Fachkräftemangel
Firmen vergraulen IT-Frauen
Der Frauenanteil in der IT-Branche ist nach wie vor gering. Über die Ursachen wird rege diskutiert, doch ein probates Mittel, etwas an diesem Zustand zu ändern, ist bislang nicht gefunden. Dass so wenige Frauen den Weg in die Informationstechnologie finden oder viele nach einigen Berufsjahren wieder aussteigen, könnte den Mangel an Fachkräften künftig noch verschärfen. Fest steht laut einem Artikel der Online-Ausgabe von IT World Canada indes eines: Nicht die Frauen müssen sich ändern, sondern die Rahmenbedingungen in der Branche.
Mehr als die Hälfte der Frauen in der Wissenschaft, im Ingenieurwesen oder der Technologiebranche scheiden nach einiger Zeit wieder aus dieser Arbeit aus, wie eine in der Harvard Business Review unlängst veröffentlichte Studie zeigt. Die meisten kündigen demnach im Alter von Mitte Dreißig.
Die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist offenbar längst nicht die einzige Ursache. Viele Frauen nehmen die Kultur in Technologiefirmen auch als stark männlich geprägt und sogar feindselig gegenüber Frauen wahr, anderen fehlt eine Perspektive für den Aufstieg. Mangelnde Hingabe an die Arbeit und KarriereKarriere sei hingegen kein Grund für den Rückzug, wie Jenny Slade vom kanadischen Zentrum für Frauen und IT betont. "Die meisten gehen, weil sie ihre Tätigkeit als nicht verträglich mit der Umgebung ansehen, in der sie arbeiten müssen", sagt Slade. Alles zu Karriere auf CIO.de
Die Folge: Den Unternehmen gehen viele gut ausgebildete Fachkräfte und deren Innovationsstärke durch die Lappen. Den Exodus der Frauen um ein Viertel einzudämmen, würde dem US-amerikanischen IT-Arbeitsmarkt allein 200.000 weibliche Fachkräfte bringen, rechnet Jenny Slade vor.