Benutzerverhalten im Web analysieren
Deutsche Marketing-Chefs sorgen sich um Privatsphäre ihrer Kunden
Das Analysieren von Benutzerverhalten auf Internetseiten ("Behavioural Targeting") ermögliche nicht nur den Webseiten-Betreibern, ihr Online-Marketing zu optimieren. Auch Online-Kunden, so die Studie, sollen dabei etwa von automatisierten Produktempfehlungen oder benutzerfreundlicheren Internetseiten profitieren.
Online-Kunden positiv eingestellt
Über die Hälfte der Nutzer ist laut Umfrage bereit, ihre Verhaltensdaten analysieren zu lassen. Als einzige Bedingung legen die meisten Verbraucher Wert darauf, dass die Datenerhebung in Verbindung mit einem so genannten "Opt-in-Verfahren" (Zustimmung im Voraus) oder "Opt-out-Verfahren" (Kündigung im Nachhinein) durchgeführt wird. Durch die Anpassung der Online-Angebote mittels Behavioural Targeting erwarten deutsche Online-Kunden vor allem, dass sie neue Produkte leichter entdecken (38 Prozent), sowie Sonderangeboten schneller wahrnehmen können (35 Prozent).
Deutsche Marketer skeptisch
Während bei den Internet-Nutzern eine positive Einstellung gegenüber dem Behavioural Targeting überwiegt, herrscht auf Marketingseite überraschenderweise noch Skepsis vor, so die Studie weiter. Das gelte im Besonderen in Deutschland. So befürchten über 70 Prozent der deutschen Marketer, dass Kunden sich durch die Auswertung der Online-Aktivitäten möglicherweise in ihrer Privatsphäre verletzt fühlen könnten. In Frankreich teilen mehr als 60 Prozent und in Großbritannien rund 50 Prozent der Befragten diese Bedenken.
Die Firma Coremetrics, internationaler Anbieter von Web-Analyse-Lösungen mit über 1.500 Kunden weltweit, befragte insgesamt 3.000 Verbraucher und 300 Marketing-Experten aus Frankreich, Großbritannien und Deutschland.