmens, am Ende auch zur Zufriedenheit der britischen Kollegen.
Wichtigstes Projekt: "TSA" - Post Merger Integration of Corporate Services. "Zuerst dachten wir, die Deutschen sprengen den Laden einfach nur in Stücke", zitiert Jesper Doub einen Kollegen in UK. Dann hat dieser jedoch erkannt, dass sie die Bausteine neu zusammensetzen "um ein neues Haus zu bauen". Das Verlagshaus Bauer hatte nur den Teil eines Unternehmens gekauft, die Holding und ein andere Teil gingen an einen weiteren Käufer. Es gelang Doub und seinem Team innerhalb von 14 Monaten die vollständige bisher gemeinsam genutzte Systemlandschaft zu klonen oder zu trennen. Und zwar im laufenden Betrieb von 43 Radiosendern und 59 Zeitschriften mit 100 dazugehörigen Websites. Dabei bleib nichts unangetastet, vom Rechenzentrum bis zum WLAN-Router, von Office-Lizenzen bis hin zu Web-Hosting oder Branchenlösungen für den Vertrieb. "Als Vermittler zwischen IT und Business" würdigte die Jury Jesper Doub. Und sein Mitarbeiter drückte es so aus: "Es ist ein verdammt schönes Haus geworden."
Jesper Doubs Ziele 2010: "In Deutschland liegt unser Fokus ganz klar auf dem Aufbau einer einheitlichen Business Intelligence. Ziel ist es, die bislang heterogen gewachsene Landschaft in einer Anwendung zu konsolidieren. International hingegen geht es um Basics: Durch die starke Expansion unseres Unternehmens werden wir uns im nächsten Jahr vor allem der Vernetzung und Integration widmen, ein erster Schritt ist die Schaffung einer geeigneten Infrastruktur."
TOP 10 der Kategorie Großunternehmen (in alphabetischer Reihenfolge)
Jörg Munzel (45), AutoVision GmbH
Herausragend in: Erwachsenwerden. 2001 gründet der Volkswagen-Konzern seine Tochter AutoVision. Das Startup soll Geschäftsfelder im Dienstleistungsbereich entwickeln. Es wächst rasch zu einem erfolgreichen Unternehmen. Die Geschäftstätigkeit beschränkt sich nicht allein auf den Mutterkonzern. Auch am externen Markt kann AutoVision bestehen. Die Zahl der Mitarbeiter ist von gut 200 auf mehr als 7000 angestiegen. Die IT war lange Zeit vor allem als Support für die internen Prozesspartner organisiert. Dies hat Münzel erfolgreich geändert.
Wichtigstes Projekt: AutoVision 2.0. Um die Dynamik des Unternehmens nachhaltig abzusichern, musste die IT raus aus ihrer reinen Supportfunktion. Unterstützung ja, aber im Zusammenspiel mit dem Business. Jörg Munzel als Leiter der Unternehmensentwicklung entschied sich für das Tandemprinzip. Mehr Kraft durch harmonisiertes Treten - vorne das Business, den Markt und den Kunden im Blick, und hinten die IT als die Kraft im Hintergrund. Munzel ist es damit gelungen, eine ganzheitliche Betrachtung von Business und IT zu ermöglichen und der IT als Treiber für den Unternehmenserfolg den Weg zu ebnen. Die Jury fand: "Munzel greift auf einen interessanten, ganzheitlichen und integrativen Business- und IT-Strategie-Ansatz zurück. Insbesondere die Vermittlung von IT und Business scheint hier sehr gut gelungen."
Jörg Munzels Ziele 2010:
Kostenniveau halten
Mitarbeiter weiterentwickeln
Eine richtig schöne Innovation generieren.
TOP 10 der Kategorie Großunternehmen (in alphabetischer Reihenfolge)
Peter Schumann (44), Schenker AG
Herausragend in: Standardisieren. Das Speditions- und Logistikgeschäft wird mit steigenden Kundenanforderungen konfrontiert. Die Warenströme machen nicht vor Landesgrenzen halt, die Sender und Empfänger verlangen gleichzeitig mehr Transparenz. Schumanns Antwort: zahlreiche Projekte um die interne Standardisierung und Konsolidierung von Prozessen und Systemen umzusetzen, und so die wachsenden Ansprüche erfüllen zu können.
Wichtigstes Projekt: TANGO. Als globales System ermöglicht Tango ein einheitliches Managen der Sendungen in Luft- und Seefracht sowie vollständige Transparenz über die gesamte Transportkette. Die Logistik-Software soll 32 lokale Anwendungen ersetzen, schon heute arbeiten rund 4.500 Mitarbeiter in knapp 90 Ländern mit den ersten Funktionen des Systems. Das rund 150 Mann starke Projektteam arbeitet an weiteren Rollouts. "Das Projekt hat eine stattliche Größe und eine breite Funktionalität. Die eingesetzten Komponenten sind zeitgemäß. Bei alledem liegen das Projektteam voll im Plan, um den hohen ROI einzufahren", lobt die Jury die Leistung der Mannschaft. Und ihren Kopf: "Die IT-Governance stimmt: die Einbindung der Fachbereiche ist State of the art, das IT-Management sehr gut organisiert. Schumann verfügt über sehr gute Fachkenntnisse."
Peter Schumanns Ziele 2010: "Im Bereich 'Produktion' werden wir mit der Fertigstellung weiterer Systeme die globale Standardisierung von Prozessen und Systemen in den Bereichen Luftfracht & Seefracht (TANGO), Landverkehr (STAR, MISTRAL, FASS) sowie in der Kontraktlogistik (LISSY) vorantreiben: Zur Erhöhung der Qualität wird ein globales Stammdaten-Managementsystem ausgerollt und eine entsprechende Data-Governance-Organisation implementiert. Zur Sicherstellung von Compliance-Anforderungen etablieren wir weltweit Binding Corporate Rules zum Thema Datenschutz. Zur Unterstützung von komplexen Kundenanforderungen steht ein neues Purchase-Order-Management-System zur Verfügung, nun erfolgt eine Überarbeitung der e-business-Applikationen. Nicht zuletzt installieren wir einen umfassenden Prozess zum Business-/IT-Alignment (inkl. Portfoliomanagement) in bestimmten Regionen und Geschäftsbereichen."
TOP 10 der Kategorie Großunternehmen (in alphabetischer Reihenfolge)
Klaus Vitt (57), Bundesagentur für Arbeit
Herausragend in: Entstauben. Die Bundesagentur für Arbeit hat nicht nur mit Neuerungen bei Hartz und Sozialhilfe zu tun. Auch intern fordern die Arbeitsmarktreformen eine Reihe von Anstrengungen. Die operativen Prozesse der 100.000 Mitarbeiter starken Behörde mussten umstrukturiert werden. Das Augenmerk der IT lag insbesondere auf den Servicebereichen und den Eingangsbereichen. Hier sind neue Rollen entstanden, die stärker von einer IT-Prozessführung unterstützt werden müssen.
Wichtigstes Projekt: RobasO - Einführung von rollenbasierten Oberflächen. Diese werden in Zukunft ein wesentlicher Bestandteil der IT-Strategie sein. Ziel ist die Umwandlung der Legacy-Anwendungslandschaft zu einer modernen und service-orientierten Architektur. Eine einheitliche Oberfläche und eine Daten- und Prozessintegration erleichtern den Mitarbeitern die Arbeit. Das ständige Wechseln zwischen verschiedenen Programmen entfällt. Damit konnte beispielsweise die Anlage eines Neukunden um zwei Minuten verkürzt werden. Das macht einen Produktivitätsgewinn von 16.000 Stunden bei etwa 480.000 Neukunden pro Jahr.
Klaus Vitts Ziele 2010: "Für 2010 steht die verbesserte IT-Unterstützung der operativen Geschäftsprozesse weiter im Vordergrund. Hierzu ist die Einführung einer Service-Orientierten-Architektur (SOA) für die IT-Verfahren und Systemplattformen ein wichtiger Meilenstein. Gemeinsam mit den Fachbereichen entwickeln wir anwendergruppenspezifische Oberflächen zur Verbesserung der Qualität und Effizienz im operativen Geschäft. Im IT-Bereich werden die Verantwortlichkeiten und Kompetenzen aufgrund der Einführung einer Service-Orientierten-Architektur neu geregelt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Implementierung unserer E-Government Roadmap zur Verbesserung der elektronischen Kommunikation mit den Kunden und anderen Behörden."
TOP 10 der Kategorie Großunternehmen (in alphabetischer Reihenfolge)
Urs Widmer (49), ABB Deutschland
Herausragend in: Vermitteln. Als Country CIO von ABB Deutschland ist Urs Widmer herausragend im klaren Kommunizieren seiner Absichten. Konsequent setzt er sie mit allen Mitarbeitern um. "IT thinks Business and Business thinks IT" nennt er seine Mission für wertorientierte Informationssysteme. Zu seinen wesentlichen Aufgaben zählt neben operativer Führung, Entwicklung und Implementierung der Strategie oder der Steuerung externer Dienstleister auch die Kommunikation auf allen Ebenen. Ganz passend zu seinem wichtigstem Projekt.
Wichtigstes Projekt: connect it - und der Name ist Programm. Es geht Widmer um nicht weniger als alle relevanten organisatorischen Bestandteile von Business und IT zu verbinden. Die Verbindungsmasse bilden gemeinsam abgestimmte Prozesse. Widmer startet ein Change-Management-Projekt und bindet schon früh alle betreffenden Gruppen ein. Prozesse, Rollen, Gremien und Regeln werden gegenseitig abgestimmt und die IT ist damit auf dem Weg ein integraler Bestandteil des Business zu werden. Für Widmer ist das die Voraussetzung, um einen nachweisbaren Mehrwert zu schaffen.
Urs Widmers Ziele 2010: "Das nächste Jahr ist weiterhin geprägt von der Anpassung der Kostenstruktur des ABB-Konzerns an die aktuelle Marktlage. Dazu muss auch ABB in Deutschland - und damit auch die IT - beitragen. Indem wir Sorge tragen zur Gesundheit und Motivation der Mitarbeitenden, aufmerksam sind und proaktiv Risiken managen. Es darf nicht passieren, dass der laufende Betrieb unter dem Kostendruck leidet. Wir planen außerdem den Abschluss der ERP-Konsolidierung mit einheitlichen F&A und HR-Prozessen und wollen anstelle von großen Projekten die kontinuierliche Verbesserung vorantreiben. Wir werden die Zeit nutzen, um die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu betreiben und Vorbereitung für den Aufschwung treffen. Um dann bereit zu sein, wenn die Nachfrage nach IT-Leistungen wieder zunimmt."
Platz 1 in der Kategorie Mittelstand
Sieger im Mittelstand: Matthias Schulz (46), Easycash
Herausragend in: Einfangen. Schulz hat es geschafft, den gesamten IT-Betrieb wieder ins Haus zu holen, die Infrastruktur zu modernisieren und zu flexibilisieren. Durch das Projekt konnte der CIO von Easycash die Abhängigkeit von externen Dienstleistern reduzieren. Vor allem zu Beginn der Arbeit stellte die Koordination mit Lieferanten eine echte Herausforderung dar. Während der Migration wiederum durfte das Geschäft für Mitarbeiter und Kunden nicht gestört werden. "Da bürstet mal einer gegen den Strich", so das Fazit eines Juroren.
Wichtigstes Projekt: "Delta": Insourcing des IT-Betriebs. Gleichzeitig werden heterogene IT-Infrastrukturen konsolidiert und zentralisiert. Das Projekt umfasst sämtliche Bereiche der IT: von zwei Rechenzentren, den Standortanbindungen, den Server- und Speichersystemen bis hin zur Virtualisierung von Applikationen, der Überwachung und dem IT-Service-Management.
Matthias Schulz’ Ziele 2010: Für die easycash IT stehen im kommenden Jahr folgende Themen im Vordergrund: Einführung SAP ECC6.0 in der ersten Jahreshälfte, die weitere Konsolidierung der Anwendungsstruktur, sowie der Aufbau einer technischen Acquiring-Infrastruktur.
Platz 2 in der Kategorie Mittelstand
Michael Rödel (40), Bionorica AG
Herausragend in: Kommunizieren mit 14k. Michael Rödel hat die Herausforderungen bewältigt, die die CRM-Einführung in den neun GUS-Staaten und dem Baltikum mit sich bringt. 14k-Modems und interkulturelle Probleme konnten ihn dabei nicht schrecken. Die Juroren bescheinigen dem CIO der Bionorica AG daher auch uneingeschränkt hohe interkulturelle Kompetenz sowie die Fähigkeit zwischen Welten vermitteln zu können und ein hervorragendes Projektmanagement.
Wichtigstes Projekt: CRM Einführung für GUS und Baltikum. Diese bestand aus der Anbindung von 300 Clientsystemen verteilt an ein zentrales Serversystem mit Datenbank. Als große Herausforderung bezeichnet Rödel selbst die verschlüsselte Datensynchronisation zum Zentralserver, die aufgrund der schlechten Infrastruktur in Osteuropa mit einer bescheidenen Bandbreite (14kModem!) umgesetzt werden musste.
Ziele 2010: "Das Geschäftsjahr 2010 hat in einem ersten Schritt die weitere Integration der Auslandsstandorte der Bionorica AG in unsere IT-Systemlandschaft zum Schwerpunkt. Mittels Ankopplung der Hauptstandorte (GUS-Staaten) über MPLS-Leitungen wird eine zentrale Sicherung über NetApp in Neumarkt angesetzt. In einem zweiten Schritt werden die weltweiten Kommunikationsstrukturen vereinheitlicht. Als weiterer Arbeitsschwerpunkt ist für das nächste Jahr der Einstieg in den Aufbau eines weltweiten Wissenmanagementsystems mit Hilfe einer Sharepoint-Lösung definiert. Abgerundet wird das Investitions- und Arbeitsprogramm durch verschiedene Maßnahmen zum Thema IT-Sicherheit."
Platz 3 in der Kategorie Mittelstand
Andreas Igler (47), Warner Music Group Central and Eastern Europe
Herausragend in: Diplomatie. Igler wird von der Jury als "exzellenter Botschafter" der Musikindustrie gewürdigt, der es geschafft hat vorbildlich zu integrieren und die Stellung des IT-Managements innerhalb des Geschäftes der Warner Music Group zu positionieren. Er meisterte ein ambitioniertes Projekt in einem interdisziplinären und multinationalen Umfeld und reagierte damit mit einer Steigerung der Kosteneffizienz als Antwort auf die schwierige Marktsituation der Musikindustrie.
Wichtigstes Projekt: Implementierung und Zentralisierung einer bereichsübergreifenden IT in strenger Abstimmung mit dem Business. Als die mit Abstand größte Herausforderung bezeichnet Igler den schrittweisen Ausbau des Distributionssystems zu einer regional einsetzbaren Lösung und die damit verbundene Migration von sechs nationalen zu einem zentralen System.
Andreas Iglers Ziele 2010:
2010 möchte ich ...
- deutlich häufiger im dem Rad in den Bergen unterwegs sein
- das Service Level Management mit unseren BPO-Providern auf neue Beine stellen
- neue Lösungen für den Informationsaustausch mit unseren Vertriebspartnern etablieren
- CIO des Jahres werden ;-)
TOP 10 der Kategorie Mittelstand (in alphabetischer Reihenfolge)
Knut Deimer (53), Berliner Flughafen
Herausragend in: Ressourcennutzung. Deimer und sein Team arbeiten am Aufbau der IT für den im Bau befindlichen neuen Hauptstadt-Flughafen Berlin Brandenburg International. Nicht nur, dass sie sicherzustellen hatten, dass der Betrieb der vorhandenen Systeme reibungslos weiter lief, für das Projekt durfte auch "kein relevanter" Personalaufbau entstehen.
Wichtigstes Projekt: Die vergangenen 18 Monate waren angefüllt mit den gründlichen Vorbereitungen für den Aufbau des neuen IT-Betriebs. Nichts blieb außen vor: Das Projekt umfasst Netzstruktur, Rechenzentren und TK-Anlagen, Video- und Zaunüberwachung, Funksysteme, Zugangskontrollen Passagier und Verkehrsleitsysteme und und und.
Knut Deimers Ziele 2010: "2011 eröffnen wir den neuen Hauptstadtflughafen in Berlin. Ab Mai 2011 soll der Probebetrieb für den Flughafen beginnen. Das heißt, im Mai 2011 sollen/müssen alle IuK-Systeme voll verfügbar und produktiv sein. Im Jahr 2010 werden wir deshalb eine komplett neue Rechenzentrums-Infrastruktur aufbauen und in Betrieb nehmen. Das umfasst zwei neue Rechenzentren, die redundant betrieben werden. Eines soll im Juni 2010 in Betrieb gehen; das zweite im Oktober 2010.
• Parallel wird das Bündelfunksystem ausgebaut: Das ist notwendig, um die Kommunikation zwischen Tower und Vorfeld, insbesondere im hoffentlich nie auftretenden Katastrophenfall, sicher zu stellen. Ohne Bündelfunksystem kann der Flughafen nicht in Betrieb gehen. Bei einem Ausfall muss ein Flughafen geschlossen werden.
• Die Ausschreibung der neuen Verkehrssteuerungssysteme für den BBI wurde aktuell in diesem Monat abgeschlossen, so dass wir diese Anwendungslandschaft im Jahre 2010 technologisch erneuern und funktional erweitern werden. Das umfasst eine Airport Operational Database (AODB), ein Ressourcen Management System (RMS), ein Airport Operational Extranet (AOE), das Flight Information Display System (FIDS) und ein Traffic Monitoring und Calculation System (TMACS). Die Kommunikation dieser Systeme wird über einen Enterprise Service Bus (ESB) sichergestellt, den wir im Zuge dieser Entwicklung bei den Berliner Flughäfen einführen und installieren.
• Anwendungsseitig werden wir 2010 daneben noch ein Betriebliches Umwelt Informations System (BUIS) auf Basis von Sharepoint aufbauen und mit Hilfe einer Gebäude Anlagen Datenbank (GADB) sämtliche Anlagen des neuen Flughafens erfassen, um die Basis für das CAFM zu legen.
• Bei den technischen Systemen stehen als wesentliche Themen die Einführung eines neuen Videomanagement-Systems und eines elektronischen Türsteuerungssystems an. An den bestehenden zwei Flughäfen Schönefeld und Tegel haben wir insgesamt im Moment etwas 470 Videokameras und 170 Ausweisleser/Türcontroller installiert. Am neuen Flughafen BBI rechnen wir mit 1.500 Videokameras und 2.000 Türcontroller (partiell mit Nutzung biometrischer Merkmale).
Das sind die größeren Highlights, mit denen wir uns im Jahre 2010 beschäftigen werden. Jedes für sich ist spannend. Interessant wird dann allerdings die Integration all dieser Systeme."
TOP 10 der Kategorie Mittelstand (in alphabetischer Reihenfolge)
Niels Diekmann, Bartscher GmbH
Herausragend in: Gas geben. Der Spezialist für Profi- und Großküchenbedarf expandierte und die IT drohte, sich zu einer Bremse zu entwickeln. Mit der kompletten Neuausrichtung unterstützen Dieckmann und sein Team die Eröffnung weiterer Niederlassungen und erhöhen die Sicherheit und Verfügbarkeit der Systeme.
Wichtigstes Projekt: End-to-End-Virtualisierung. Das eine Ende ist der Bau eines Rechenzentrums mit State of the Art Technologie. Es folgt der Aufbau einer Virtualisierungs-Plattform bis hin zum Einsatz von Thin-Clients für die Anwender (dem anderen Ende). Die Anwendungen werden nun zentral verwaltet, die Installation und Administration der PCs ist somit überflüssig.
TOP 10 der Kategorie Mittelstand (in alphabetischer Reihenfolge)
Jürgen Kellermann (55), GKV
Herausragend in: Aufbauen. Von null auf 100, besser, von drei auf 193 hat sich die Zahl der Mitarbeiter des GKV entwickelt, der zentralen Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken - und Pflegekassen, der zum 1. Juli 2008 seine Arbeit aufgenommen hat. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem der Abschluss von Rahmenverträgen für die gesundheitlicher Versorgung oder die Festsetzung von Festbeträgen für Arznei und Hilfsmittel. Hier ein komplett neues IT-Konzept zu erstellen, war Kellermanns Aufgabe im vergangenen Jahr.
Wichtigstes Projekt: BI-, Data Warehouse Lösung. Damit wurde das zentrale Management für alle relevanten Datenkreise aufgebaut. Herausfordernd war nicht nur die Bewältigung der enormen Datenfülle, die sich nicht zuletzt aus der Zahl der 70 Millionen Versicherten ergibt. Es galt auch eine Plattform zu finden, die die Mitarbeiter bei der Erstellung von zeitkritischen Auswertungen und Ad-hoc-Analysen unterstützt. Mit dem Konzept einer "Analytical Sandbox" können diese nun eigenständig ihre Anfragen erstellen und bearbeiten.
Jürgen Kellermanns Ziele 2010:
1. Wir bleiben an der Umsetzung unseres IT-Konzeptes dran.
2. Weiterer Aufbau des Data Warehouse und Bereitstellung von verknüpften Auswertungen. Die Ergebnisse kommen den Krankenkassen durch auf Fakten beruhende Analysen zu Gute.
3. Einführung eines Dokumentenmanagementsystems/ECM zur Erreichung hoher Effizienz des noch jungen Verbandes und Schaffung der Grundlage eines Knowledge-Managements
4. Einführung eines integrierten betriebswirtschaftlichen Systems für den Verband (HR, Finanzen, Zeitwirtschaft, Beschaffung)
TOP 10 der Kategorie Mittelstand (in alphabetischer Reihenfolge)
Manfred Klunk (46), KVB
Herausragend in: Standvermögen. Der CIO der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) wurde konfrontiert mit politischen Aktivitäten, die teils in widersprüchlichen Zielen mündeten. Zwei Gesundheitsreformen in den vergangenen fünf Jahren haben gravierende Veränderungen mit sich gebracht. Dabei hieß es für die IT: schneller werden, stärker auf die Bedürfnisse der Fachbereiche eingehen und gleichzeitig günstig bleiben.
Wichtigstes Projekt: Strategische Neuausrichtung der Anwendungsentwicklung. Klunk und sein Team haben sich für "Scrum" entschieden. Das Vorgehensmodell setzt - kurz gesprochen - auf selbstorganisiertes Arbeiten mit festen Feedbackschleifen auf. Kombiniert mit der Auftragsvergabe an externe Entwickler (nearshoring) ließ sich eine agilere, günstiger und qualitativ hochwertigere Anwendungsentwicklung aufbauen.
TOP 10 der Kategorie Mittelstand (in alphabetischer Reihenfolge)
Sven Meise (38), TA Triumph Adler AG
Herausragend in: Anwendernähe. Als Leiter der Konzern IT sorgt Meise für einen regelmäßigen Kontakt zu den Fachbereichen. Um die Zusammenarbeit noch enger zu verzahnen, will er die Beratungskompetenz seiner Mannschaft weiter ausbauen und so die Kollegen aus dem Business entlasten. TA, der Konzern nennt sich selbst Spezialist für Document Business, führt regelmäßig Anwenderbefragungen durch und reagiert mit entsprechenden Maßnahmen.
Wichtigstes Projekt: Field Service Management ("GSM4TA"). Die Idee zu dem Projekt ist entstanden aus den schlechten Ergebnissen einer Anwenderumfrage. Sowohl Nutzer als auch IT waren mit der bisher genutzten Lösung unzufrieden. Was folgte war sauberes IT-Management: Erstellen des Anforderungskatalogs, Evaluierung des Tools, Anpassung der Lösung, Pilotphase und schließlich das Going Live in Form eines Big Bang. Das Resultat ist ein gestiegener Nutzen für Mitarbeiter und Unternehmen - das binnen 18 Monaten die Investition wieder einsparen kann.
Sven Meises Ziele 2010: "Wir werden die interne Beratung zu Organisation und Prozessen weiter ausbauen. Daneben arbeiten wir an der stetigen Verbesserung unseres Endkundenservice. Etwa über den Einsatz neuer Technologien. Es geht aber auch darum, die Erfahrungen der Kunden mit unseren Geräten in die Herstellung einfließen zu lassen. Eine engere Verzahnung der Front- und Backend-Systeme wird uns dabei helfen. Nicht zuletzt bereiten wir uns ab nächstem Jahr auf die Internationalisierung unseres Vertriebs vor. Natürlich bringt dies für die IT eine Reihe von neuen Perspektiven mit sich."
TOP 10 der Kategorie Mittelstand (in alphabetischer Reihenfolge)
Jürgen Renfer (45), GUVV/LUK
Herausragend in: Skepsis. Den Juroren gefiel, dass Renfer das Hype-Thema SOA kritisch betrachtet und dennoch den Prinzipien folgt. Renfer hat es mit zwei Organisationen zu tun: der Gemeindeunfallversicherungsverband sowie der Landesunfallkasse Bayerns, kurz: GUVV/LUK.
Wichtigstes Projekt: eGovernment Information Switch. Hinter diesem Namen verbirgt sich der Aufbau einer Datendrehscheibe die die Zusammenarbeit unterschiedlicher Applikationen erleichtert. Technische Basis ist ein Enterprise Service Bus. Er hält eine große Zahl von Adaptern für den Anschluss einzelner Technologien bereit. Der Switch kann im weiteren Ausbau auch über Unternehmensgrenzen hinweg koppeln, was nicht zuletzt durch die EU-Dienstleistungsrichtlinie erforderlich sein wird.
TOP 10 der Kategorie Mittelstand (in alphabetischer Reihenfolge)
Bernd Sengpiehl (39), Theo Förch GmbH
Herausragend in: Selber machen. Förch ist ein Unternehmen für den Vertrieb von Werkstattbedarf. Bernd Sengpiehl hält engen Kontakt zu seinen Kollegen, so dass ihn das Feedback zur IT auf jeden Fall erreicht. Profitieren kann er in diesem Fall von den flachen Hierarchien seines Unternehmens. So hat er erfahren, dass für sein Unternehmen eine Standard-ERP-Lösung vielleicht doch nicht das richtige ist.
Wichtigstes Projekt: NAVXtend, Entwicklung und Einführung einer internationalen Unternehmenslösung für die Tochtergesellschaften der Unternehmensgruppe. Da sich kein ERP fand, das den Anforderungen des speziellen Vertriebs abbildete, wurde aus einem Vorhaben zwei. Sengpiehl setzte auf MS Dynamics NAV als ERP-Backend und schuf für den Vertrieb eine Webaplikation namens Xtend. Heraus kam ein integriertes System namens NAVXtend.
Bernd Sengpiehls Ziele 2010:
1.Einführung unserer internationalen ERP-Lösung im größten Tochterunternehmen in Frankreich.
2. Start der Anwendungsmodernisierung unseres zentralen ERP-Systems in der Firmenzentrale.
3. Einführung einer Intranet-Plattform bei Förch
4. Ausbau der zentralen IT-Funktionen und -Services
5. weitere Kosten- und Leistungsoptimierung im IT-Betrieb