Obwohl Berlin Sitz von Unternehmen wie Air Berlin oder dem Axel-Springer-Verlag ist, verdienen Führungskräfte in der Bundeshauptstadt besonders wenig. Im bundesweiten Vergleich ist das Gehalt von Berliner CEOs mit 379.000 Euro im Jahr am geringsten. Chefs aus dem Ruhrgebiet verdienen mit 1,8 Millionen fast fünf Mal so viel und liegen damit an der Spitze.
Die Zahlen hat der Bundesanzeiger-Verlag für seine Studie "Managergehälter 2009" ermittelt. Die Autoren untersuchten die Vergütungen von Vorständen der Firmen, die im Prime Standard der Deutschen Börse AG gelistet sind, sich also gegenüber internationalen Investoren aufstellen.
Auf die Spitzenverdiener aus der Region Dortmund folgen Vorstandsvorsitzende aus den Räumen Hannover und Frankfurt am Main, die jährlich zwischen 1,4 und 1,5 Millionen Euro einstreichen. Am zweitschlechtesten bedient nach den Berlinern sind Leipziger Firmenchefs, deren Gehalt um die 550.000 Euro pendelt.
Auffällig: Die Berliner haben mit rund 286.000 Euro gar nicht das niedrigste Festgehalt. Das Fixum der Leipziger CEOs liegt mit 242.000 Euro deutlich darunter. Allerdings bekommen die Sachsen im Schnitt höhere Boni und somit insgesamt auf mehr Geld.
Ein ähnliches Phänomen findet sich knapp unterhalb der Spitze. Die am zweitbesten verdienenden Hannoveraner bekommen ein niedrigeres Fixum als ihre Frankfurter Kollegen, die insgesamt etwas weniger Geld verdienen.
Versorger bezahlen ihre CEOs am besten
Im Branchenvergleich stechen Versorgungsunternehmen nach oben heraus. Sie bezahlen ihre CEOs mit Abstand am besten. Die Führungskräfte kommen dort auf fast 4,3 Millionen Euro. Mit einigem Abstand folgt die Versicherungswirtschaft, in der sich als Chef knapp drei Millionen einstreichen lassen. Dahinter liegt die Chemiebranche.
Der CEO eines Software-Herstellers verdient laut der Studie 575.000 Euro und wird damit im Vergleich zu Kollegen aus anderen Branchen am schlechtesten bezahlt. Wer einem Telekommunikations-Unternehmen vorsitzt, bekommt mit 1,4 Millionen deutlich mehr. Andere Technologie-CEOs verdienen um die 601.000 Euro.
Versicherungs-Vorstände unter den Spitzenverdienern
Außer den Bezügen der CEO gibt die Studie auch einen Überblick über die Gehälter der übrigen Vorstände. Sie verdienen ebenfalls in der Region Dortmund am besten, nämlich knapp 1,2 Millionen Euro. An zweiter Stelle stehen die Hannoveraner. Fast gleichauf liegen Vorstände aus Köln und Frankfurt am Main auf den Rängen drei und vier. Am schlechtesten gestellt sind auch hier die Berliner.
Nach Branchen aufgelistet, stehen ebenfalls die Versorgungsunternehmen an der Spitze. Mit 2,2 Millionen Euro können Vorstände in der Branche jährlich rechnen. Ihre Kollegen aus der Versicherungswirtschaft bekommen etwas mehr als 1,9 Millionen, Führungskräfte aus Transport und Logistik oder chemischer Industrie jeweils gut 1,3 Millionen.
483.000 Euro für Software-Vorstände
Als arme Schlucker unter den Managern dürfen sich die Vorstände von Finanzdienstleistern gegenseitig bemitleiden. Sie bekommen 411.000 Euro im Jahr.
Etwas mehr bekommen mit 433.000 Euro Vorstandsmitglieder aus Technologiefirmen überwiesen. Software-Vorstände erhalten knapp 483.000 Euro, ihre Kollegen aus der Telekommunikationsbranche mit gut einer Million deutlich mehr.