Ebbo Tücking
"Heute gehört Fitness zum Dresscode der Macht"
Welche modischen Fehltritte gilt es noch zu vermeiden?
Der bekannteste Fauxpas ist sicherlich Socken statt Strümpfe zum Anzug zu tragen. Ein nacktes Männerbein ist auf der Chefetage tabu. Ebenfalls zu vermeiden sind Hemden mit Brusttasche, vor allem um darin Zigaretten oder Stifte zu lagern.
"Es gelten andere Statussymbole als früher"
Welcher Manager verkörpert einen zeitgemäßen Dresscode der Macht?
Ich finde der ehemalige Co-Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain, ist ein gutes Beispiel. Er hat einen sehr angelsächsisch geprägten Stil. Wer einmal in London bei einer Investmentbank gearbeitet hat, der wird nie mehr mit einem geklebten Schuh rumlaufen.
Anshu Jain trägt aber auch Rucksack statt Aktenkoffer. Ist das mit seiner Position zu vereinbaren?
Es gibt heute verschiedene Manager-Typen. Mittlerweile kommt der Vorstandsvorsitzende auf dem Mountainbike und mit kurzer Hose am Samstag zu uns in den Laden. Das wäre früher undenkbar gewesen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch noch den Manager vom Schlag des ehemaligen Linde-Chefs Wolfgang Reitzle, der nie ohne Manschettenknöpfe in die Öffentlichkeit treten würde und vermutlich rechtlich gegen ein Foto von ihm in Freizeitkleidung vorgehen würde. Reitzle interpretiert seinen Status eben konservativer, als beispielsweise der Henkel-Chef Kasper Rorsted oder der ehemalige Telekom-Vorstandsvorsitzende René Obermann.
Hat der moderne Manager gar keine Statussymbole mehr?
Doch, aber es sind andere als früher und vor allem lassen sie sich nicht mehr so einfach erkennen. Zum Beispiel Zalando-Gründer Oliver Samwer - der ist milliardenschwer und trotzdem sehr leger gekleidet und mit dem Rad unterwegs. Aber das heißt nicht, dass diese Generation keine teuren Uhren oder Füllfederhalter mehr tragen. Aber sie haben die goldene Rolex gegen ein dezentes Modell aus einer kleinen Manufaktur eingetauscht.
- Rekordhalter
Die Patek Philippe 1518 wurde vor einigen Jahren für 1,3 Millionen Euro versteigert - von der hoch komplizierten Herrenarmbanduhr mit ewigem Kalender, Mondphase und Chronograph gab es nur 281 Stück. Nur zwei Exemplare wurden mit einem Edelstahlgehäuse ausgestattet. - Wertstabil
Patek Philippe gilt als Garant für eine sichere Investition. Diese Uhr aus dem Jahr 1994 besitzt einen ewigen Kalender sowie eine Schaltjahresanzeige. - Schmuckstück
Die eiförmige Miniatur-Goldemaille-Spindeltaschenuhr von Mathys Bockels in Haerlem (circa 1625) wurde in der jüngsten Auktion bei Crott für 120.000 Euro verkauft. - Geld spielt keine Rolex
Die Oyster Chronographe Anti-Magnetique von 1962 wurde in der jüngsten Auktion bei Crott für 90.000 Euro verkauft. Von der seltenen Herrenarmbanduhr mit Chronograph und Kalender, der sogenannten Jean-Claude Killy, existieren nur wenige Exemplare in Stahl. - Verkauft für 230.000 Euro
Eine seltene Patek Philippe 3974 von 1993 mit ewigem Kalender, Schaltjahresanzeige, Mondphase und Minutenrepetition. - Wertanlage am Handgelenk
Diese Patek Philippe wurde um 1936 gebaut und ist mit einem seltenen Sektorzifferblatt ausgestattet. Auf einer Auktion brachte sie 450.000 Euro.