SAP Sapphire Now 2020
Digitale Transformation ist nicht optional
Der Start der diesjährigen Kundenkonferenz "Sapphire Now", die SAPSAP angesichts der Corona-Pandemie als virtuellen Event abhielt, ging gründlich daneben. Gleich zum Auftakt am 15. Juni mit der Keynote von CEO Christian Klein brach die Website zusammen. Erst nach einer längeren Wartezeit und mit neuen Einwahl-Links war Klein mit seinen Botschaften zu sehen. Doch laut Informationen der Nachrichtenagentur „Reuters“ waren zu diesem Zeitpunkt nur noch etwa 2.400 Zuschauer im Netz live dabei. Alles zu SAP auf CIO.de
Klein eröffnete die mehrtägige virtuelle Kundenkonferenz mit seiner Vision eines intelligenten Unternehmens. Nur wenn Betriebe widerstandsfähiger und nachhaltiger agierten, könnten sie die aktuellen Herausforderungen meistern. "Die Pandemie ist eine Krise, die in den kommenden Monaten und vielleicht auch Jahren erhebliche Auswirkungen auf unsere Wirtschaft und Gesellschaft haben wird", prognostizierte der SAP-Chef. "Die digitale Transformation ist keine Option mehr, sondern zwingend notwendig."
Unternehmen, die in der gegenwärtigen Krise auf innovative Technologien setzten, seien wettbewerbsfähiger und widerstandsfähiger, so der SAP-Chef. Digitale, automatisierte Geschäftsprozesse und flexible, transparente Lieferketten sorgten dafür, dass diese Betriebe besser mit dem Unerwarteten umgehen könnten. "Wenn Ihr Unternehmen nicht widerstandsfähig ist, werden Sie am Ende leer ausgehen", warnte Klein.
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Erwartungsgemäß brachte der SAP-Chef in diesem Zusammenhang die eigenen Lösungen ins Spiel. Transformation funktioniere nicht nur mit einer intelligenten Workflow-Lösung oder einem Best-of-Breed-Ansatz, der zu einer fragmentierten IT-Landschaft führe. Auch die Verlagerung der IT in eine Public Cloud oder der Aufbau eines Data Lake reichten nicht aus. Klein warb stattdessen für den integrierten SAP-Stack. Zu den Komponenten eines intelligenten Unternehmens zählt der Manager die S/4- Hana-Suite zur Unterstützung von End-to-End-Prozessen.
Dazu komme die Industry Cloud. Hier baut SAP zusammen mit Partnern an Branchenlösungen. Das Fundament bildet die Business Technology Platform. Hier ließen sich SAP- und Nicht-SAP-Anwendungen und -Daten integrieren. Auf der Infrastrukturebene betonte Klein die Partnerschaft mit Cloud-Anbietern wie Microsoft, AWS, Google und Alibaba. Aber er machte auch klar: "Wir kontrollieren die Business Technology Platform und den Application Layer."
Integration, Innovation, Geschwindigkeit
Die künftige Produktentwicklung werde von drei Prinzipien geleitet, so der SAP-CEO: Integration, Innovation und Agilität/Geschwindigkeit. "Die Zeit der Jahre dauernden ERP-Projekte ist vorbei", verwies Klein auf die kurzen Release-Zyklen in der Cloud. Zudem brauche es integrierte Geschäftsprozesse und harmonisierte Datenmodelle, damit Anwender Nutzen aus ihren Daten ziehen können.
Als Beispiel für Innovation führte der Manager in SAP-Anwendungen eingebettete KI-Funktionen an, die beispielsweise mehr Automatisierung und Effizienz ermöglichten. Darüber hinaus plädierte er für mehr Nachhaltigkeit in den Unternehmen. Man dürfe nicht vergessen, dass der Klimawandel die größte Herausforderung darstelle. Würden Branchen wie der Energiesektor, die Landwirtschaft und die Logistik konsequenter digitale Technologien einsetzen, könnten die CO2-Emissionen massiv reduziert werden.
"Wir können die Pandemie nicht ignorieren – und ebenso wenig den Klimawandel und den erheblichen Anteil, den Unternehmen daran haben", sagte der SAP-CEO. Auf der Sapphire Now präsentierte der Manager das neue Programm "Climate 21". SAP wolle seinen Kunden helfen, zu nachhaltigen Unternehmen zu werden, indem Analyse- und Transaktionsfunktionen zur Überwachung von Treibhausgas-Emissionen in zentralen Geschäftsanwendungen integriert würden, so Klein. "Das ist ein gewaltiger Schritt in Richtung Klimaschutz."