Beispielrechnungen ohne Verbraucherreaktion
Einsatz von RFIDs nicht für alle profitabel
Zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit von RFIDs (Radio Frequency IDs) spielen die Analysten den Einsatz der Funketiketten in einem Kaufhaus, einem Supermarkt, einem Logistik-Zentrum, und in der Produktion eines Textil- sowie eines Nahrungsmittelherstellers durch. Während die Produktivität besonders am Ende der Lieferkette steigt, zahlt sich die Investition für die Produzenten nicht aus.
RFIDs oder Transponder sollen in absehbarer Zeit die Strichcodes auf den Waren ablösen. Der Idee nach könnte eine staubkorngroße Etikette ein Produkt individuell kennzeichnen. Werden die RFIDs von einem Sender über eine bestimmte Frequenz angesprochen, senden sie ihre ID zurück.
Die Technik ließe sich etwa in Supermarktregalen anwenden, die selbsttätig den Füllstand überwachen. Angestrebt ist vornehmlich die vollständige Transparenz der Lieferkette. Doch der Phantasie sind hier wenig Grenzen gesetzt und dementsprechend prophezeite das an der Entwicklung Funketiketten beteiligte Auto-ID-Center schon ein "Internet der Dinge".
Die Umsetzung scheitert bislang vor allem am vergleichsweise hohen Preis der Etiketten. Bei derzeit über 40 Cent pro Transponder geht die Rechnung nur für den Einzelhandel auf, so die Analyse von Soreon. Da wundert es wenig, dass etwa die Handelskette Wal Mart ihren Lieferanten ab 2005 die Auszeichnung von Packstücken und Paletten mit RFIDs vorschreibt. Dasselbe verlangt die Metro ab November von 100 Zulieferern unter anderem für den Kaufhof und ihre Real-Supermärkte.
Soreon geht davon aus, dass der Einzelhandel seine Prozesse mit Hilfe der Funketiketten deutlich effizienter strukturieren kann. Warenhäuser könnten in weniger als einem Jahr die Kosten der Investition durch Einsparungen und Mehrumsätze wieder hereinholen. "Regalpflege, Inventur und Kassiervorgang enthalten viel manuelle Arbeit. Durch RFID lassen sich diese Prozesse massiv verkuerzen und optimieren", sagt Forschungsleiter Steffen Binder.