Neue Ziele
Für Orange soll es bald wieder aufwärts gehen
Die Aktionäre sollen mit einem Dividendenversprechen bei Laune gehalten werden. Die Aktie reagierte am Vormittag mit einem Minus von rund einem Prozent auf die neuen Wachstumsziele. "Wir haben keine einzelnen Jahresplanungen vorgestellt, aber wir können den Investoren den Trend zeigen", sagte Vorstandschef Stephane Richard in einer Telefonkonferenz. Kostensenkungen, Umsatzsteigerungen und eine vorteilhafte Regulierung würden das Gewinnwachstum unterstützen. Bis 2018 will Orange mehr als 15 Milliarden Euro in seine Netze stecken.
Der Tiefpunkt bei der Entwicklung des operativen Gewinns soll in diesem Jahr erreicht werden, teilte das Unternehmen auf einer Investorenveranstaltung am Dienstag mit. Der um Sonderkosten bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll 2018 über dem Niveau von 2014 liegen. Im laufenden Jahr soll das Ebitda bei 11,9 bis 12,1 Milliarden Euro landen. 2014 war die Kennzahl um 3,6 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro geschrumpft.
Beim Umsatz werde die Talsohle im kommenden Jahr durchschritten werden, hieß es weiter. Im Jahr 2018 sollen die Erlöse dann über dem Niveau des vergangenen Jahres liegen. Den Aktionären verspricht der Unternehmenschef für die Jahre bis 2018 mindestens 0,60 Euro je Aktie Dividende - so viel wie für 2014.
Das Geschäftsjahr 2014 hatte Orange mit einem Gewinneinbruch um rund 50 Prozent abgeschlossen. Verschiedene Sonderfaktoren schlugen hier durch. Das Management erklärte die aufgelaufenen Sonderkosten mit einem Aufräumen für die Zukunft. Der Umsatz war auch rückläufig. Die Franzosen versuchen, dem harten Wettbewerb in ihren Märkten mit Kostensenkungen und dem Umbau des eigenen Portfolios zu begegnen.
Außerhalb Frankreichs will Orange seine Geschäfte in Afrika und dem Nahen Osten neu aufstellen. Hier ist ein Börsengang oder ein Anteilsverkauf im Gespräch. In Spanien plant der Konzern, bald die Übernahme des Breitbandspezialisten Jazztel abzuschließen. Allerdings gibt es hier Gegenwind von den EU-Regulierern, die die Prüfung an sich gezogen haben. In Großbritannien trennt sich das Unternehmen zusammen mit dem Partner Deutsche Telekom gerade vom Mobilfunker Everything Everywhere - und streicht dafür neben einem Aktienpaket rund 3,4 Milliarden Pfund (4,6 Milliarden Euro) in bar ein. (dpa/tc)