Fachkräftemangel

Firmen vergraulen IT-Frauen

16.09.2008
Von Nicolas Zeitler

Dass Frauen grundsätzlich Dünkel vor den harten Naturwissenschaften haben, kann beim Blick auf Zahlen nur mehr als Mär gelten: Die Hälfte aller Mathematik-Studienabschlüsse in den USA erwerben Frauen, bei ChemieChemie und Biologie liegt ihr Anteil sogar noch höher. Top-Firmen der Branche Chemie

Tanzwettbewerb mit Robotern

Dass Frauen dagegen vor der Informatik zurückschreckten, liege daran, wie diese Fachrichtung daherkomme, mein Fachfrau Slade: Seit fast 30 Jahren habe sich an der Art, wie das Fach gelehrt werde, kaum etwas geändert. Eine Frau könne sich in diesem Umfeld gar nicht wohlfühlen.

Schon in frühem Alter müsse man Mädchen Computertechnik als etwas "Cooles" präsentieren. Diese Erfahrung hat die Mathematikerin und Informatikerin Deirdre Athaide bei ihrem Arbeitgeber IBMIBM gemacht. Das Unternehmen veranstaltet jeden Sommer weltweit eigens Programme, die Mädchen für Informatik begeistern sollen. Bei dem letztjährigen Sommer-Lager in Toronto bauten die Teilnehmerinnen unter anderem kleine Roboter und ließen sie bei einem Tanzwettbewerb gegeneinander antreten. Von der verbreiteten Ansicht, Mädchen interessierten sich nicht für Computer sei dabei nichts zu spüren gewesen, erzählt Software-Fachfrau Athaide. Alles zu IBM auf CIO.de

Informatiker-Klischees zertrümmern

Spielerisch konnten die Mädchen zum Beispiel auch lernen, wie ein Beschleunigungsmesser funktioniert. Erst bastelten sie selbst ein solches Gerät, dann testeten sie es beim Besuch in einem Freizeitpark in der Achterbahn. "In jungem Alter interessieren sie sich nicht dafür, was eine Programmiersprache ist, aber sie wollen wissen, was eine Programmiersprache mit Youtube zu tun hat", meint Athaide.

Wichtig ist es Athaide zufolge auch, die Mädchen vom typischen Erscheinungsbild eines Informatikers zu lösen. "Nur weil sich eine für Technologien interessiert, muss sie noch lange nicht aussehen wie ein Nerd", meint die Informatikerin. Deshalb würden den Teilnehmerinnen der Sommer-Camps von IBM auch ganz verschiedene Rollenmodelle vor Augen geführt.

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