Schufa
Deutlich mehr Ratenkredite - Trend zu kleineren Summen
Vier von zehn (42,6 Prozent) neu vereinbarten Ratenkrediten hierzulande lagen im vergangenen Jahr unter 1000 Euro, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten "Risiko- und Kreditkompass" der Auskunftei Schufa hervorgeht.
Insgesamt sei die Zahl der neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge 2022 "rasant" auf mehr als 9,1 Millionen gestiegen, konstatierte die Schufa. Dies sei ein Zuwachs von 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. Gut 3,8 Millionen der 9,1 Millionen Verträge waren demnach Kleinkredite unter 1000 Euro. Ein Jahr zuvor hatte die Auskunftei mit Sitz in Wiesbaden in dieser Kategorie etwas mehr als 2 Millionen neue Verträge gezählt. Erstmals war nun der Anteil der Kleinstkredite größer als der Anteil der neu abgeschlossenen Kredite über Beträge von mehr als 10 000 Euro.
Vor allem jüngere Menschen nutzen nach Erkenntnissen der Schufa häufig die Möglichkeit, Einkäufe zum Beispiel im Online-Handel in Raten abzuzahlen. Schufa-Vorstandsmitglied Ole Schröder warnte: "Auch die Rückzahlung von vielen kleinen Krediten kann schnell zu finanzieller Überlastung führen."
Überwiegend werden die Kredite jedoch vertragsgemäß bedient: Wie in den beiden Vorjahren haben die Verbraucher der Schufa zufolge in 97,9 Prozent der Fälle ihre Ratenkredite zuverlässig zurückgezahlt. Allerdings zeigten regelmäßige Verbraucherbefragungen, dass wegen der allgemein gestiegenen Preise "bei vielen Menschen die finanziellen Rücklagen mittlerweile aufgebraucht" seien, führte Schröder aus. (dpa/ad)