"Wo bleiben die Frauen?"
Berliner Hochschule gründet Frauenstudiengang Informatik
Sie gründen einen Bachelor-Studiengang Informatik und Wirtschaft für Frauen. Warum?
Weber-Wulff: Nach wie vor herrscht in der Wirtschaft Frauenmangel in IT und Ingenieurwesen. Deshalb haben der Dekan und ich uns hingesetzt und uns gefragt: Wo bleiben die Frauen? Unsere These lautet: Das Studium muss familiengerechter werden.
Wie wollen Sie das erreichen?
Weber-Wulff: Wir wollen für diesen Studiengang neuartige Studien- und Prüfungsordnungen schaffen. Zum Beispiel liegen unsere Prüfungszeiten mitten in den Schulferien. Da habe ich auch selbst schon Ärger mit meinem 17-jährigen Sohn bekommen! (lacht) Wir versuchen auch, eine eigene Kindertagesstätte auf die Beine zu stellen. Es geht um mehr Flexibilität.
Nutzen Sie dabei moderne Kommunikationsmittel?
Weber-Wulff: Auf jeden Fall. Das ist ein weiteres Glanzlicht in der Studienordnung: Wir wollen mehr Lehrstoff über E-Learning anbieten. Dann sind die Studentinnen unabhängiger von festen Kinderbetreuungszeiten.
Warum soll das nur für Frauen gelten?
Weber-Wulff: Soll es gar nicht. Mein Traum wäre, eine solche Studienordnung auch auf andere Studiengänge zu übertragen. Vielleicht klappt das, wenn wir mit dem Frauenstudiengang Erfolg haben.