Etwas "komplett Anderes" machen
Bayer-Chef Baumann bleibt nur bis 2024
Baumann wolle sich "aus der Wirtschaftsöffentlichkeit weitgehend zurückziehen" und "etwas komplett Anderes machen", sagte der 58-Jährige dem "Manager Magazin". Aufsichtsratsmandate oder Berater-Tätigkeiten will er dann nicht anstreben. Im September war sein Vertrag nur um drei und nicht um vier Jahre verlängert worden - einer Firmenmitteilung zufolge geschah das auf seinen Wunsch. Dies komme seiner persönlichen Lebensplanung entgegen, erklärte er damals.
Der gebürtige Krefelder ist seit 1988 bei BayerBayer. Im Jahre 2010 kam er in den Vorstand, dessen Vorsitz er 2016 übernahm. Seine Amtszeit endet am 1. Mai 2024, eine Verlängerung schließt er aus. Top-500-Firmenprofil für Bayer
Baumann führte Bayer in schlimmste Krise der Unternehmensgeschichte
In seiner Zeit stemmten die LeverkusenerLeverkusener die umstrittene Übernahme des US-Konkurrenten Monsanto, die mit umgerechnet 57 Milliarden Euro zu Buche schlug. Wegen vermuteter Krebsgefahren bei Monsanto-Unkrautvernichtern reichten viele US-Bürger Klagen ein, Bayer hält das umstrittene Glyphosat bei sachgemäßer Anwendung hingegen für sicher. Im Sommer schloss die Firma in den USA einen Vergleich ab, der 125.000 Klagen betraf und rund 10 Milliarden Euro kostet. Allerdings ist das Thema noch nicht vom Tisch, weil ein Seitenstrang der Regelung noch offen ist. Top-Firmen der Branche Chemie
Schlagzeilen machte Baumann 2019, als die Aktionäre ihm bei der Hauptversammlung die Entlastung verweigerten. So eine Ohrfeige hatte noch kein amtierender Vorstandschef eines Dax-Konzerns hinnehmen müssen. (dpa/rs)